Das ist alles richtig und klug argumentiert. Nun beim Energie Science Center der ETHZ argumentiert man immer noch, dass es mit Millionen von PV-Anlagen und Importen von Windenergie im Winter geht. Und mehrere Gastkraftwerke als Reserve nur vielleicht benötigt, alles auf Grundlage von wissenschaftlichen Marktmodellen. Und Axpo sagt dasselbe, siehe was Ch. Brand kürzlich auf linkedin gepostet hat … , ebenfalls auf Grundlagen von technisch-ökonomischen Modellen. Solange wir im Winter warm duschen können und die alten KKW laufen, bleiben kluge und sachliche Argumente leider unwirksam. Reply
Wenn alle Transport- und Heizungsaktivitäten elektrifiziert werden müssen (was eine Erhöhung der Stromproduktion in der Schweiz um mehr als 50% erfordert), könnte die Dusche kalt bleiben. Reply
Das dauert noch eine Ewigkeit bis es soweit ist, auch beim CCN ist man nicht überzeugt, das es notwendig ist! Das Problem ist, dass sogar bei der ETHZ die Bedeutung der KKW für eine sichere Stromversorgung im Winter nicht verstanden wird. Das weitere grössere Problem ist, dass der Strommarkt, sowohl in Europa wie in der Schweiz, nicht die richtigen Anreize liefert, damit neue Bandkraftwerke gebaut werden. Deswegen ist der Bau von neuen KKW für Axpo und Alpiq kein Thema. Weil heute Ökonomen und Juristen diese Firmen leiten und Ingenieure kaum noch was zu sagen haben. Die Ökonomen verstehen alles besser, sie haben ihre tollen Modelle und Verantwortung für die Zukunft müssen sie nicht tragen. Es zählt nur noch was heute und morgen verdient werden kann, und nicht ob es übermorgen Probleme geben könnte. Reply
“Das Problem ist, dass sogar bei der ETHZ die Bedeutung der KKW für eine sichere Stromversorgung im Winter nicht verstanden wird.” Martin Schlumpf hat das kürzlich und meisterhaft bewiesen : “Wer glaubt, Solarstrom könnte die Schweiz im Winter versorgen, irrt. Um nur ein einziges Kernkraftwerk [z.B., EPR Olkiluoto mit 1,6 GWe] im Winter zu ersetzen, müsste man die Alpen mit 5000 Solaranlagen [z.B., Alpinsolar mit 2,2 MWp] zupflastern.” https://www.schlumpf-argumente.ch/atomstrom-ist-billiger-als-solarstrom-2/ https://weltwoche.ch/story/atomstrom-ist-billiger-als-solarstrom/ und auf Französisch : https://clubenergie2051.ch/2024/11/19/lenergie-nucleaire-est-moins-chere-que-lenergie-solaire-un-article-de-martin-schlumpf/ Reply
Das ist ein sehr guter Beitrag. Schade, dass an der COP29 in Baku die moderne Kernenergie nicht die geringste Aufmerksamkeit findet! Reply
Hervorragend, Michel! Und da ist noch das Faktum, dass links- grüne Ideologen (“anti Nuklear Lobby”) zu Begriffen wie “Atomlobby”, “Klimaleugner” und ähnlichem greift, wenn oder weil ihnen Sachargumente fehlen. Man muss sich in dieser Debatte auch immer wieder an folgendes erinnern: * Die Orwell’schen Thesen im Buch “1984”, da besonders an den Begriff “Newspeak”. Schönreden ohne Substanz und verdrehen von Begriffen hat Hochkultur in der Terminologie der links- grünen Bewegung. * Und an Brandolini (2013): “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it” (Das wiederlegen von Schwachsinn [“Bocksmist”] erfordert eine Grössenordnung mehr Energie als dessen Produktion). Reply
Die Pro-Kernkraft-Seite sollte durchaus plakativ argumentieren. Jedem “Aber der Abfall” ein “Entsorgung ist gelöst” entgegensetzen. Jedem “Gefährlich!” Ein “Sicher, wie Fukushima paradox gezeigt hat”. Es gibt immer wieder neue Mitleser, und die kann man mit einzelnen Aussagen informieren. Reply
Michel de Rougemont schreibt: “Deshalb sind alle für ein Abkommen mit der Europäischen Union, egal welcher Art, solange es ihnen Zugang zum sogenannten freien Strommarkt verschafft. All das verdient keine weitere Aufmerksamkeit. ” Leider sind alle für ein Abkommen mit der EU, egal welcher Art. Es geht nicht an, dass wir z.B. wegen eines schlechten Stromabkommens, die Bilateralen III, inkl. die dynamische EU-Rechtsübernahme und die fremden Richter (EUGH) akzeptieren müssen. Dieser gesamtheitlichen Thematik und deren breitgefächerte, langfristige, negative Folgen müssen wir unsere grösste Aufmerksamkeit schenken. Lieber gar kein Stromabkommen als eine ganzheitliche Abhängigkeit von der EU. Reply
Alles richtig. Ergänzend dazu kann man auf Tele Z am Mittwoch und Freitag 20. und 22. November auch das hervorragende 43minütige Inteview mit Irene und Simon Aegerter anschauen. Die Manipulation der Sprache ist über ein Jahrhundert lang Bestandteil der linken Trickkiste: untaugliche marxistische Ideen aus dem Papierkorb der Weltgeschichte sind “progressiv”, Unterdrückung heisst “Revolution” und Aufstand dagegen ist “Konterrevolution”, Kämpfer gegen die linke Mafia sind “reaktionär”, und jeder der eine andere Meinung hat, ist ein “Faschist”. Und wenn man gar nicht mehr weiter weiss, erfindet man noch die “Bankenlobby”, die “Börsenlobby”, die “Hauseigentümerlobby”, die “Versicherungslobby”, die “Atomlobby”….. und nicht genug damit, will man das Kulturgut deutsche Sprache mit Wortverballhornungen und einem star war bis zur Unkenntlichkeit massakrieren. Man will den Leuten die Sprache nehmen, so wie man ihnen die Geschichte nehmen will: Tell und Rütli darf es nicht mehr geben, de Pury and Escher werden als Sklavenhändler verschrien (mit der Anmerkung, der letztere sei noch viel schlimmer gewesen: er habe die Kreditanstalt gegründet), während der Held der finnischen Armee gegen den sowjetischen Agressionskrieg, General Karl L. Oesch aus Schwarzenegg BE, als Nazi verkauft wird. Die Anhänger dieses links-grünen Terrors können kaum innert nützlicher Frist bekehrt werden. Umso dingender ist es, die bürgerlichen Kreise vom Unsinn der heutigen Energiepolitik zu überzeugen. Nicht bloss die Herren Imark und Burkard, sondern jeden vernünftig denkenden Menschen. Argumente gibt es mehr als genug. Wichtig wäre jetzt, diese süffig zu vermarkten. “Auf so einfache Art, dass es sogar ein Bundesrat versteht”, wie Willy Ritschard jeweils zu sagen pflegte. Reply