Diese Ausführungen sind natürlich alle gut nachvollziehbar. Aber all diese Argumente konnte man als informationsdurstiger, unbefangener Bürger seit Jahren schon andernorts immer wieder lesen und hören. Mir ist es im Grunde längst verleidet, immer wieder dieselben Argumente zu verbreiten, aber diese Einstellung ist wahrscheinlich falsch. Denn der von Markus Häring erwähnte Professor Knutti verbreitet seine alarmistischen Botschaften ja auch dauernd auf allen Kanälen, auch weil er dank seiner ETH-Reputation von überall immer wieder angefragt wird. Zu Knutti, mit dem immer wieder persönlich oder via Mail im Kontakt war, ist Folgendes zu sagen: Sein Kriterium, ob jemand – zum Beispiel Björn Lomborg oder Markus Häring – wissenschaftlich glaubwürdig ist, kleidet er in die Frage: Hat denn der (oder die) schon einmal ein ‘peer-reviewed paper’ in einer namhaften wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert? Das Problem mit diesem elitären, aber ziemlich dummen Kriterium ist, dass es für gute, vernünftige Politik nicht in erster Linie “peer-reviewed papers” braucht, sondern Einsicht in grundlgende logische Zusammenhänge, wie sie auch im Beitrag von Markus Häring vorkommen. Ich hatte Knutti im Mai dieses Jahres zur irrational überstürzten Leuthardschen Fukushima-Wende mit Atomausstieg in einem Mail geschrieben: “Leider gab es in unserer Regierung kein politisches Genie vom Schlage eines Churchill, der einmal sagte, Sicherheit liege in der Vielzahl der Variablen, die einem als Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stünden. Für solche unumstössliche politische Weisheit braucht es keine ‘peer-reviewed papers’ als Argumentationsstütze.” Reply
Prima Beitrag. “Wenn man die Fossilen substituieren will, muss das mit Ressourcen tun, welche die Umwelt in einer ganzheitlichen Betrachtung weniger belasten, nicht mehr.” Ja, das muss das Ziel sein. Wie ich aber in meinem Beitrag in der FuW dargelegt habe (soweit das eben in einem Zeitungskommentar möglich ist), braucht es für den Switch zu dekarbonisierter Stromproduktion und den Switch von fossiler zu dekarbonisierter Energie im Energieverbrauch zunächst einmal einen hohen Einsatz an zusätzlicher fossiler Energie. Andernfalls würde die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen – und exorbitante ökologische und ökonomische Kosten generieren. Das heisst, dass wir aktuell mit allen Massnahmen, die die Fossilen einschränken und verteuern, zugleich diese umfassende Dekarbonisierung ausbremsen. Reply
Der von Hans Rentsch erwähnte Prof. Björn Lomborg hat schon vor Jahren den Grund dieses Klimawahns erwähnt: Die mit diesem Wahn verbreitete “Massen-Angst” stellt sicher, dass die “Klimaspezialisten” als Experten vom Staat bezahlt werden, ohne Klima-Wahn wären sie ja arbeitslos … Zudem: ein normaler, durchschnittlicher Mensch produziert durch Atmen rund 1000 kg CO2 pro Jahr, momentan also weltweit rund 8 Milliarden Tonnen. Als Antwort der Umweltschützer auf diese Erwähnung: hier handelt es sich um natürliches CO2, nicht um menschengemachtes …. Reply
