Es bleibt dabei: Solarstrom ist teurer als Atomstrom

Atomstrom könne punkto Kosten überhaupt nicht mit Solarstrom mithalten: Diese Behauptung hört man in Diskussionen um das künftige Energiesystem immer wieder. Dabei wird oft eine Studie der amerikanischen Bank Lazard angeführt. Es handelt sich um eine fragwürdige Datenquelle.

Lesen Sie meinen Beitrag original im Nebelspalter (mit Bezahlschranke) oder vollständig auch in meinem Blog “Schlumpf-Argumente”.

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13 thoughts on “Es bleibt dabei: Solarstrom ist teurer als Atomstrom”

  1. Echt jetzt, ich lach mich fast kaputt über das krampfhafte Bemühen von MS, den Atomstrom billig- und den Solarstrom teuer zu rechnen. Dazu nur so viel:
    – Grossanlagen für Solarstrom einfach ausser Acht zu lassen, wenn man mit Grossanlagen (für Atomstrom) vergleicht, ist der erste Witz.
    – Der zweite ist die Autorenschaft der zitierten PSI-Studie, die aus der Atomküche stammt und Solarstrom per se immer schon skeptisch gegenüber stand.
    – Der dritte besteht in der Aussage von Schlumpf, 5-12 Rp. pro KWh für Atomstrom sei ja besser als 10 – 26 Rp. für Solarstrom. Auch diese Zahlen zeigen ja nur, dass Solarstrom selbst in dieser Argumentation nahe dran ist. Und erinnert sei nur an die Stromkosten für die aktuell in Europa neu zu erstellenden AKW in Flamanville, Olkiluoto und vorallem Hinkley Point.
    – Der letzte Witz schliesslich (obwohl noch mehr zu eruieren wären), ist die pflegliche Beurteilung des Atomstroms an sich. Während dem Solarstrom allerhand weitere preistreibende Faktoren angedichtet werden (die in dieser Form zumindest gar nicht zutreffen), verschweigt Schlumpf tunlichst all jene kostentreibenden Faktoren, die den Atomstrom betreffen: nämlich unabsehbare Preiserhöhungen wegen der Entsorgung, wegen Schadenfällen, fehlender Versicherung. Unter dem Eindruck des Ukrainie-Drama’s: sicherheitspolitische Kosten, die aus möglichen Kriegsfolgen entstehen können. Denn wer heute Aufrüstung predigt und Kampfflugzeuge beschaffen will, gibt ja wohl zu, dass solche Gefahren bestehen. Wie also halten Sie es, Herr Schlumpf, mit der Armee? Braucht sie Ihrer Meinung nach mehr Mittel, braucht sie F-35-Flugzeuge? Wenn ja, dann bestehen wohl auch weitere potentielle Kriegskosten für Atomstrom! Von all diesen zusätzlichen Kosten liest man nichts bei Ihnen! Eigentlich doch nicht so witzig!

    1. Dass Solarstrom teurer ist als Atomstrom, ergibt sich allein schon aus der Tatsache, dass Solarstrom in der Schweiz kräftig subventioniert wird, während das beim Atomstrom – entgegen den immer wieder verzapften Märchen der Anti-Atom-Lobby – nicht der Fall ist.
      Die Solarstrom-Bejubler machen einen grossen Überlegungsfehler: Solarstrom ist nicht billiger, sondern wertloser. Weil er nicht bedarfsgerecht anfällt, hat er im freien Markt einen lausigen Preis.
      Ein kleiner, aber entscheidender Unterschied.
      Angebliche “unabsehbare Preiserhöhungen” gehören ebenso in die Märchenwelt der Atomgegner. Die Entsorgung und der Rückbau der Anlagen ist im Atomstrompreis eingerechnet. Der Entsorgungs- und Rückbauanteil beträgt in der Schweiz 1 Rappen pro Kilowattstunde. Entsprechende Abgaben gibt es bei den Solaranlagen nicht, obwohl keiner weiss, wo man mit den riesigen Anlagen (Man bedenke, dass eine Solaranlage, die so viel Strom wie ein mittleres Kernkraftwerk produzieren soll, 40 Quadratkilometer gross ist – und da sind die Speicher und die Speicher- und Regelverluste noch gar nicht mitgerechnet.) mal hin soll, wenn ihre Betriebszeit vorbei ist.

    2. – Ich lasse Solar-Grossanlagen nicht ausser Acht, sondern stelle die Kleinanlagen ins Zentrum, weil diese in der Schweiz dominieren.
      – Weil Rehsche keine Argumente mehr hat, versucht er die PSI-Forscher mit unbelegten Anschuldigungen zu diskreditieren.
      – Wer rechnen kann, versteht, dass 5-12 Rappen günstiger sind als 10-26 Rappen – nur für Rehsche ist es ein Witz.
      – Und interessant, dass er auch schon weiss, dass für KKW unabsehbare Preiserhöhungen wegen Entsorgung und Schäden kommen werden: Vielleicht ist das wirklich ein Witz, wenn einer glaubt die Zukunft voraussagen zu können.

