NR Girod und die Strommisere

Von : Werner Plüss
Datum : 01/08/2022 – 14:15 (MS)
An : Anna Kappeler, Leiterin News, blue News Redaktion, Volketswil
Cc: NR Bastien Girod

Betreff : «Ab sofort ist Stromsparen angesagt»

Guten Tag Frau Kappeler

Ich beziehe mich auf Ihren guten Überblick «Ab sofort ist Stromsparen angesagt», blue News, 20. Juli 2022. Klar, informativ und trotz dem aufrüttelnden Thema wohltuend ohne ‘Hype’.

Sie zitieren darin auch Bastien Girod aus dem Blick TV, seine Sorge um die Stromversorgung, was die Akteure und der Bund zu tun haben.

Persönlich möchte ich, via diesen offenen Brief, Ihre Berichterstattung noch vervollständigen. Es scheint mir wichtig, hier Namen zu nennen. ‘Name and Shame’ von einflussreichen Politikern, die uns diesen Schlamassel eingebrockt haben. Hoffentlich werden dadurch ihr Einfluss gestoppt, Lösungen schneller gefunden und Wiederholungen vermieden.

Von 2019 bis 2021 war Girod Präsident der für die Stromversorgung verantwortlichen Nationalrätlichen Kommission (UREK-N). Leider hat er während dieser Zeit bei diesem Thema als Nichtstuer geglänzt. Er ist einer der Hauptschuldigen am Strommangel, der die Schweiz wirtschaftlich und sozial bodigen kann. Es braucht schon Chuzpe, dass sich Girod jetzt noch getraut, öffentlich Lektionen zu erteilen – jetzt, wo es zu spät ist.

Er wurde immer wieder auf die katastrophale Mangellage aufmerksam gemacht, die auf uns zu kommt. Girod hat alles gewusst und nichts getan. Das Mindeste, was er jetzt tun müsste, ist, sich entschuldigen und als Politiker zurücktreten sowie mithelfen und sich dafür einsetzen, zusätzliche E-Leistung zu orten, damit wir vielleicht doch noch einigermassen unbeschädigt durch den Winter kommen. Bastien Girod sollte sich zum Beispiel vom CCN Blog inspirieren lassen: «Stromengpass: Eine alte Ölpipeline könnte die Schweiz retten».

Unsere Energiekrise war voraussehbar und ist hausgemacht. Ukraine oder ‘Putin’ als Grund anzugeben, ist dreiste Feigenblatt Politik. Der Krieg führt aber dazu, die Mangellage früher kommen zu lassen und im Ausmass noch schlimmer werden zu lassen als zuvor angenommen.

Mit bestem Gruss

Werner Plüss

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4 thoughts on “NR Girod und die Strommisere”

  1. Werner Plüss hat völlig recht mit seiner Schelte für NR Girod. Aber nach meiner Meinung noch viel mehr Schelte verdient der Bundesrat, der uns mit verfehlten Strategien und Unfähigkeit, zu handeln, in eine Sackgasse geführt hat.

    1. Genau. Und jetzt ist absolut nicht mehr verständlich, dass der Bundesrat diese untaugliche “Strategie” nicht sofort stoppt. Wenn wir jetzt noch Milliarden in PV und Wind buttern, um dann später sowieso wieder in die alte (gute) Strategie des Ersatzes der alten durch neue KKW zurückzukehren, dann produzieren wir jetzt künftige “stranded investments”. Und wir verschandeln dabei die Natur noch völlig unnötig.
      Ich habe in diesem Blog schon mehrmals gerügt, dass die mehrere Hundert Millionen schwere “Akzeptanz”-“Forschung” einfach fortgesetzt wird als wäre da nichts am Schieflaufen.

      Und dass sich Doris Leuthard noch getraut, in der Handelszeitung Tipps für die Energiepolitik abzugeben, knallt mir fast den Nuggi raus!

      1. Markus hat völlig recht, obwohl Girod nur ein unbedeutender Ideologe ist, der Dank seiner ETH-Bindung zu viel Gehör bekommen hat. Die ganze schweizerische politische Führungséliten von links bis rechts einschliesslich unserer Bundesämter haben versagt. Analysieren und Denken und Planen braucht einiges an Gehirnschmalz, das anscheinend abhanden gekommen ist.

  2. Die Verantwortlichen des Energiegesetzes-2050
    Im Vorfeld (2015) dieser Abstimmung, haben alle Parteien, ausser der SVP, das Gesetz befürwortet, mit dem einer liberalen Gesellschaft unwürdigen Technologieverbot, der Verwendung der Kernenergie. Abstellen wollte Grün Links die KKW’s sofort und heute, bettelnd, diese so lange wie möglich laufen zu lassen! Eine volle 180 Grad Wende und keine Entschuldigung, dass ihre «weisen» Voraussichten zur Energiewandlung aus Sonne und Wind kolossal gescheitert ist und jetzt mit erheblichen Mehrkosten, für alle Energieformen, die Bevölkerung belastet wird. Die bundesrätliche Kostenprognose von Fr. 40 / Kopf und Jahr ist vom BFE bereits auf Fr. 360 korrigiert worden! Auch dieser Betrag wird nicht reichen! Jetzt den Ukrainer Krieg dafür verantwortlich zu machen ist ein reines Ablenkmanöver von der Unfähigkeit vorauszudenken. Dieser Krieg hat das Ganze nur beschleunigt.
    Jede Wärmepumpe und jedes E-Auto, die zusätzlich ans Netz geschaltet werden, beschleunigen die Strommangellage extrem. Der nächste Winter kommt bestimmt! Wir sitzen auf unserer Erdkruste auf mehreren 100 Grad warmem Untergrund und nutzen dieses Potential nicht. Ein Erdschlag auf der Richterskala von 3.2 liess das Basler innovative Geothermie-Projekt abrupt sterben. In Japan sind solche Erschütterungen an der Tagesordnung. Wann gehen den Bürgern dieses Landes endlich die Augen auf? Ich hoffe nicht erst wenn wir im Dunkeln (Dreck) stecken, sowie den Kartoffeln.
    Andi Trüssel Landrat SVP

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