Warum ich heute auf eine akademische Laufbahn verzichten würde

Erschienen in der “Weltwoche” vom 10. September 2020, S. 34:

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Leserkommentare

Hans Georg Lips
10.09.2020|15:16 Uhr

Diese Welthochschulen verkommen mehr und mehr zum deutschen Durchschnitt. Die Germans kommen von lausigen, bestenfalls mittelmässigen Schulen, haben sicher auch manchmal “Doktorqualitäten” wie der Guttenberg und kopierte Arbeiten wie die Bildungsministerin. Aber wir zahlen ihnen 2-3 mal mehr. Und nur deshalb kommen sie. Aber noch unverständlicher ist die Tatsache, dass unsere “Schönwetterstudenten” Highlifeorte aufsuchen, anstatt sich in den USA oder wenigstens in GB durchzusetzen. Das Mittelmass ist das Mass heute. Die Deutschencluster beherrschen das Feld und können nicht einmal unsere Sprache.

Jiri Prenosil
10.09.2020|15:15 Uhr

Gratuliere, Herr Borner! Ihrer hervorragenden Analyse würde ich nur noch einen achten Punkt anhängen: Der immer wachsende Einfluss (Macht) von Anzahl der “Nicht-Gewinnorientierten Organisationen”, die vorwiegend dogmatisch links-grün im Bildungssystem politisieren.

Markus Dancer
10.09.2020|14:29 Uhr

Vielen Dank Prof. Silvio Borner! Sie treffen den Nagel voll auf den Kopf mit dieser eiskalten und unwiderlegbaren Analyse! Einer der Gründe ist auch, dass die Schweiz wirtschaftlich, politisch, verwaltungstechnisch absolut ungesund aufgeblasen ist! Dazu kommt noch eine total ungesunde Entwicklung in der Bevölkerung; Ideologie und Google haben echtes Wissen und den “Durst” dazu abgelöst! Die Sache ist ernst! Was wäre zu tun?

Jürg Brechbühl
10.09.2020|01:47 Uhr

Die Verbürokratisierung geschieht auf drei Ebenen: a) unsere Professoren müssen in Brüssel lobbyieren, um das Forschungsgeld zurückzubekommen, das die Schweiz an die EU überweist. b) verplempern Zeit mit den peer review Publikationen. c) Unterricht: Mit einem Exzess von immer noch mehr Leistungskontrollen, der Koordination unterschiedlicher Lehrveranstaltungen. Als Folge werden die Studenten im Bolognasystem infantilisiert und betreiben ihre Ausbildung wie die Beamten als 9-17 Uhr-Job. Jürg Brechbühl, Masterstudent am D-USYS, ETH Zürich.

Res Schmid
09.09.2020|23:06 Uhr

Ich kann die vortreffliche Analyse von Professor Born nur unterstützen. Leider sind viele dieser Feststellungen nicht nur für unsere Universitäten zutreffend, sondern es beginnt heute schon an der Volks- und Mittelschule mit zu einseitiger und mehrheitlich links-grüner Ideologisierung. Um das Übel an der Wurzel zu packen, sollten die Pädagogischen Hochschulen bei der Ausbildung von Lehrpersonen wieder auf einen wertneutralen Boden zurückgeführt werden. Für diese Rückführung braucht es aber die geeinten Kräfte von Politik und Wirtschaft. Res Schmid, Regierungsrat, Bildungsdirektor Nidwalden

Jean Ackermann
09.09.2020|22:54 Uhr

Es ist schon extrem, wie die Schweiz in Rekordzeit total auf den Hund gekommen ist. Ich konnte es in anderen Bereichen verfolgen. Man fühlt sich total hilflos. Mit Hilfe der Medien raste das wie ein Tsunami durch die Schweiz. Bei den Medien fragt man sich unwillkürlich, denken die Schreiber eigentlich überhaupt nicht, oder können sie es sich aus Angst vor Jobverlust einfach nicht leisten. Es ist heute auch in der Schweiz bei den kleinen Leuten so wie bei den Staaten in Bezug auf China, man ist wirtschaftlich so abhängig, dass man automatisch fast wie ein Roboter dauernd den KOTAU macht.

Jürg Fehr
09.09.2020|20:14 Uhr

Ein hervorragender Beitrag, der es zu 100% auf den Punkt bringt. Vielen Dank, Herr Prof. Borner.

Jürg Brechbühl
09.09.2020|19:28 Uhr

Fehlt noch die Feststellung, dass unsere Professoren gar nicht mehr forschen, sondern dem Geld nachrennen und ihre Arbeitszeit in Sitzungen und Komitees und Ausschüssen verbraten. Die Forschung überlassen sie billigen deutschen Doktoranden, die sich alles gefallen lassen und sich widerstandslos einpassen, weil sie froh sind, dass sie wenigstens hier in der Schweiz einen Hungerlohn bekommen. Den allermeisten jungen Schweizern ist das zu blöd. Die bleiben nicht zum Doktorieren, sondern suchen sich eine Arbeit. Sogar die ETH Zürich schafft es nicht mehr, ihren eigenen Nachwuchs heranzubilden.

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