Dass linke Kreise das Problem des Klimawandels missbrauchen „um den Kapitalismus zu überwinden“ ist bedauerlich, aber man kann das nicht verhindern, indem man das Problem klein- oder weg-redet. Dass man das Problem am besten mit dem Ersatz von fossilen Brennstoffen durch elektrische Energie löst – vorwiegend aus Kernkraftwerken – wollen diese natürlich nicht wahrhaben. Dass das Klima der Erde in der letzten Million Jahre gewaltige Sprünge gemacht hat, ist unbestritten, aber die zugrund liegenden Mechanismen und Ursachen sind umstritten. Aber wir reden von den letzten 100 und den kommenden 100 Jahren. Und da ist die Evidenz klar. Das zusätzliche CO2, das man in der Atmosphäre findet, stammt nachweislich von der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Anhand des Anteils radioaktiven Kohlenstoffs (C-14) kann man das sogar quantitativ zeigen. Dass dieses menschengemachte CO2 einen Einfluss auf das Klima haben muss, haben Syukuro Manabe und Richard Wetherald schon 1967 vorausgesagt und sie haben auch abgeschätzt, wie gross dieser Einfluss sein würde. Wie wir heute wissen, lagen sie ziemlich genau richtig. Der noch lebende Manabe erhielt deshalb 2021 einen Teil des Physik-Nobelpreises “for the physical modelling of Earth’s climate, quantifying variability and reliably predicting global warming“.Man muss also keine Erklärung für den beobachteten Klimawandel suchen, er ist eine in Erfüllung gegangene Prognose. Reply
Hr. Aegerter, als Physiker sind Sie ja mit wissenschaftlichen Arbeitsweisen und den Regeln des Disputs unter Wissenschaftlern vertraut. Tragen Sie mir also bitte nicht nach, wenn ich Ihre Argumente nicht unwidersprochen akzeptiere. Ihre Ansichten zur Kernenergie teile ich übrigens. Sie sagen: “Das zusätzliche CO2, das man in der Atmosphäre findet, stammt nachweislich von der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Anhand des Anteils radioaktiven Kohlenstoffs (C-14) kann man das sogar quantitativ zeigen.” Zweitens würde mich interessieren, wie aus Ihrer Sicht der Kohlenstoffkreislauf auf der Erde aussieht. Es gibt da ja eine Menge unterschiedlicher Ansichten von “Abbau innerhalb weniger Jahre” bis zu “verbleibt auf zigtausende Jahre in der Atmosphäre”. Was das Nobelkomitee insgesamt angeht, so gestatten Sie mir bitte, hierzu eine etwas differenzierte Meinung zu haben. Das Nobelkomitee, das den Regierungen Schwedens und Norwegens nahesteht, neigt dazu, die Preise nach deren ideologischen Vorgaben zu vergeben. Beispiele sind der Friedensnobelpreis für Al Gore und den UN-Klimarat im Jahr 2017 oder der für Barack Obama gleich nach seinem Amtsantritt 2009. Dabei haben die USA auch unter Obama ihre weltweite Kriegs- und Interventionspolitik ungebremst fortgesetzt, unter anderem auch mit Drohnenmorden in fremden Ländern. Auch bei naturwissenschaftsbezogenen Nobelpreisen wurden mit auffälliger Häufigkeit Personen berücksichtigt, die bei Aussagen zum Klima die Meinung des IPCC vertraten. Kritiker wurden dagegen nach meinem Kenntnisstand noch nie ausgezeichnet. Clauser und Giaever sind dagegen nach meinem Kenntnisstand erst nach Beendigung ihrer Laufbahn und ihrer Auszeichnung als Kritiker das Klimawandels hervorgetreten. Aber das nur am Rande. Mich würden Ihre Meinung zu den von mir gestellten Fragen und die entsprechenden Quellen interessieren. Reply
