EcoTalk/SRF TV: Die Angst vor dem Blackout – und der Ruf nach neuen AKW

Zusendung von CCN-Blog-Leser Werner Plüss:

Mail von Werner Plüss an Herrn Reto Lipp zur Sendung EcoTalk vom 31. August 2021 (Link zur Sendung):

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Nachtrag durch M. Saurer

Und im folgenden PDF hat Werner Plüss (weplu) mit ebenso prägnanten wie unterhaltsamen Worten einen Beitrag im Nebelspalter mit Hinweisen auf EcoTalk u.a. kommentiert:

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13 thoughts on “EcoTalk/SRF TV: Die Angst vor dem Blackout – und der Ruf nach neuen AKW”

  1. Die Ratlosigkeit über die Zukunft einer sicheren Stromversorgung standen nicht nur Werner Luginbühl, sondern auch Suzanne Thoma und Gianni Operto in die Gesichter geschrieben. Spätestens jetzt müsste es BR Sommaruga klar werden, dass sie mit der ES2050 in einer Sackgasse steckt. Eingebrockt hat uns das ihre Vorgängerin. Und keiner der Erfinder der ES2050 wird zur Rechenschaft gezogen. Niemand fühlt sich verantwortlich, selbst jetzt noch nicht.
    Um da raus zu kommen muss BR Sommaruga, entweder die Klimaziele über Bord werfen (Gaskraftwerke bauen lassen) oder das Verbot neuer KKW aufheben. Sonst wirds duster.

  2. Für Privatpersonen und kleine Firmen ist die Notstromgruppe die einzig richtige Massnahme. Die Frage ist, wo platziere ich oder z.B. mein Arzt – als Mieter im 6. Stock eines 10-stöckigen Hauses, ohne Garage – die Notstromgruppe und den Dieselkraftstoff?

    Und die noch brennendere Frage: Braucht die Industrie im Winter eigentlich keinen Strom? Warum hat nicht Mal der ElCom Präsident den Bundesrat aufgefordert, Art. 9 des StromVG zu lesen bzw. danach zu handeln ( Art.9 Ziff 1: “Ist die sichere und erschwingliche Versorgung mit Elektrizität im Inland trotz der Vorkehren der Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft mittel- oder langfristig erheblich gefährdet, so kann der Bundesrat unter Einbezug der Kantone und der Organisationen der Wirtschaft Massnahmen treffen zur… b.Beschaffung von Elektrizität, insbesondere über langfristige Bezugsverträge und den Ausbau der Erzeugungskapazitäten;”.

    Aus der eco-Diskussionsrunde schliesse ich Folgendes: Ja nicht langfristig denken; momentan ist noch genug Strom in der Steckdose. Für einen der Teilnehmer kann man die PV-Anlagen geschickter anordnen und mit Wind und Geothermie kombinieren Die andern Teilnehmer sind der Meinung, KKW seien sowieso zu teuer bzw. gesetzlich verboten. Meine Lösungsvorschläge wären: Entweder: Teile der Industrie im Winter lahm zu legen. Oder: langfristig Gaskraftwerke mit grünem Wasserstoff aus den afrikanischen Tropenstaaten (zum Ersatz der verbotenen neuen KKW) zu betreiben. Damit kann man die Abhängigkeit von Stromimporten aus den umliegenden europäischen Ländern ersetzen und erst noch Entwicklungshilfe leisten. ‘Nachhaltiger’ gehts nicht!

    Bleibt noch die weitere Frage, die es langfristig zu beantworten gilt: Wann wird die Schweizer Politik endlich realistisch?

  3. @Markus O. Häring: Gaskraftwerke sind eine FURZIDEE: Auch Gaskraftwerke werden mit fossiler grauer Energie erstellt, Gas ist nicht saisonal speicherbar, es kommt von politisch teilweise unzuverlässigen Produzenten, die Pipelines durchqueren Länder, welche das Gas erst dann weiterleiten werden, wenn sie ihren Eigenbedarf gedeckt haben. Strom aus Gas ist also Flatterstrom! Für eine sichere Stromversorgung muss der Schweizer Strommix zukünftig einen massgeblichen Anteil an im Inland aus fossilen flüssigen Energieträgern hergestelltem Strom aufweisen. Als Sofortmassnahme drängt sich die Rekarbonisierung der Heizungen und des Verkehrs auf, weshalb der Betrieb von Wärmepumpen und Elektroautos im Winterhalbjahr sofort verboten werden sollte!!

