Das Winterproblem der Wasserkraft

Die rund 700 Wasserkraftwerke der Schweiz bilden ein gewaltiges und gut aufeinander abgestimmtes Energiesystem, mit dem mehr als die Hälfte unseres Stromes erzeugt wird. Es ist wichtig, einen genaueren Blick auf dieses Systems zu werfen, um falsche Vorstellungen über dessen Möglichkeiten korrigieren zu können. Weil der «Brennstoff» dieser Kraftwerke, das Wasser, naturgegeben nicht immer in gleichen Mengen zur Verfügung steht, haben wir es mit einer volatilen Stromproduktion zu tun, die zudem durch eine deutliche Winterschwäche gekennzeichnet ist. Denn im Winter fliesst jeweils deutlich weniger Wasser die Bäche und Flüsse hinunter als im Sommer.

Was wichtig ist:

  • Ohne Speicherseen könnte man nur 26 Prozent des Wasserstroms im Winterhalbjahr erzeugen. Mit den Speicherseen sind es immerhin 43 Prozent.
  • Trotzdem hat die Wasserkraft ein Winterproblem – ausgerechnet dann, wenn die Stromnachfrage am höchsten ist.
  • Solarpanels sind die denkbar ungünstigste Ergänzung zur Wasserkraft, weil sie ebenfalls im Winter viel weniger Strom produzieren.

[…]

Lesen Sie weiter im Originalbeitrag, der als „Schlumpfs Grafik 117“ im Online-Nebelspalter vom 1. Juli 2024 (mit Bezahlschranke) erschienen ist, oder im Blog des Autors.

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6 thoughts on “Das Winterproblem der Wasserkraft”

  1. Leider hatte die Schweizer Politik auch hier einen katastrophalen Fehler gemacht mit der Annahme der PFZ und anderen Regimen, die die Bevölkerungszahl mittels einer weltrekordhohen Immigrations- oder Wachstumsrate von 1% p.a. in Richtung ‘Hongkong in den Alpen’ zusteuern lässt. Noch nie hat eine offizielle Verlautbarung das simple Faktum erkannt oder erwähnt, dass der Bedarf an Ressourcen ziemlich proportional zur Anzahl Bewohner ist. Nur in einem Bericht der BKW habe ich diese Relation erwähnt gefunden, typisch für eine nichtamtliche Institution. Mit einer Schweiz von halb soviel wie heute, der Schweiz der 1960er, könnte fast der ganze Strombedarf durch Wasserenergie gedeckt werden, wie es heute in Norwegen mit noch 5 Millionen der Fall ist. Diese Energie ist die billigste und nachhaltigste, aber sie reicht eben nur für 4 Millionen, der Rest muss teuer und immer teurer produziert werden.

  2. Wie der Beitrag zeigt, hat an sich die Wasserkraft ihr Winterproblem recht gut gelöst. Ergänzt mit Atomkraft, ergab sich lange Zeit eine energieökonomisch fast ideale und sehr umweltschonende Stromversorgung der Schweiz. Zudem konnten mit dem Export von Spitzenenergie hohe Erträge erzielt werden. Wenn nun aber die Wasserkraft immer mehr zur kurzfristigen und zu saisonalen Glättung das Flatterstroms aus Wind- und Solarkraftwerken eingesetzt wird, dann kommt das Winterproblem wieder auf und wird massiv verstärkt.

    Mit diesem System, mit der anvisierten “Lösung” ist an eine Dekarbonisierung nicht einmal zu denken. Geschweige denn, wenn zugleich immer noch aus der Atomkraft ausgestiegen werden soll.

      1. Das ist in jedem Land anders. Bei uns geht es nicht. Die Proponenten der Solarenergie sollten sich für den Erhalt und die Erneuerung der Atomkraftwerke in der Schweiz einsetzen. Ebenso sollten sie sich im Übergang für Gaskraftwerke einsetzen. Nur so werden sie ihre lukrative Nische auf Dauer halten können.

        Rehsche könnte ihnen dabei kommunikativ helfen. Tut er aber nicht.

  3. Stromlieferung und Verbrauch muss in jeder Sekunde im Gleichgewicht sein, es kann unmöglich mehr konsumiert werden als produziert wird.
    Kraftwerksverantwortliche sind eine elektrofachliche Minderheit und stehen einer finanzmächtigen Mehrheit von Händlern und Strom Laien gegenüber.
    Wir wurden vor Strommangel und Blackouts gewarnt. Was jetzt noch zu machen ist, ist “Zurücklehnen und abwarten bis Sonne und Wind weniger fehlen, die AKW abschalten oder die Energiewende sich selber an die Wand fährt”. Der Betrug wird den Laien, der Politik, den Investoren und Medien den Kopf kosten.

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