Ich kann es nicht genug wiederholen: Die Versorgungssicherheit ist unter der Fuchtel der priorisierten Volatilen Erneuerbaren, die die Strommärkte kaputt machen, zu einem klaren öffentlichen Gut geworden. Der Staat bzw. die Politik ist zur Mitfinanzierung gefordert, speziell, weil die Politik das ganze Schlamassel angerichtet hat. Dann noch dies: Ein Alpiq-Präsident hätte eine Aufklärungspflicht, ist aber als Präsident eines staatlich beherrschten Unternehmens natürlich politisch befangen, was umso schwerer wiegt, als er sich einem politisch höchst legitimierten Volksentscheid zum Energiegesetz verpflichtet fühlt. Vielleicht möchten all die Fundis der immer weiter ausufernden direkten Demokratie auch mal die Kehrseiten etwas ins Kalkül einbeziehen… Reply
Es sind in erste Linie liberale Ökonomen und Politiker, die den ganzen “Schlamassel” mit der Strommarktliberalisierung verursacht haben. Weil z.B. der aktuelle Marktdesign das Stromnetz wie eine Kupferplatte betrachtet und Anreize für den Bau von neuen Kraftwerkskapazitäten weitgehend fehlen. Die Priorisierung der Erneuerbaren verantwortlich dafür zu machen ist Unsinn und zeugt nur vom fehlenden Verständnis für das Thema. Aber ich habe verstanden, dass Sie lieber in China oder Russland leben würden, dort gibt es effektiv keine direkte Demokratie! Reply
Herr Huber, Ich frage mich, warum Sie zur Kritik meines obigen Artikels die Anmerkung einfügen, betreffend Priorisierung der Erneuerbaren (ich nehme an Sie meinen “Neu Erneuerbare” kurz NEE). Der Schlamassel kommt daher, dass manche “Ökonomen” und “Politiker” ein mehrschichtiges Subventionsregime für NEE Neuanlagen und noch schlimmer die Einspeiseregelungen eingeführt haben. Dies führt einerseits zu gewaltigen Marktverzerrungen – ohne die finanzielle Unterstützung und die Einspeiseregelungen wäre NEE Strom für den Stromhändler “Junk”. So war das bis etwa 2007 /2008, d.h. bevor die Fördermassnahmen griffen. NEE ohne Subsytsteme sind nicht fähig einen Beitrag zur Gewährleistung der Versorgungsicherheit zu bringen. Es ist diese notwendige Leistungsreserve – und die damit verbundenen Energieverluste (Eigenbedarf und inhärente Wirkungsgrade der Systeme)- welche die hohen Kosten verursachen. Zudem, für für die Mehrheit der Versorgungs- Ketten mittels NEE gilt ERoEI <1 – Energiesenken und keine Nutzenergie Quellen. Zu Ihrer Anmerkung betreffend China und Russland. Ich habe zumindest einige Jahre in China gelebt und noch längere Zeit war ich beratend tätig für Chinesische EVU, Research Institute und hatte bosonders auch intensiven Kontakt mit China Grid. Wie ich im Artikel beschreibe, ist es ein Europäisches Eigentor, dass man bezüglich fortschrittliche (u.a. mit völlig neuen Sicherheitsdispositiven) Nukleartechnologie sich auf China, S-Korea und eben beschränkt auch auf Russland abstützen muss (wobei Russlands Technologie nicht nur aus politischen Gründen m. E. nicht in Frage käme). Fortschrittlische Nukleartechnik aus China soll füs Sie nicht in Frage kommen, Solartechnik bezieht man aus diesem Land jedoch ohne Hemmungen, ist ja für etwas Gutes. Auch möchte ich Ihnen die Frage stellen, überlegen Sie sich einmal, wieviel an Apparaturen, Elektronik, usw. in Ihrem Haushalt aus China stammt, nicht nur Fertigprodukte, sondern auch Subkomponenten in Produkten, welche ausserhalb China gefertigt wurden? Zudem, China hat es in einer Generation geschafft, von gigantischen Hungersnöten zu täglich drei warmen und sättigenden Mahlzeiten und dies für 1,45 Mia Einwohnern (ich war in China auch in den tiefsten Provinzen unterwegs). China hat es auch geschafft, in einer Generation eine hochmoderne Infrastruktur die funktioniert, zu erstellen, Autobahnen, Autostrassen, Bahninfrastruktur (zwischen 75% und 80% der weltweiten Hochgeschwindigkeits- Strecken, so kann man bequem von Beijing nach HK im TGV reisen, das entspricht etwa der Strecke Zürich – Tel-Aviv). Das heisst noch lange nicht, dass man mit der gegenwärtigen politischen Entwicklung einverstanden ist. Indien als "Demokratie" hat solches nicht geschafft und auch Russland hinkt in allen Bereichen – ausser Armee – weit hinterher. Überlegen Sie auch, wie viele Artikel aus Russland in Ihrem Besitz sind. Reply
Sehr geehrter Herr Höhener, Meine Kommentare waren in erster Linie eine Antwort auf die Aussagen von Hans Rentsch. Aber ich danke Ihnen für die Erläuterungen, die ich teilweise teile, aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Ich bin auch seit 30 Jahren in der Stromwirtschaft tätig und habe selber erlebt, wie seit Beginn der Liberalisierung in Europa die Ökonomen der Problematik der Netzengpässe und der fehlenden Anreize für Reservekapazitäten im heutigen Marktdesign ausgewichen sind. Das Problem wird effektiv durch die Erneuerbaren verschärft, aber vereinfachen darf man nicht. Das erwarte ich von einem seriösen Thinktank. Es genügt nicht plakative Aussagen zu machen, wie mehrere Blogautoren beim CCN es immer tun, um für KKW zu werben. So werden Sie die Mitte nicht überzeugen, und ohne sie wird es keine Mehrheit für neue KKW geben, siehe kürzlich die Abstimmung im AG Kantonsparlament. Reply
Lieber Herr Huber, ich weiss Ihre Kommentare zu schätzen (auch wenn ich selten mit Ihnen einverstanden bin). Aber bitte sagen Sie nicht, dass unsere Situation (sowie auch in den meisten EU-Ländern) seit der Ablehnung des EMG irgend etwas mit liberaler Ökonomie zu tun haben könnte. Das ist einfach schlichtweg nicht der Fall, auch nicht im entferntesten. Da ist von den Wasserzinsen (völlig falsch konzipiert) bis zu den gefangenen Kleinkunden in der lokalen Versorgung einfach nichts von Markt. Reply
Wirklich liberal sind viele Regelungen nicht, aber ich kann gerne folgende Aussage machen. Sobald KKB ausser Betrieb geht, werde ich eine PV-Anlage anschaffen und meine E-Auto damit laden. Und damit mindestens während ein paar Stunden am Tag Strom weiterhin haben. Das ist die neue Versorgungssicherheit nach 2030! Reply