Leucht- und Schattentürme der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (sak)

Warnung der Blog-Redaktion: Bitte lesen Sie diesen Schwank in fünf Mails mit der sak in der Hauptrolle nur, wenn Sie viel Zeit und Nerven wie Drahtseile haben.


Anlieferung und Abladen der Tragkonstruktionen vom künftigen Photovoltaik-Solarfaltdach der SAK auf dem Parkplatz der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG.

From: SAK Medienstelle
To: Silvio Borner
Subject: Medienmitteilung: Baustart Solarkraftwerk Kronberg (Weltweites Leuchtturmprojekt)

Mit dem Aufbau der Tragkonstruktionen startet der Bau des Photovoltaik-Faltdachs
Die SAK (St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG) realisiert zusammen mit der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG ein 4‘000 m2 grosses Photovoltaik-Faltdach. Mit der Installation über einem Parkplatz ist die Anlage in dieser Form weltweit einzigartig. Die heutige Anlieferung der Tragkonstruktion markiert den eigentlichen Baustart des Solarkraftwerks. Die Eröffnung ist auf den 17. Mai 2020 geplant – just zu den schweizweiten «Tage der Sonne».

Lesen sie hier die Medienmitteilung, die dem Mail angehängt war.


From: Silvio Borner
To: SAK Medienstelle / Cc: Emanuel Höhener, Michel de Rougemont

Haben Sie auch schon gehört oder gelesen, dass Jahreswerte für Solarstrom nichtsagend sind? Und dass 70 Haushalte deshalb eine  Lüge sind? Oder dass Industrie und Gewerbe wichtiger sind als Haushalte?

Silvio Borner


Von: Michel de Rougemont
An: SAK Medienstelle / Cc: Emanuel Höhener, Silvio Borner

Die einzig Interessante Sache an diesen News sind die Zahlen. Es soll 1,5 Mio Fr. kosten, um eine 4’000 m2 Anlage zu bauen, also 375 Fr/m2.

  • Unter der Annahme, dass die Nennleistung der Zellen 150 W/m2 beträgt, kostet die Investition 2,5 Fr./We.
  • Mit einem Produzentenpreis an der Börse von 4 bis 5 Rp./kWh wird die angesagte jährliche Produktion von 350’000 kWh ein Einkommen von 14’000 bis 17’500 Fr generieren, was die Abschreibung der Anlage über 25 Jahren nicht ermöglicht.
  • Und mit dieser Anlage bekommen die 70 Haushalte kein Licht in der Nacht, sie sind somit gar nicht versorgt.
  • Dies alles, wenn die Zahlen im Communiqué stimmen und nicht zu optimistisch gemalt wurden.

These are the facts. Dann kommt die Politik und die Korruption.

Michel de Rougemont


Von: medien@sak.ch
An: Michel de Rougemont / Cc: Emanuel Höhener, Silvio Borner

Sehr geehrter Herr Rougemont

Besten Dank für Ihre Anfrage.

Das Solarfaltdach kann nicht mit einer Standard-Photovoltaikanlage verglichen werden, da es einen Doppelnutzen hat: Strom produzieren und beschattete Parkplätze. Der Wert der Solarenergie und zusätzlichen HKN (Herkunftsnachweise) kann berechnet werden. Der Wert der beschatteten Parkplätze ist jedoch schwierig zu beziffern. Wie im Bericht geschrieben ist derzeit noch die Parkplatzbewirtschaftung in Abklärung.

Der Vergleich mit den 70 Haushalten ist rein auf die Energiemenge zu verstehen, damit man sich vorstellen kann, wieviel Energie eine Anlage pro Jahr produziert, wird in der Umgangssprache gerne das Äquivalent der Haushalte genommen. Technisch gesehen kann selbstverständlich nicht die gesamte elektrische Energie eines Haushalts gedeckt werden. Obwohl mit der heutigen Speichertechnologie schon vieles möglich ist und diese Anlage auch im Winter elektrische Energie produziert, wenn andere PV Anlagen schneebedeckt sind.

Wir hoffen Ihnen mit diesen Angaben dienen zu können.

Freundliche Grüsse Roman Griesser
Leiter Unternehmenskommunikation
St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG


Von: Silvio Borner
An: medien@sak.ch / Cc: Michel de Rougemont, Emanuel Höhener, Markus Saurer, Markus O. Häring, Werner Plüss

Guten Abend Herr Griesser

Den Schattenwert der Sonnenkollektoren haben wir natürlich übersehen, und wir freuen uns auf Ihre Studienergebnisse! Wir könnten auch eine Studie in Angriff nehmen, um den Schattenwert plus die CO2-Speicherung von Bäumen zu berechnen. Vielleicht kann man ja in Zukunft auch deren  Schatten speichern. Das wäre dann ein weltweites Schattenbaumprojekt.

Silvio Borner


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1 thought on “Leucht- und Schattentürme der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (sak)”

  1. Die Besitzer von E-Autos werden sowohl Schatten wie auch die gleichzeitige Ladung der Batterie sehr schätzen. Die kWh bei öffentlichen E-Tanksäulen kostet schnell 40 bis 60 Rappen. Also ist diese Investition der SAK wirklich lächerlich?

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