Alle Insider wissen, dass Gaskraftwerke benötigt werden, wenn die KKW nicht mehr in Betrieb sind. Es wird natürlich im Moment nicht kommuniziert, obwohl sogar Roger Nordmann das auch zugibt … Und diese werden ausgeschrieben werden müssen, wie die Belgier das auch vorhaben, Reply
Und ich bezweifle sehr, dass KKW der 4. Generation, wenn sie nur höchstens ein paar Tausend Stunden laufen müssen (und nicht mehr Bandlast wie heute) ökonomisch konkurrenzfähig sein werden. Auch der heutige Energy Only Strommarkt wird das Problem allein nicht lösen können, die Staaten werden werden Verantwortung übernehmen müssen, wenn wir weiterhin eine sichere und bezahlbare Energieversorgung haben wollen. Daher haben die Autoren teilweise Recht, auch wenn sie einiges in ihren Berechnungen unterschlagen. Reply
P.H.: Es macht überhaupt keinen Sinn, Kernkraftwerke im Lastfolgebetrieb zu den NEE zu betreiben. Die KKW plus Wasserkraft als abrufbare Leistung für Mittel -und Spitzenbedarf – das ist und bleibt (???) die geniale Kombination für die Schweiz. Solar -und Windanlagen zu bauen, damit die KKW abgereget werden müssen, ist Blödsinn, denn die Brennstoffkosten machen nur ca. 5 % der Betriebskosten eines KKW aus. Und man spart keine einzige installierte KW-Leistung eines KKW! Reply
Herr Huber, Wie bereits Herr Brenner in seinem Kommentar darauf hinweist, macht es weder Sinn noch ist es technisch möglich, mit Kernkraftwerken (KKW) die stochastische Produktion aus PV und Wind zu glätten. Desgleichen gilt für CCGT- Anlagen (Gas- Kombi Kraftwerke), auch wenn deren Lastregelung etwas weniger träge ist als bei KKW’s, denn auch hier ist die Trägheit des Abhitze- Kessels das primär bestimmende Element. Eine CCGT- Anlage kann beispielsweise so ausgelegt werden, dass diese (geplant) über ein Wochenende stillgelegt werden kann, es braucht für solche Betriebsarten spezielle Einrichtungen um den Kessel warm zu halten. Mit einem Nuklear- Reaktor geht solches nicht, dessen Regelkonstante über grosse Lastveränderungen dauert länger als ein Wochenende. Zudem, Ziel ist netto Null in Bezug auf das Verbrennen von fossilen Energieträgern, also ist die Variante CCGT keine Option. Wichtig in diesem Zusammenhang ist jedoch: Mit der nun im die Wege geleiteten Energiestrategie, welche prioritär und mit grösster Gewichtung auf dem Ausbau von PV- und etwas Wind- Leistung beruht und dieses Konzept dennoch die Versorgung (365 Tage im Jahr, jeden Bruchteil der Sekunde) sicherstellen muss. Dass dies gelingt, dazu braucht es eigentlich die Investition in eine System- Verdoppelung (z. B. Hydro- Speicher). Wenn man die Nuklearoption in betracht zieht, dann kann diese die Versorgung ohne hinterliegende Systeme sicherstellen, PV und Wind braucht es dann nicht und somit auch keinen Glättungsbetrieb. Reply
@Philippe Huber: „wenn wir weiterhin eine sichere und bezahlbare Energieversorgung haben wollen“ Deutschlands technische Elite stimmt das Volk gerade darauf ein, von solcherart Anspruchsdenken Abstand zu nehmen – siehe dieses Zitat aus der viel beachteten RESCUE-Studie des deutschen Umweltbundesamts: „Weiterhin wird für einige Verbraucher Flexibilität beim Zeitpunkt des Stromverbrauches unterstellt. Dies betrifft die Elektromobilität im Personen-und Güterverkehr, die Raumwärmeversorgung und PtG-Anlagen in der Wasserstoffwirtschaft sowie PtG-Methan-Anlagen, welche zur allgemeinen Brennstoffversorgung produzieren. Der Einsatz dieser zu- und abschaltbaren Lasten wird modellendogen ermittelt, um die erneuerbare Stromerzeugung effektiv zu gestalten und den Bedarf an gasbasierten Back-up-Kraftwerken zu begrenzen.“ Dabei sind natürlich Prioritäten zu beachten: „Für die neu zu integrierenden Prozesstechniken in der Industrie wurden keine Flexibilitäten unterstellt …“ Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/rescue_studie_cc_36-2019_wege_in_eine_ressourcenschonende_treibhausgasneutralitaet.pdf – Seiten 96 und 97 Die aus dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts abgeleiteten Vorgaben für Gesetzesentwürfe entsprechen etwa dem Szenario GreenSupreme. P.S. Und das ist erst der Anfang: “Darüber hinausgehende Lebensstiländerungen wie raumeffizientes Bauen und damit einhergehend eine gegenüber heute reduzierte Pro-Kopf-Wohnfläche, die Bevorzugung langlebiger und reparaturfähiger Produkte sowie die hauptsächliche Nutzung von Gütern im Rahmen von Sharingangeboten (GreenLife) führen zu einer Reduktion des Primärrohstoffkonsums pro Kopf (RMC) um -63 % im Vergleich zu 2010. Weiterhin wird im GreenSupreme-Szenario durch einen schnelleren und noch ambitionierteren Umbau des Energiesystems, verbunden mit einer Befreiung vom Wirtschaftswachstum, eine Reduktion des Materialkonsums um -70 % bis 2050 erreicht.” (Seite 35) . Reply
Die sogenannte stochastische PV-Produktion muss man nicht glätten, das ist ein Irrtum. Die Last schwankt auch ständig. Wir sind nicht mehr in der alten Welt mit beschränkten Steuermöglichkeiten der Produktion und der Last. Wir haben heute IT, Kommunikationstechnik, Batterien, Algorithmen, usw., die es erlauben die Stromversorgung neu zu gestalten. Was wir nach der Abschaltung der KKW in Zukunft benötigen werden, ist nur Stromerzeugung in der Nacht im Winter, wenn die Sonne nicht scheint. Falls KKW das in Zukunft günstig können, wunderbar! Wenn nicht, werden andere Lösungen nach marktwirtschaftlichen Kriterien bevorzugt. Reply
Den Autoren Voellmy / Zürcher und Höhener, dem Redaktor des CCN-Blogs (M.S.) sowie den Beiträgen der Kommentatoren möchte ich eine standig ovation widmen: Endlich kamen nach monatelangem Geschwafel von Juristen, Oekonomen und Musikern wieder Fachleute zu Wort, aus deren Voten man etwas lernen konnte, was dem politischen Dilettantismus hierzulange als Entscheidungsgrundlage dienen könnte! Bitte machen Sie weiter so! Reply