Gentech-Moratorium: Bundesrat schiesst über das Ziel hinaus

Sehr guter Kommentar von Guido Saurer und Rudolf Minsch (Economiesuisse).
Das Wichtigste in Kürze:

  • Unnötige Verlängerung: Statt 2 weiteren Jahren soll das Gentechnik-Moratorium bis 2030 andauern.
  • Fortschritt gebremst: Neue Züchtungsverfahren (NZV) werden verzögert.
  • Negative Folgen für die Wirtschaft: Innovation wird blockiert, obwohl NZV grosse Vorteile bieten.

Lesen Sie den Beitrag vom 29. Januar 2025:
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3 thoughts on “Gentech-Moratorium: Bundesrat schiesst über das Ziel hinaus”

  1. Seit der Annahme des Moratoriums im Jahr 2005 wurde es mehrmals verlängert. Der Grund ist einfach. Bundesrat und Parlament haben Angst vor einer Volksinitiative, die auf ein Verbot hinauslaufen würde. Ein Postulat ” beauftragt den Bundesrat, in den nächsten vier Jahren insbesondere Fragen zur Koexistenz von traditioneller und gentechnikbasierter Landwirtschaft zu klären. Er muss auch eine Risikobewertung vorlegen und Antworten liefern zu den Verantwortlichkeiten bei allfälligen Verunreinigungen durch gentechnisch veränderte Organismen.” Alles wie gehabt, noch eine Schlaufe. Schon 2012 untersuchten Wissenschafter im Nationalen Forschungsprojekt 59 die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Nach Sichtung aller verfügbarer Literatur gaben sie Entwarnung. Es seien keine negativen Auswirkungen bekannt. Es wäre interessant zu ermitteln, wie viele Leute diese umfassende Studie zur Kenntnis genommen hatten. Sachargumente sind gegen fundamentalistisch-ideologische Propaganda wirkungslos oder sogar kontraproduktiv (Cass Sunstein).
    Wer weiterhin meint, unser System sei für die Zukunft besser gerüstet als andere, sollte sich einmal mit dem lamentablen Wissenstand der breiten Bevölkerung befassen. Diese System trägt irrationale Züge. Beispiel: Man forscht und bohrt jahrzehntelang aufgrund übertriebener Sicherheitsbedenken zur Entsorgung des “Atommülls”. Wenn dann nach 30 Jahren alles untrsucht ist, gibt es ein Referendum, das alles wieder in Frage stellt, statt dass man zu Beginn die Zustimmung des Stimmvolks einholt.

  2. Die Leute haben halt Angst vor dem, was sie nicht verstehen oder nicht sehen können: Atome, Gene, Strahlung radioaktiv, Strahlung 5G. Sonst noch? Seit 2000 sind etwa 1,5 Millionen Personen hierzulande gestorben, und kein einziger wegen Kernenergie oder Genfutter, sondern wegen relativ leicht vermeidbaren Krankheiten und Unfällen, davon ca. 20’000 durch Luftverschmutzung. Sie wären ja später trotzdem gestorben, aber gemäss https://www.bazonline.ch/gesundheit-und-langes-leben-schweizer-verschwenden-11-jahre-719074066422 viel später.

    1. Die Realsatire daran ist, dass bei der erlaubten, sog. ‘konventionellen’ kommerziellen Pflanzenzüchtung schon lange nicht mehr auf ‘natürliche’ Mutationen gewartet werden kann, sondern mit (gamma-)Bestrahlung sehr viele unkontrollierte Mutationen aktiv erzwungen werden, aus denen dann mühselig die erwünschten selektiert werden. Und das soll sicherer, weil naturnaher sein?? Und in den Ländern ausserhalb Europas, die nie ein Gentechverbot hatten, laufen nur noch Zombies rum oder ist sonst irgend ein wesentlicher Schaden entstanden, wie die Gentechgegner vor Jahrzehnten argumetiert hatten?? Offenbar trauen sich die Wirtschaftsverbände nicht, dem Publikum zu erklären, wie die moderne Welt wirklich funktioniert. Wozu sind sie dann noch gut?

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