  4. Nur keine Aufregung unsere Stromnetze sind gesichert, auch mit Sonne Wind Speicher usw. Sobald der Stromkonsum höher ist als die Stromlieferung, werden Verbraucher abgeschaltet.

  5. Frau NR Martullo-Blocher und ihre Anhänger sollten doch mehrere KKW der neuen Generation bauen, das Energiegesetz verbietet es nicht. Aber die liberale Marktwirtschaft kennen sie bestens, nur wenn es etwas zu verdienen gibt, wird investiert. Bei der Stromversorgung heisst es, erst, wenn die Preise im Winter massiv und lang genug steigen. Vorgängig wird es aber ab und zu kleine oder grösser Blackouts geben. Jeder kann dann entscheiden, wenn er finanzkräftig stark genug ist, ob er ein Notstromaggregat mit Diesel, eine riesige Batterie oder eine Brennstoffzelle in der Garage installieren soll. Wo ist das Problem aus liberaler Sicht? Die anderen können doch Holz im Wald suchen gehen, wie früher.
    Weil es doch ein Problem ist und wir nicht in Afrika leben, wird der Staat Reservekraftwerke früher oder später ausschreiben müssen, weil der liberalisierte Strommarkt eben nicht rechtzeitig dafür sorgen wird. Der Staat soll sie technologieneutral ausschreiben und wir werden dann sehen, welche Technologien effektiv den Zuschlag bekommen.

    1. Na ja, für die Liberalen ist die Politik immer schuld, wenn der Markt nicht funktioniert oder die falschen Anreize setzt. Siehe das Beispiel Texas …
      In China funktioniert es besser, nicht wahr? Wünschen Sie sich diese Art der Demokratie?

  6. Lieber Herr Huber, etwas anderes als diese ewigen Etiketten scheint Ihnen einfach nicht (mehr) einzufallen. Lesen Sie doch einfach nur, was ich schreibe, und dann nehmen Sie dazu Stellung, ok? Behaupten Sie doch beispielsweise, der Stromsektor wäre bislang nach dem Manchester Lilberalismus organisiert gewesen, was sich aber offenbar nicht bewährt hätte, und jetzt müsse man es halt eben mit etwas mehr Staat versuchen.

    Ich möchte Ihnen aber zu bedenken geben, das wir das EMG vor nunmehr schon Jahrzehnten abgelehnt haben. Zudem befindet sich über 80% der Stromproduktion seit Jahr und Tag im Besitz der öffentlichen Hand….

    Wie soll denn da der Markt für irgend etwas zuständig sein? Das müssen Sie schon noch etwas substanziieren…. 😉

  7. Freier Markt und Liberalismus kommt mir immer in den Sinn wenn mein Monopol Stromer, BKW, die Rechnung schickt. Für Energie allein bezahle ich um die 25 % mehr als meine Freunde in Genf und Basel, ganz zu schweigen von Netznutzung, bis 50 % mehr bei BKW (sind wohl die Oberleitungen in den hohen Oberland Bergen).

  8. @Saurer: Wie jedes Mal lenken Sie ab und gehen auf meine Hinweise nicht ein.
    Das funktioniert bestens, wenn jemand von der Materie wenig versteht.
    Das Thema ist die Gefahr von Stromlücken im Winter und wir können gern wetten, dass Bund und Kantone spätestens in 2030, Winter Kraftwerke ausschreiben werden müssen, weil der liberalisierte Strommarkt nicht dafür gesorgt hat. Wissen Sie zum Beispiel, was die Belgier aufgrund der Abschaltung der KKW vor haben, sind Sie so gut informiert?

  9. Kalifornien wartet nicht tatenlos auf einen Blackout:
    “Nachdem Gouverneur Gavin Newsom bereits mehrfach den Ausnahmezustand für das kalifornische Stromnetz ausgerufen hatte, kommt jetzt ein Umdenken beim Ausbau von Backup-Kraftwerken. … Die California Energy Commission (CEC) genehmigte am 17. August Lizenzen für den Bau von fünf Gasturbinen mit einer Leistung von je 30 MW. … Zuvor hatte Kalifornien bereits mehrere Gaskraftwerke stillgelegt und den Ausbau von Wind- und Solaranlagen gefördert. … Staatliche Regulierungsbehörden äußerten sich Anfang des Jahres besorgt über die Einführung einer neuen thermischen Stromerzeugung. Diese stehe im Widerspruch zu den kalifornischen Plänen, seine Stromversorgung bis 2045 vollständig zu dekarbonisieren.”
    https://blackout-news.de/aktuelles/okostrom-debakel-kalifornien-baut-neue-gaskraftwerke/

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