Danke für Ihre Reaktion, Herr Mueller. Zu: “Das zusätzliche CO2, das man in der Atmosphäre findet, stammt nachweislich von der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Anhand des Anteils radioaktiven Kohlenstoffs (C-14) kann man das sogar quantitativ zeigen.” Hier ist ein Link zu einer Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/0160412079900059 Zur Verweilzeit von CO2 in der Atmosphäre weiss ich zuwenig, um etwas Gültiges sagen zu können. Es ist halt kompliziert. Wärmeres Wasser verschiebt das Gleichgewicht nach weniger CO2 im Wasser und mehr in der Luft. Das Gleiche tut ein sinkendes pH. Wie aus CO2 schliesslich CaCO3 wird (die definitive Entsorgung des CO2) weiss ich nicht – ich bin kein Chemiker. Diese Quelle: https://science.nasa.gov/earth/climate-change/greenhouse-gases/the-atmosphere-getting-a-handle-on-carbon-dioxide/ Will sich auch nicht festlegen und spricht von 300 bis 1000 Jahren. Was Sie über die Nobelpreise sagen hat schon etwas. Allerdings stammen alle Ihre Beispiele aus den Friedens-Preisen. Das Physik-Komitee ist dagegen unpolitisch. Warum hat es noch nie einen Kritiker der CO2-Klima-Theorie ausgezeichnet? Weil es solide, hervorragende Forschung auszeichnet. 😉 Reply
Guten Tag Hr. Aegerter, zu Ihren Fragen: Die Verifizierung der Suess-Hypothese über die Anreicherung bestimmter Kohlenstoff-Isotope scheitert an der Messtechnik: Der Ozean ist ein gigantisches, turbulentes und damit chaotisches 3-D-Strömungssystem. Darin ab und zu ein paar Proben zu nehmen und daraus Schlüsse ziehen zu wollen ist so, als wenn man zu einem beliebigen Zeitpunkt irgendwo im Bodensee ein Thermometer ins Wasser hält und anschliessend meint, eine Aussage über die mittlere Jahrestemperatur treffen zu können. Die Messmethoden wurden ausserdem im Laufe der Jahrzehnte verändert. Schon in dem von Ihnen zitierten Papier heisst es am Schluss des Abstracts: „The oceanic data are seen to be too meager as yet to help settle the question of biospheric response to man’s activities.” Heute versuchen viele Forscher, Simulationsmodelle solcher Vorgänge aufzustellen. Diese sind jedoch im Prinzip nicht modellierbar. Man kann heute bestimmte Vorgänge wie Strömungen und Verbrennungsvorgänge unter reproduzierbar kontrollierten Bedingungen recht gut simulieren. In der Industrie geht das recht gut. Aber bei chaotischen Systemen wie den Ozean geht das in die Hose. Dann füttert man diese mängelbehafteten Modelle mit unzureichenden Datensätzen. Man sollte deshalb die Abstracts neuerer Veröffentlichungen kritisch lesen: https://mpimet.mpg.de/en/communication/news/tracking-the-fate-of-anthropogenic-carbon-in-the-ocean-modeling-the-global-13c-suess-effect#:~:text=Rising%20fossil-fuel%20CO2%20emissions%20deplete%20the%20atmospheric%20concentrations,pathways%20of%20anthropogenic%20carbon%20in%20the%20Earth%20system https://www.frontiersin.org/journals/marine-science/articles/10.3389/fmars.2022.998437/full Reply
