Der Klimawandel von Bondo

Piz-Cengalo.pngDer Bergsturz von Bondo hat wieder einmal in drastischer Deutlichkeit die unheimlichen und zerstörerischen Kräfte der Natur demonstriert. Es dauerte w…

Der Bergsturz von Bondo hat wieder einmal in drastischer Deutlichkeit die unheimlichen und zerstörerischen Kräfte der Natur demonstriert. Es dauerte weniger lang als die nachfolgenden Murgänge, dass beflissene Klimahysteriker das Phänomen dem Klimawandel zuordneten. Nicht einmal unsere Bundespräsidentin konnte sich diesen Aussagen entziehen. Hier kann nun einmal mit Sicherheit und Deutlichkeit festgehalten werden, dass das grober Unfug ist. Nicht nur als Geologe muss man solche Falschaussagen verurteilen. Berge sind gigantische Massen potenzieller Energie, die durch erosive Prozesse in unterschiedlichster Form gelockert und gelöst werden und irgendwann mal in kleinen oder grossen Mengen runterkommen. Erosion findet in tropischem, arktischem, nassem oder trockenem Klima statt. Der Prozess, der den Niedergang auslöst, ist zweitrangig.
Aber runterkommen kann eine Bergmasse genau nur einmal. Da gibt es keine Häufung und kein vermehrtes Vorkommen solcher Ereignisse. Das ist unsachliche politische Stimmungsmache. Dass die Klimaerwärmung eine Destabilisierung im vergletscherten Gebirgsbereich hat, trifft schon zu. Doch das kann genauso eine gleichmässigere Erosion fördern und ganz grosse Abbrüche verhindern, wie eine zunehmende Vergletscherung den Abbruch kleiner Bergstürze verhindern kann, um sich in grösseren katastrophalen Ereignissen zu akkumulieren. Aus dem Klimawandel ein höheres Gefahrenpotenzial abzuleiten, ist nicht richtig.
Dass bei dem Ereignis Menschenleben ausgelöscht und Sachwerte zerstört wurden, ist traurig und schlimm, hat aber mit dem Klimawandel nichts zu tun, sondern nur mit einem fehlenden Verständnis zur Unberechenbarkeit der Natur.
Der Bergsturz von Bondo hat damit vielleicht etwas Gutes. Erstens mag es dieses Verständnis wieder etwas näherbringen. Und zweitens demonstriert es, dass wir noch lange nicht, und hoffentlich nie, der Natur diktieren können, in welche Richtung sie gehen muss. Doch genau das meinen grüne Kreise mit sogenannten Klimamassnahmen erreichen zu können. Das Klimaziel, die Erwärmung unter zwei Grad Erwärmung zu halten, ist an sich eine absurde Forderung und eine Anmassung, wenn man weiss, dass unser Planet über den grössten Zeitraum seiner Milliarden Jahre langen Geschichte meist wärmer war als heute. Nicht einmal, dass sich der Wandel unter dem menschlichen Einfluss schneller vollziehe als je zuvor, lässt sich wissenschaftlich belegen. Dazu fehlen schlicht genügend präzise Datierungen früherer Erwärmungsphasen.
Hingegen wissen wir mit Sicherheit, dass schon viel grössere Ereignisse stattgefunden haben und mit grosser Sicherheit immer wieder stattfinden werden. Das ökologistische Geschwafel zeugt von einem völligen Unverständnis natürlicher Kräfte, sei das bei Bergstürzen, Vulkanausbrüchen, Erdbeben oder eben dem Klima.
Der rapide Anstieg des CO2 ist weitgehend auf menschliche Aktivität zurückzuführen und beeinflusst die globale Erwärmung in einem noch nicht direkt bestimmten Mass. Dieser Zusammenhang ist aber keinesfalls so simpel, wie er immer verkauft wird. Deshalb ist es auch ein Trugschluss zu meinen, mit einem Verzicht auf Verbrennung das Klima beeinflussen oder gar steuern zu können. Das heisst nicht, dass es keinen Sinn macht, geordnet aus den Fossilen aus- und in nachhaltige Energien umzusteigen. Nur brauchen wir dazu weder Weltuntergangsszenarien noch ökologistischen Ablasshandel, sondern schlicht und einfach Erfindergeist. Und der arbeitet am besten unter freiheitlichen und nicht unter planwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

publiziert in der Basler Zeitung vom 8. Sept. 2017

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