Pigou-Steuer

Ein Herr Pigou hat erfunden, dass einige ökonomischen Leistungen, ob nützlich oder schädlich, nicht volkswirtschaftlich in Rechnung gestellt werden.

Er meint, dass sie einen Wert haben, der kompensiert werden soll. Im Falle von Schäden mit der Erhebung einer Steuer, im Falle von Benefizien durch die Verteilung der so erhaltenen Vorteile in Geldform. So würden gute Dinge gefördert und schlechte Dinge teurer und unattraktiv.

Ökonomen, sogar liberale, halten dies der am wenigsten schlechte Weg, mit positiven oder negativen Externalitäten umzugehen.
(siehe diesen Begriff im CCN-Wiki)

Nur hat er an etwas nicht gedacht: wie wird der Wert dieser Sachen bestimmt? Durch wen?

Wie zum Beispiel:

  • Die schädliche Auswirkung der Luftbelastung durch feinste Partikeln, welche möglicherweise die Lebenserwartungen einer Bevölkerung um 2 bis 4 Monate kürzt.
  • Die Werterniedrigung einer Landschaft, die vollständig mit Windmühlen besetzt ist, oder nur durch eine einzige Windmühle
  • Der 11 km lange See Grande Dixence, der nach der Absperrung des val des Dix durch eine 280 m hohe Staumauer entstanden ist: positive oder negative Auswirkungen?
  • Der Ausstoss von einer halben Tonne CO2 in die Atmosphäre
  • Die höhere landwirtschaftliche Produktivität aufgrund der höheren CO2-Konzentration in der Atmosphäre
  • Die sozialen Kosten der Verteilung von Gratisspritzen an Opiatabhängige
  • usw…

Es ist zu erwarten, dass diese Einschätzung unabhängig von der verwendeten Methode schlicht und einfach willkürlich sein wird.

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