Guten Tag Hr. Aegerter, hier noch die Antwort zum Henry-Gesetz: Das Henry-Gesetz ist so einfach, dass sie als Physiker damit keinerlei Probleme haben dürften: Die Aufnahme eines Gases hängt bei annähernd konstanter Temperatur vom Partialdruck und der Grösse des aufnehmenden Reservoirs ab. Steigt der Partialdruck, so nimmt die Flüssigkeit solange Gas auf, bis der „innere Partialdruck“ dem äusseren entspricht und sich ein Austauschgleichgewicht eingestellt hat. Die Atmosphäre hat ca. 800 Gt C-Aequivalent, die Ozeane deren ca. 38.000. Geben Sie eine Gt mehr C in die Atmosphäre, so wird der Ozean davon 96 % aufnehmen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Ein einfacher Dreisatz, mehr nicht. Umgekehrt gilt, dass der Ozean schon bei geringen Temperaturschwankungen enorme Mengen CO2 ausgasen oder aufnehmen kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Henry-Gesetz Um die Reaktionsprodukte (Carbonat- und Bicarbonat-ionen, CO3- und CO32-) brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, die entsprechenden Gleichgewichte stellen sich im Wasser sehr schnell von selbst ein. Reply
https://www.youtube.com/watch?v=rFK3tpSPD94 Geschätzte Herren Neulich stiess ich auf obiges Video der Physik Professoren Ganteför und Eberhard zur Verweildauer des CO2 in der Atmosphäre, das meiner Ansicht nach ein interessantes Komplement zur Klimawissenschaft darstellt. Denn es hat den Charakter eines gemessenen physikalischen Experimentes mit Resultat – und Falsifizierbarkeit. Die Frage nach der Verweildauer des antropogenen Anteils des CO2 scheint ja einerseits eine sehr wichgtige, aber bislang auch weitgehend ungeklärte Frage zu sein (denn es gibt dazu höchst widersprüchliche Aussagen). Ich konnte bislang die originären, plausiblen Begründungen für die unterschiedlichen Aussagen noch nicht wirklich finden. Könnt Ihr mir weiter helfen? Reply
Guten Tag Hr. Nöggerath, Guter Hinweis. Ganteföhr und Eberhardt haben da etwas ausgegraben, das schon seit rund 50-70 Jahren bekannt ist. Das IPPC und die offizielle „Klimawissenschaft“ verbergen dies vor der Oeffentlichkeit. Gefunden wurde der Effekt von Prof. Suess. Er hat die Radiocarbonmethode zum etablierten Verfahren gemacht. Grössere Mengen 14C entstanden durch Kernwaffentests. Suess ermittelte durch 14C-Messungen diesen „Peak“ und dessen rasche Abnahme im Meer. Die Halbwertszeit dafür liegt bei 13 Jahren. Zudem versuchten Suess und andere, das Verfahren auch auf das 13C/12C Verhältnis anzuwenden. So wollte man den „fossilen“, menschengemachten Einfluss auf den CO2-Gehalt der Atmosphäre nachweisen. Aus meiner Antwort an Hr. Aegerter können Sie ersehen, dass die Ergebnisse nicht überzeugend waren. Ebenfalls abgelenkt wird so von der Tatsache, dass im Meer ständig CO2 durch biologische Prozesse (Schalenbildung von Korallen, Algen, Bakterien, Muscheln etc. zu Kalk (CaCO3) gebunden wird. Dieser Kalk hält sich unter natürlichen Umständen nahezu ewig, wie man z.B. im Jura und in den Kalkalpen und Dolomiten heute noch sehen kann. Das IPCC negiert dies, wenn es auch gezwungen ist, das „Verschwinden“ von jährlich 2 Gigatonnen CO2 in der Tiefsee zuzugeben. Die eigentliche Kalkproduktion findet jedoch in den Flachmeeren sowie an der Oberfläche statt. Aktuell komme ich auf mindestens 5 Gigatonnen CO2-Sequestration pro Jahr, das ist gut die Hälfte dessen, was die Menschheit pro Jahr freisetzt. Diese Recherchen sind jedoch zeitraubend, so dass ich als Berufstätiger dafür noch Zeit brauche. Das IPCC begeht auf diesem Gebiet eine Art CO2-Bilanzbetrug begeht, der sich zweifelsfrei wissenschaftlich zweifelsfrei belegen lassen wird. Eine inzwischen etwas veraltete Betrachtung dazu finden Sie unter https://eike-klima-energie.eu/2019/08/16/unbequeme-wahrheiten-die-biologisch-geologische-co2-sackgasse/ Reply