Ist die deutsche Energiewende ein Vorbild für die Schweiz?

Kann die deutsche Energiewende für die Schweiz als Vorbild dienen? Über diese Frage diskutieren schlumpf&rentsch nicht zuletzt deshalb, weil hierzulande Personen mit prominenter Stimme eine viel ambitioniertere schweizerische Energiewende nach dem Muster Deutschlands fordern. Man denke etwa an den früheren SP-Präsidenten Peter Bodenmann und seine wiederkehrenden Aufrufe in seinen Weltwoche-Kolumnen zu einer massiven Solar-Offensive. Oder an die Aufforderung der ehemaligen Präsidentin der Grünen, Regula Rytz, wir müssten nur mal über die nördliche Grenze fahren, um angesichts  der vielen PV-Anlagen auf deutschen Dächern einen Eindruck vom schweizerischen Rückstand auf Deutschland zu erhalten. Auch der ETH-Professor Anthony Patt lobte jüngst in einem Referat Deutschlands Energiewende als Vorbild für die Schweiz. Und der Energie-Experte der SP, Nationalrat Roger Nordmann, verriet als Autor des Buches „Sonne für den Klimaschutz“, dass auch für ihn die deutsche Energiewende nachahmenswert sei.

Zwischen den Energiewenden Deutschlands und der Schweiz gibt es einige Unterschiede. Im Stromsektor sind dies etwa die Bedeutung der Stromerzeugung aus Kohle und Wind oder die Restlaufzeit der Atomkraftwerke. Hingegen gelten physikalische und ökonomische Gesetzmässigkeiten überall, unabhängig von Nationalitäten, politischen Willensbezeugungen oder moralisch aufgeladenen Volksmeinungen. Martin Schlumpf hat sich eingehend mit den relevanten Daten und Zusammenhängen befasst und gibt im Gespräch mit Hans Rentsch Auskunft über die wichtigsten Fakten und Aspekte. Seine Antwort auf die Ausgangsfrage „Deutschland als Vorbild für die Schweiz?“ lautet nein.

Kamera und Ton: Martin Schlumpf

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1 thought on “Ist die deutsche Energiewende ein Vorbild für die Schweiz?”

  1. Die Antwort ist natürlich klar nein. Wir haben keinen Ostsee und keinen Nordsee, wo riesige Wind Offshore-Anlagen gebaut werden können. Wir haben auch keine Kohlekraftwerke, die wir abstellen sollen. Und es fehlen uns wahrscheinlich auch die grossen Untergrundspeicher, wo Wasserstoff gespeichert werden kann. Aber schauen wir doch auch mal Richtung Österreich, wo es keine KKW gibt und wo PV und Windkraft bereits stark ausgebaut wurden.

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