Im letzten Abschnitt wird Selina Walgis zitiert: “Wenn wir alle zusammen unseren Lebensstil ändern, können wir den Klimawandel stoppen”. Natürlich ist das nicht ihre exklusive Aussage, sondern allgemeiner Duktus der Klima- und Grünenbewegung … und das auch nicht nur seit ein paar Monaten. Was mich an dieser Aussage stört ist so Einiges. Erstens, ist sie arrogant. Den Lebensstil, welchen Frau Walgis meint, kann sich nur ein kleiner Teil der Menschen leisten. Ergo müssen alle anderen darauf verzichten, diesen überhaupt erst erreichen zu wollen. Abgesehen davon, geht mit genanntem Lebensstil eine Menge an wünschenswerten Erungenschaften einher, welche wir den aktuell Ausgeschlossenen nicht verwehren sollten – aber natürlich mit einem deutlich höheren Energiebedarf einher geht. Ich denke da bspw. an Trinkwasserversorgung, Abwasserreinigung, Kehrichtverwertung, Mobilität mit entsprechend höherem Arbeitsmarktpotenzial … die Liste ist lang. Zweitens, drückt diese links/grüne Indoktrination durch. “wir”, “alle”, “zusammen”. Es darf bloss niemand ausscheren, alle haben sich der Ideologie unterzuordnen. Manchmal fehlt bloss noch, dass Umerziehungen gewünscht werden. Drittens und letztens: niemand stoppt den Klimawandel! Alles, was wir damit erreichen, ist den Einfluss des Menschen auf das Klima zu reduzieren. Was prinzipiell ja gut ist – das wird wohl keiner bezweifeln. Ich habe aber meine liebe Mühe damit, mir die Behauptung anzumassen, der Mensch bestimme das Klima und wenn wir nur alle wollen und machen, dann wird alles gut. Wobei … was heisst gut und für wen? Da staune ich manchmal schon, wie sehr sich der Home sapiens als Nabel der Welt sieht, wenn er in Tat und Wahrheit ein besserer Fliegendreck ist. Reply