Ein ausgezeichneter Übersichtsartikel, danke Markus. “CO2 ist ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel aller Pflanzen. Ohne CO2 gibt es kein Leben, es ist die Voraussetzung organischen Lebens…. CO2 kann man natürlich als Umweltbelastung betrachten, sofern man jede menschliche Aktion als Umweltbelastung sehen will….” Wie man ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel als Umweltbelastung betrachten kann, ist mir ein Rätsel. Im Gegenteil, CO2 sollte als vitale, willkommene Nahrung bezeichnet werden. Dessen Produktion sollte die Menschheit nach Möglichkeit fördern. Lausige 420 ppm in der Luft sind gefährlich wenig, solange weltweit angestrebt wird, CO2 zu eliminieren. Reply
Ich habe zum Abschluss meines – sehr empfehlenswerten – Nachdiplomstudiums MAS in Applied History UZH bei Prof. Tobias Straumann meine Masterarbeit zur Geschichte der Schweizer Klimapolitik geschrieben. Ich setzte mich als Journalist seit 2009 (Climategate!) mit der Klimaforschung und der Klimapolitik auseinander, und ich hörte dabei von Stocker, Knutti & Co immer – wie Hans Rentsch oben schreibt –, das sei einfach Journalismus, keine Wissenschaft. Ich wollte deshalb etwas liefern, was die Hüter des heiligen Grals als wissenschaftlich anerkennen müssen. Knutti hat mir jetzt allerdings erklärt, peer-reviewed sei das noch lange nicht (wenn kein Hüter des Grals die Arbeit zensieren konnte). Bei meinen historischen Recherchen stiess ich schnell auf erstaunliche Dokumente, wie die Schweizer seit 1988 den Klimahype befeuerten: Ich begründe und belege in meiner Arbeit die kontrafaktische These, dass es ohne Flavio Cotti, Hans Oeschger und Thomas Stocker das Pariser Abkommen von 2015 wohl nicht gäbe. Die Arbeit ist in der Online-Bibliothek der UZH (ZORA) publiziert worden:Flavio Cotti rettet die Welt – Schweizer Klimapolitik 1987–2003 Und eine Zusammenfassung findet sich im exzellenten Dossier des Schweizer Monats zum Klimawandel: https://schweizermonat.ch/die-eidgenossen-retten-die-welt/ Reply
Das ist ein sehr guter Artikel von Dr. Markus Häring. Der Klimawandel ist eine Realität und die Menschheit hat eine Mitverantwortung an diesem Wandel. Er bedeutet jedoch nicht das Ende der Welt. Die Klimawandel-Panik und die Besessenheit vom Klimawandel führen dazu, dass wir heute weltweit Billionen Dollar/Euro/Franken für teure, nutzlose und ineffiziente Massnahmen aus dem Fenster werfen. Die Paniker konzentrieren sich nur auf den Klimawandel und ignorieren dabei andere immense Probleme der Menschheit wie Armut, Pandemien, Krankheiten, Analphabetismus, Hungersnöte, Kriege, Konflikte, usw. Das Problem des Klimawandels muss rational angegangen werden. Extreme Haltungen wie Klimawandel-Panik und Klimawandel-Leugnung führen nicht zum Ziel! Reply
Genau. Und solange dies die Medien – insbesondere auch die Oberlehrerinnen und -lehrer der SRG und selbst der NZZ ! – nicht hinterfragen und einsehen, drehen unsere Politikerinnen und Politiker und wir selber im Roten. Und dies leider nicht nur für die Katz’, sondern zum grossen Schaden vor Wirtschaft und Gesellschaft. Reply
Fast alles vom Autor und den Kommentatoren Gesagte ist ja goldrichtig und wichtig. Aber wenn man den Blog hier durchgeht, so findet man zu diesem Thema seit Jahren nahezu identische Botschaften, die anscheinend in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Mainstreammedien gar nicht ankommen, ignoriert und übergangen werden. Tatsächlich interessant und neu für mich dabei: Die Masterarbeit von Markus Schär. Reply
Der durchschnittliche Mensch atmet pro Jahr 0,5 Tonnen CO2 aus. Damit er das kann, muss er kohlenstoff basierte Nahrung zu sich nehmen. 8 Milliarden Menschen atmen somit 4 Milliarden t CO2 aus. Dekarbonisierung ist der Tod. Gute Nacht. Reply