Ökonomie und Wirksamkeit 
der Klimamassnahmen zur 
Erreichung von Netto-Null

Themenapéro am 14. Mai in Zürich, 18h00

Gasthaus & Zunftstube Weisser Wind, Oberdorfstrasse 20

Die Erfüllung des globalen UN-Klimazieles soll in nur 26 Jahren - bis 2050 - mittels gewaltiger Ressourcen und unter einschneidenden CO2-Reduktionsmassnahmen verschiedenster Art erreicht werden. Der CCN-Themenapéro sollte ein besseres Verständnis zum ausserordentlichen Umfang dieses Jahrhundertvorhabens geben. 

Kann unsere Volkswirtschaft, unsere Industrie, ein Unterfangen einer derartigen Grössenordnung überhaupt stemmen? 
Welches sind die Herausforderungen? Welches sind die Strategien? 
Sind (nicht beabsichtigte) Konsequenzen zu erwarten?  
Und ist für unsere Politiker das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aus heutiger Perspektive überhaupt abschätzbar?

Das CCN misst einem Klärungsversuch solcher Fragen zur langfristigen Klimapolitik hohe gesellschaftliche Bedeutung bei.

Referate:

Berichterstattung von Michel de Rougemont, ohne Gewähr weder für die Genauigkeit seiner Erinnerungen noch für die Richtigkeit oder die Vollständigkeit seiner Kommentare.

Emanuel Höhener
Präsident CCN

In seiner Einführung betonte unser Präsident Emanuel Höhener die Herausforderung bei der Umsetzung von Strategien, wenn diese nicht die offensichtlichen technischen und wirtschaftlichen Zwänge berücksichtigen.
Einerseits müssen die Energieerträge bei der Umwandlung von Primärenergie weit mehr liefern als die dafür aufgewendete Energie (Energy Return on Energy Input > 1).
Andererseits sinken die erforderlichen Investitionen und damit die eingesetzten Ressourcen mit der Energiedichte der verwendeten Technologie. 
Lösungen, die auf "erneuerbaren Energien" mit niedrigem Wirkungsgrad und hoher Verdünnung basieren, sind daher nicht angemessen.

Markus Saurer
CCN Vorstand

„Kurze ökonomische Einführung ins Thema“

Markus Saurer gab uns einen kurzen Überblick über die wirtschaftlichen Herausforderungen dieses Netto-Null Programms in der Schweiz. Er betonte, dass dieser Plan mit anderen Prioritäten im Land oder weltweit verglichen werden müsse und bedauerte, dass keine Analyse durchgeführt wurde, die die Vor- und Nachteile des Einsatzes enormer Ressourcen in diesem Bereich in Perspektive setzte.
Er wies darauf hin, dass W. Nordhaus ein "Kosten-Nutzen-Optimum" von 3,5°C ermittelt hatte, das einen möglichen Rahmen für Massnahmen zur Kontrolle oder Anpassung an die Erwärmung darstellte.
Er stellte fest, dass die Rückkehr zu verdünnten Formen der Energiegewinnung nur zu einer Verschwendung grosser Ressourcen führen kann, die für nichts anderes mehr zur Verfügung stehen (verlorene Opportunität).
Er stellt auch fest, dass keine Massnahme zur Dekarbonisierung der Energieproduktion und des Energieverbrauchs heute ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe realisiert werden kann, weshalb es unklug wäre, diese zu früh aufzugeben. Andererseits würde eine vorzeitige Dekarbonisierung des Verbrauchs, ohne dass die Produktion selbst dekarbonisiert ist, zu einer Re-Karbonisierung führen. Dies ist eine der möglichen unerwarteten und unerwünschten Folgen von Entscheidungen, die ohne Rücksicht auf den wirtschaftlichen Kontext getroffen werden. 

Die Referenten nahmen anschliessend an einer von Martin Hostettler, CCN-Vorstand, moderierten Podiumsdiskussion teil. 
Es wurde betont, dass der Privatsektor die vom Volk verabschiedeten gesetzlichen Bestimmungen nicht in Frage stellen kann, sondern diese umsetzen muss. Die Frage bleibt offen, ob die daraus resultierenden Kosten ein Niveau erreichen werden, das wirtschaftlich, sozial und sogar umweltbezogen nicht mehr tragbar sein wird.

Endlich wurde zum Abschluss einen Apéro offeriert, der das eigentliche Thema war. 

Facebooktwitterlinkedinmail