Flatterhafter Windstrom

Baudirektor Martin Neukom hat vor kurzem bekanntgegeben, dass der Zürcher Regierungsrat 20 Regionen des Kantons als sehr gut geeignet für Windräder ausgewählt hat. Insgesamt könnten auf diesen Standorten rund 70 Anlagen gebaut werden. In den meisten Fällen wären diese über 200 Meter hoch, was einer massiven Industrialisierung bisher unberührter Naturlandschaften gleichkommt.

Die Begründung für diesen radikalen Schritt: Bessere Versorgungssicherheit im Winter wegen des Stroms aus Windanlagen. Das entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als äusserst fragwürdig.

Was wichtig ist:

  • Deutsche Onshore-Windanlagen erzeugen fast zwei Drittel ihres Stromes im Winter und kompensieren damit scheinbar die Winterschwäche der Solaranlagen.
  • Das ist aber nicht viel wert, weil die Stromerzeugung aus Wind sehr unberechenbar ist und massive Schwankungen aufweist.
  • Produktionsdaten zeigen: Auch im Winter gibt es immer wieder Perioden, wo der Wind über mehrere Tage fast ganz ausfällt.

[…]

Lesen Sie weiter im Originalbeitrag, der als „Schlumpfs Grafik 118“ im Online-Nebelspalter vom 9. Juli 2024 (mit Bezahlschranke) erschienen ist, oder im Blog des Autors.

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5 thoughts on “Flatterhafter Windstrom”

  1. Der streitbare Rainer Moormann (Experte für Reaktorsicherheit) hat dies auf Twitter so zusammengefasst:
    “Volatile ‘Erneuerbare’ Energien sind auf lange Sicht in Europa nur als brennstoffsparendes Anhängsel von Fossil nutzbar, vollen Klimaschutz können nur AKW garantieren. Die hohen Kosten von VEE mit fossilen Schattenkraftwerken behindern den Klimaschutz aus ökonomischer Sicht zusätzlich.”

    1. Genau. Das zeigt sich ja jetzt auch an der Kraftwerkstrategie oder -politik in Deutschland. Die Politiker scheinen endlich zu sehen, was sonst schon lange alle wissen, nämlich, dass in D viele Gaskraftwerke gebaut werden müssen…

      Die PV und der Wind haben einen so niedrigen ERoEI (oder auch EROI), dass die Deutschen am besten wohl überhaupt nur Gaskraftwerke bauen und betreiben würden – wenn sie ja auf Dauer keine AKW mehr wollen.

      Was sagt eigentlich Rehsche zur Kraftwerksplanung im grossen Kanton?

      1. Dass Wasserstoff-fähige (grün!) Gaskraftwerke eine sinnvolle oder gar notwendige Ergänzung der Energiewende darstellen, habe ich stets für gut befunden. Wo also ist das Problem? Dir Kraftwerksplanung in Deutschland muss im übrigen auf ganz anderer Basis erfolgen als in der Schweiz, wo im Strombereich die Wasserkraft eine derart dominante Rolle spielt, wie ihr in Deutschland nie zukommen kann. Wenn Wind oder Sonne hierzulande flattern, dann haben wir eben mit der Wasserkraft eine Reserve, die schon heute weit reicht!

        1. Diese “Reserve” ist eben heute nicht Reserve, sondern liefert rund 60% des Stroms. Setzen wir indes Wasserkraftwerke zur Glättung des Flatterstroms ein, dann produzieren sie im entsprechenden Ausmass keinen Strom mehr, sondern verfrachten einfach den Flatterstrom auf Zeiten, zu denen er gebraucht werden kann. Folge: Wir müssen also nicht nur 4 AKW, sondern noch in erheblichem Ausmass Wasserkraftwerke ersetzen.
          Dass das nicht geht, haben nicht nur wir (CCN) schon x-Mal gezeigt.

          Und an den Betrieb von Gaskraftwerken mit “grünen” Brennstoffen (Wasserstoff oder anderes) ist nicht zu denken – jedenfalls nicht in nützlicher Frist.

          Also brauchen wir konventionelle Gaskraftwerke im Übergang – und dann neue AKW.

  2. Eine sehr wichtige Feststellung fehlt, bei den on-shore Windanlagen am Meer gibt es eine gute Effizienz.
    Hingegen bei den Anlagen im deutschen Mittelland und im Süden ist diese genauso schlecht wie in der Schweiz – DIE SCHWEIZ IST KEIN WINDLAND!

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