Erbauliches zur “Klimakrise” in der Wahlpropaganda

(Auch veröffentlicht in meinem Blog “voll daneben”.)

Im Kanton Zürich wird nächstens für den Kantonsrat und den Regierungsrat gewählt. Vor einigen Tagen flatterte die Wahlwerbung sämtlicher Parteien ins Haus. Wie üblich wird darin allerhand gewünscht und versprochen, für dessen Durchsetzung die betreffende Partei die politische Macht gar nicht hat – kein Unglück, muss man in vielen Fällen sagen.

Die Wahlwerbungen liefern mit ihren Darstellungen von Problemen und Lösungen auch einen Eindruck, wie man in den zuständigen Parteigremien den Informationsstand und das Urteilsvermögen der Leute einschätzt, die man für die eigene Partei gewinnen will.

Weil aus den Floskeln der Wahlpropaganda viel warme bis heisse Luft aufsteigt, ist die Qual der Wahl gross. Bei mir kommt ganz bestimmt eine Partei zuletzt auf den Wahlzettel, wenn sie mein Urteilsvermögen mit einem solchen klimapolitischen Argument beleidigt:

„Wir setzen uns dafür ein, dass sozialgerechte Massnahmen gegen die Klimakrise ergriffen werden, damit der Bezirk Uster auch für die zukünftigen Generationen lebenswert bleibt.“

Irgendwie bedaure ich all die SP-Sympathisanten, die tapfer über solchen Schwachsinn hinwegsehen müssen, wenn sie aus ideologischen Gründen trotzdem der SP ihre Stimme geben wollen. Sie müssen darauf hoffen, dass die Wahlwerbung der Liste 2 der kantonalen SP in Beijing, Washington, Neu-Dehli, Moskau, Saudi Arabien, aber auch in Afrika und Lateinamerika gebührend zur Kenntnis genommen wird, damit die kommenden Generationen den Bezirk Uster nicht klimabedingt verlassen müssen.

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4 thoughts on “Erbauliches zur “Klimakrise” in der Wahlpropaganda”

  1. Haha, vielen Dank für das Zitat aus dem SP-Flyer, ein echter Lacher, der Witz des Tages sozusagen. Aber leider auch traurig, dass jemand so einen Unsinn tatsächlich schreibt, ohne Satire betreiben zu wollen.

  2. Ich habe die 28 Thesen im oben abgebildeten Heftli gelesen und frage mich nachträglich, wieso ich mir das angetan habe. Kaum eine der propagierten Massnahmen kann etwas zur Erreichung der Pariser Klimaziele beitragen. Wenn die Ziele von Massnahme 6 nicht zu einem bezahlbaren Preis und in hinreichender Qualität und Quantität erreicht werden können – und das SP-Papier zeigt deutlich, dass deren Autoren keine Ahnung haben, wie man so etwas realisieren könnte – macht nicht nur Massnahme 2, sondern der ganze erste Teil des Pakets keinen Sinn.

    Die folgenden Teile sind ohnehin sinnloses Geschwafel. Wieso sollen die persönliche und die unternehmerische Freiheit sowie die Eigentumsgarantie (insbesondere der Liegenschaftsbesitzer) im Staate Zürich in untragbarem Ausmass eingeschränkt werden? Wieso sollen gigantische Infrastrukturausbauten (zusätzliche Gleise auf dem S-Bahn-Netz und insbesondere in den Knoten) sowie sinnloses Geldverteilen nach dem Giesskannenprinzip vorgenommen werden? Die Staatsfinanzen würden so arg durchgerüttelt und die Attraktivität des Kantons wesentlich beeinträchtigt. Leider wird nirgends sauber nachgewiesen, was derartige Massnahmen zur Klimaverbesserung beitragen könnten.

    Dabei gäbe es jede Menge zu tun, um unser Land optimal an die langsam vor sich gehenden Temperatur- und Klimaänderungen anzupassen. Aber davon haben unsere roten und grünen Klimafundis wohl noch nie etwas gehört.

  3. Vielleicht sollten Economiesuisse, Gewerbeverband und Bauernverband bei ihrer Wahlkampagne nicht nur auf die Vorzüge und Stärken der bürgerlichen Parteien im Land hinweisen, sondern zudem die eklatante fachliche Inkompetenz der grünen, roten und woken Kreise aufdecken.

  4. Gleicher Meinung wie Markus. Die Botschaft sollte sein:
    Jeder, der Umwelt- und Klima ernst nimmt, weiss, dass er nicht Rote und Grüne wählen darf, sondern Leute, die etwas von Umwelt und Klima verstehen, Leute, die nicht die Ideologie, sondern Lösungen und vor allem den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
    Diese Message könnte beliebig abgewandelt und mit süffig widerlegten günen Empfehlungen garniert werden.

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