Ja, die Grünen sind für die Klimakrise verantwortlich. Aber nicht, weil sie in einigen Ländern die Kernenergie abgewürgt haben, sondern weil sie den Begriff ‘Klimakrise’ erfunden haben, im Dienste ihrer ‘degrowth’-Agenda, aka Steinzeit-Kommunismus, der etwa zeitgleich zur zivilen Kernenergie, aber von anderen Leuten, nämlich den von Mao inspirierten Kulturrevolutionären entwickelt wurde. Wenn es den Grünen um CO2 ginge, würden sie Kernenergie befürworten, nicht bekämpfen. Dass der Verbrennungsmotor das früher erfundene E-Auto verdrängte, lag nicht an den damals noch inexistenten Grünen oder zuwenig verfügbarem Strom, sondern an technischer Unterlegenheit der Akkus ggü. Benzin als Treibstoff. Die zivile Kernenergie kam einiges nach dem Siegeszug der bis 1973 extrem billigen Erdöltreibstoffe für Verkehr (Luft, Wasser, Land) und hierzulande Ölheizungen, gemäss Graphik in F erst nach dem Ölpreisschock von 1973. Und dass Asien / China heute weitaus am meisten CO2 emittiert, übrigens mehrheitlich aus Kohle, ist auch nicht die Schuld der Grünen; die haben nämlich dort nichts zu sagen, China ist weltgrösster Nutzer sowohl von Kohle als auch Kernenergie. Bei uns müssen wir nichts ‘schöpferisch zerstören’, sondern die Zerstörung unseres Wohlstandes durch sinnfreie planwirtschaftliche Vorschriften verhindern. Und nein, wir wollen auch das Klima von 1816 nicht zurück, welches in der Schweiz trotz nur 2 Mio. Einwohnern Hungersnöte verursachte. Reply
Was ist genau gemeint mit „erfolgversprechender Dekarbonisierung unserer Gesellschaft“ oder „Gelegenheit einer realistisch karbonfreien Wirtschaft unserer Welt“ o.ä? Wird hier nicht die Kernenergie zu schnell als GPS (general problem solver, ein Lösungsansatz für alles) dargestellt? Ich denke, die friedliche Nutzung der Kernenergie – und deren massiver Ausweitung – ist unverzichtbar, u.a. wegen Aspekten der Ressourcenknapphait, der Energiedichte, der Kosten, des Raumbedarfs, der Stabilität u.a. Aber: was heisst „dekarbonisert“? Was ist mit der Organischen Chemie? Was ist mit der Rolle des CO2 in der Photosythese? Was mit dem C-Atom in den Molekülen der Pharmaindustrie? Kann die Kernenergie Ersatz sein für weltweite 80% fossile Primärenergie? Ist eigentlich, angesichts einer Millionen Jahre alten Erdgeschichte mit verschiedenen Klimata, CO2 die richtige Zielscheibe als (alleiniger?) Sünder – und vom Menschen überhaupt beherrschbar? Und – horrible dictu – ist vielleicht Solarenergie eine sinnvolle Lösung für den Strom in einer abgelegenen Alphütte? Schliesslich noch zum „verpassten Zeitfenster“ folgendes Zitat aus zu Alvin Weinberg: „ The Molten Salt Reactor Experiment achieved its first self-sustaining nuclear reaction on June 1, 1965. Three years later, on Oct. 8, 1968, it became the first reactor ever to run on uranium-233.“ Aber die Politik wusste besser, wohin Entwicklungsgeld fliessen soll. Resultat-offene (Natur-)Wissenschaft und Technik ist zentral. GPS haben es nie (für alles) geschafft. Reply
Eben – Kernenergie ist kein General Problem Solver, aber ohne KE gibt es keine Lösung, wenn wir unseren Lebensstandard behalten wollen. Meine These besagt nur, dass die antinukleare Kampagne der Grünen seit Ende der 60er Jahre, die technisch unbedarften Politiker für die Bedeutung der KE desensibilisiert hat und so das heutige Malaise hervorgerufen und der technikfeindlichen Obstruktion den Weg geebnet hat. Heute fangen wir bei zwei Generationen an, die seit Kindesalter mit “Atomkraft? Nein, danke!” sozialisiert (und terrorisiert!) wurden. 1960 waren wir trotz Hiroshima noch fortschrittsfähig, technikaffin und lösungsbereit. Reply