Dr. E. Kiener hat vollkommen Recht. Seine Aussagen sind obiektiv, kompetent und ideologiefrei. Ich stimme ihm vollständig zu. Die moderne Kernenergie ist nicht des Teufels. Sie ist notwendig, ökologisch, sicher und bezahlbar. Der Ausstieg aus der Kernenergie und das kurzfristige Netto-Null-Ziel sind unverantwortlicher und teurer ideologischer Unsinn. Diese ideologischen Massnahmen führen nur in die Armut. Die erfolgreiche Zukunft ist erneuerbar und nuklear (Generation IV). Reply
Ich stimme Herrn Kiener weitgehend zu. Es fehlt mir allerdings in der Argumentation eine Legitimierung der nEE. Braucht die Schweiz diese überhaupt? Meine These: Solar und Wind soll jeder, der sich für diese Folklore begeistert, selbst und ohne Subventionen und ohne Netzeinspeisung (stört nur die Netzstabilität) realisieren. Solar und Wind sind nur geeignet, den Brennstoffverbrauch von bestehenden Fossilkraftwerken zu reduzieren, solche gibt es in CH nicht. Also in der Schweiz: Hoher Ausbau von Kernenergie (Grundlast ca. 6 GW), soweit möglich Ausbau der Speicherwasserkraft für den Spitzenbedarf. Allerdings fehlen mir Informationen, ob die Spitzenlast (höher als heute, WP und E-Mobil) dadurch schon abgedeckt ist oder ob es -oh Sünde -doch noch Gaskraftwerke zusätzlich braucht. Schlechte Alternative: Noch mehr KKW, welche dann aber im verschleissfördeneden und ökonomisch fragwürdigen Lastfolgebetrieb arbeiten müssten. Es sei, denn man verwendet die überschüssigen Kapazitäten im Sommer für die Elektrolyse. Dies ist nämlich mit dem Flatterstrom gar nicht realisierbar (Weihnachtsvorlesung 2022 von H.-W. Sinn, youtube, ab 1.56.18) Reply
EK bringt eine überzeugende Analyse unter den Vorgaben der aktuell gültigen Energiepolitik (ES 2050, Energieperspektiven 2050+ u.a.). Er zeigt, dass diese Politik nicht wie geplant umgesetzt werden kann. Und er zeigt, was gemacht werden müsste, um dem Flatterstrom aus Sonne und Wind einen möglichst hohen Versorgungsanteil zu sichern. Das ergibt aber m.E. eine viel zu teure Lösung – ökonomisch sowieso, aber leider auch ökologisch. Wir müssen (und werden früher oder später) eine Strategie mit schwergewichtig Wasser- und Kernkraft verfolgen müssen (dominierende Strategie, weil für die Schweiz unter allen relevanten Umständen am besten). Im Mix der Zukunft wird dem Flatterstrom bestenfalls noch eine Nischenrolle zukommen. Ich warte darauf, dass UVEK und BFE endlich alle Optionen prüfen. Reply
Da sind wir uns ja einig, Herr Saurer. Was würde Herr Kiener davon halten? Ich habe vor etwa einem Jahr einen ETH-Projektleiter darauf angesprochen. Der hat nur die Augen verdreht und gemurmelt “politisch nicht diskutierbar”. Reply
Das Problem ist, dass im neuen Stromgesetz unsinnige Ausbauziele für PV und Wind festgelegt wurden. Da haben die Mitte und die FDP geschlafen, oder waren technisch überfordert. Die Bilanzgruppen (Axpo, BKW, usw.) werden die Einspeisung von so hohen Mengen an Leistung (zuerst im Sommer aber danach auch im Frühling und Herbst) nie aufnehmen können und diese immer mehr einschränken müssen. Die lokalen EVU werden daher gezwungen die PV Rückspeisung in ihren Verteilnetzen einzuschränken, auch bevor ihre Netze dadurch überlastet werden. Das sollte Swissgrid endlich kommunizieren, aber anscheinend haben die Aktionäre von Swissgrid (Axpo, BKW, usw.) im Moment keine Lust sich zu exponieren, solange sie riesige Gewinne auf Kosten der Konsumenten eintreiben können .. Reply