Grüner Umbau der Wirtschaft als Corona-Konjunkturprogramm?

“Die Probleme seien damit aber nicht gelöst, warnt Gewerkschaftsökonom Daniel Lampart. «Es besteht die Gefahr, dass über eine längere Zeit Strukturen abgebaut werden und Arbeitsplätze verloren gehen, die dann nicht mehr einfach so wieder aufgebaut werden können.» Denn die jetzige Situation dürfte die Digitalisierung und die Rationalisierung massiv vorantreiben und der Wirtschaft in vielen Bereichen ein neues Gesicht geben.

Deshalb fordern Linke jetzt schon ein Konjunkturprogramm, das den «Start in eine neue Welt» ermöglichen und finanzieren soll, wie Levrat sagt. Die SP will mit Bundesmilliarden den grünen Umbau der Wirtschaft vorantreiben, so wie es der im letzten Sommer präsentierte Marshallplan vorsieht.”

Sonntagszeitung vom 22. März 2020, Seite 3, “Das Geld reicht noch lange”

Soweit sich ein grüner Umbau der Wirtschaft überhaupt realisieren lässt (Energie”strategie” 2050, Nettonullkohlendioxid”strategie”, Ressourcenökonomie u.dgl.), sind damit in jedem Fall erhebliche Wohlstandseinbussen verbuden. Das räumten bisher sogar die meisten Proponenten dieses Umbaus ein. Stichwort: Suffizienz.

Der Versuch, mit einem beschleunigten grünen Umbau die mittel- und längerfristigen Corona-Schäden reparieren zu wollen, stellt alle bisher bekannten Schildbürgerstreiche in den Schatten.

Aber diesen neuen Streich werden wir nicht machen. Wir werden vielmehr sehen, dass die bisher geplanten Umbauplanungen wie Kärtenhäuschen zusammenfallen. Sollen die Corona-Schäden durch diese Planungen nicht noch verstärkt werden, dann müssen jetzt so rasch als möglich strategische Korrekturen eingeleitet werden.

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