      1. Wenn man schreiben will, dass Solarstrom aus Kleinanlagen in der Schweiz teurer ist als Atomstrom, so müsste man dem Artikel den Titel geben:
        SOLARSTROM AUS SCHWEIZER KLEINANLAGEN IST TEURER ALS ATOMSTROM AUS GROSSANLAGEN.
        => Nachts ist es kälter als draussen, und über den Berg ist es weiter als zu Fuss:
        Ich werde demnächst ein Schlumpf-Konzert besuchen und im Nebelspalter als Musikkritiker eine Kolumne mit dem Titel: “Die Fürze meines Sitznachbarn waren lauter als die Trompeten im Orchester” veröffentlichen lassen. Das wäre dann eine Diskreditierung des Orchesters.

      2. Wenn Sie denn Strom aus atomaren Grossanlagen mit solchem von solaren Kleinwerken vergleichen, dann müssen Sie sinnvollerweise die Preise für den Haushaltstrom vergleichen. Der liegt aber beim Atomstrom dreimal höher, also bei 15-36 Rappen pro Kilowattstunde (wegen der bei Grossanlagen zwingend nötigen Netzkosten und Gebühren). Für Solarstrom bleibt der Preis beim heute weit verbreiteten Eigenverbrauch (wenn Sie denn wissen, was das ist) bei 10-26 Rp. pro KWh. Nun verstehen die meisten Leser:innen zumindest, welche Stromart billiger ist.

          1. @MS: Sie haben immer noch nicht geschnallt, wie die Schweizer und die internationale Energieökonomie funktioniert. Dass Solar billiger ist als Atom, muss ja nicht zwingend heissen, dass es ohne Unterstützung geht. Neue Atomanlagen kommen auch nicht ohne aus, siehe Hinkley Point in GB. Und Axpo-Chef Brand hat’s Ihnen ja ins C-C-Stammbuch geschrieben, dass Atom zu teuer ist für rein privatwirtschaftliche Produktion.

  2. Herr Schlumpf schreibt: ” Dabei wird oft eine Studie der amerikanischen Bank Lazard angeführt. Es handelt sich um eine fragwürdige Datenquelle.”,
    Ich rate ihm: Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!
    Seine im CCN-Blog veröffentlichten Zahlenfriedhöfe sind inzwischen legendär und mussten bereits mehrmals von CCN-Kollegen korrigiert werden.

  3. Tragisch-komisch wie hier alte Kämpen poltern und furzen.
    Speicherkosten bei der Sonnenstotterproduktion einpreisen. Ohne ist jeder Vergleich Makulatur, Schattenboxen, Humbug.
    Im Energietraumwandelparadies Deutschland muss Kohle her – immer mehr https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/energie-strom-deutschland-101.html – sonst ist der Ofen aus.
    Und wer bei der unverdächtigen Agora auf ‘Zukunft’ drückt, siehts auch schön, da heisst die Flatterlücke einfach ‘Residuallast’. Wie decken? Ideologie wirds wohl richten. Post-faktische Realität.
    https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/18.03.2022/25.03.2022/today/

  4. Der Autor schreibt selbst, dass ein Vergleich von Band- mit Flatterstrom ein Vergleich von Aepfeln mit Birnen ist.
    Ergo ist der Vergleich von Subventionen und Umweltvergiftungen bei Produktion, Düngung und Schädlingsbekämpfung im Anbau von Aepfeln und Birnen ein Nebenkriegsschauplatz.
    Wichtiger ist die Frage, ob man Birnen überhaupt auf eine halbwegs sinnvolle (und politisch mögliche) Weise zu Aepfeln upgraden kann.
    Erst wenn die Art und die Machbarkeit der Sommer-Winter-Speicherung des Flatterstroms bekannt sind, kann man zu rechnen beginnen.
    Vielleicht kosten dann die Speicherung und der möglicherweise notwendig werdende Netzausbau ein Vielfaches der “reinen” Flatterstromproduktion.

    1. Die Art und die Machbarkeit der Sommer-Winter-Speicherung des Flatterstroms sind bekannt: Man kann Flatterstrom virtuell speichern, indem man die Produktion von Fossilstrom reduziert, wenn die Sonne scheint oder die Winde wehen. Das reduziert zwar den Erntefaktor des Fossilstroms und ist nur machbar, wenn im Strommix genügend Fossilstrom und nicht zu viel Flatterstrom vorhanden ist. Beispielsweise in Palästina, wo derzeit der gesamte Strombedarf mit Dieselgeneratoren gedeckt wird und wo die Sonne kräftig scheint, sind die Bedingungen für die Erzeugung von Solarstrom ideal.

      1. Das ist bekannt.
        Bloss: die Schweiz will ja aus allen Nicht-Erneuerbaren aussteigen. Bliebe also nur noch die Möglichkeit, Wasser aus unsern Stauseen immer dann zu turbinieren, wenn Solarpanels nichts oder zu wenig liefern.
        Gemäss vielen Beiträgen in diesem Blog würde das aber nirgends hinreichen.

        1. Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas, sagten die alten Römer.
          Neben der Möglichkeit, Wasser aus unsern Stauseen immer dann zu turbinieren, wenn Solarpanels nichts oder zu wenig liefern, gibt es allerdings noch andere sinnvolle Möglichkeiten, um den Anteil fossiler Energieträger, welcher hier und heute bei ca. 2/3 unseres Energiebedarfs deckt, wesentlich zu reduzieren. Fossile Energieträger sind endliche Rohstoffe, weshalb wir sie nicht verschwenden dürfen. Den Klimawandel können wir allerdings durch unser Verhalten nicht beeinflussen.

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