Atmosphärenphysik-Koryphäe Happer bestätigt Nobelpreisträger John Clausers Kritik an den Klimawissenschaften

Was bisher geschah

Am 16. Juli 2023 berichtete das CCN über die Entrüstung, die der 81-jährige Physik-Nobelpreisträger Dr. John F. Clauser mit seiner öffentlichen Kritik an den Klimawissenschaften bei seiner Eröffnungsrede zur «Quantum Korea 2023»- Konferenz auslöste – siehe:  https://www.c-c-netzwerk.ch/2023/07/16/physik-nobelpreistraeger-clauser-die-klimawissenschaft-hat-sich-zu-einer-schockjournalistischen-pseudowissenschaft-entwickelt/.

Clauser, dem 2010 ebenfalls der renommierte Wolf-Preis verliehen worden war, ist in dieser Plenarrede vor dem koreanischen Publikum das eigentlich zentrale Thema die Vertrauenswürdigkeit der Forschung. Durch Politik, Medien und Lobbyismus wird auf die Wissenschaft, Forschungsgelder, Forschungsbedingungen und schliesslich auf deren Ergebnisse zunehmend Einfluss genommen. Clauser sieht dies heute als ernstzunehmende Gefahr für die Wahrhaftigkeit in der Wissenschaft. Er ermahnt die anwesenden Quantenphysik-Forscher, dass die «wirkliche» Wahrheit ein hoher Wert der Wissenschaft bleiben muss – und es dabei nicht um karrierefördernde Pseudowissenschaft gehe. Zum Entsetzen der Allgemeinheit nennt er dabei als Negativbeispiel die Klimawissenschaft, welche unter Einfluss des politischen Auftrags des IPCC seiner Ansicht nach zu genau solch einer Pseudowissenschaft degeneriert sei.  Das auch von der UNO verwendete Narrativ des “Klimanotstandes” bezeichnet der Nobelpreisträger als eine “gefährliche Korruption der Wissenschaft, die die Weltwirtschaft und das Wohlergehen von Milliarden von Menschen bedrohe”.

Zum Schluss seines Vortrages in Südkorea macht Dr. Clauser auf das in den Klimamodellen schlecht verstandene globale Wolkengeschehen als stark negativer Rückkoppelungsmechanismus aufmerksam: Aus dem Weltraum gesehen, bedecken helle weisse Wolken ein bis zwei Drittel der Erdoberfläche. Diese Wolken reflektieren einen Grossteil des auf sie einfallenden Sonnenlichts zurück ins All. Das Sonnenlicht, erwärmt die Erdoberfläche, die zu zwei Dritteln von den Ozeanen bedeckt ist, im wolkenfreien Bereich. Dadurch verdunstet Meerwasser, wodurch wiederum Kumuluswolken entstehen. Die Wolkenbildung nimmt also zu, wenn der Bewölkungsanteil zu gering und die Temperatur zu hoch wird. Dies stellt einen «negativen Rückkopplungsmechanismus» zur Erwärmung der Erde dar. Gemäss Clauser ist der dadurch abkühlende Einfluss des lokalen und zeitlich mittleren Wolkengeschehens wohl 100-mal wirksamer als der überbewertete wärmende Antrieb der Treibhausgase. Trotz aller Zweifel halte das IPCC an der praktisch alleinigen Dominanz seines anthropogenen CO2-Narrativs unbeirrt fest.

Die Strafe folgt auf den Fuss

Als Konsequenz dieser Einschätzung wird Clauser postwendend für eine demnächst stattfindende hochrangige Diskussionsrunde des Internationalen Währungsfonds (IWF) gecancelt und deplatformed. Ironischerweise lautet der Titel der IWF-Veranstaltung “Reden wir darüber – Wie sehr können wir den Klima-Prognosen des Weltklimarates trauen?” Die Ankündigung für Clausers Beitrag verschwindet wenig später spurlos aus dem Programm. Aus diesem Vorgang muss wohl geschlossen werden, dass eine ergebnisoffene kontroverse Diskussion nicht im Sinn des Veranstalters ist – und die Quintessenz der Veranstaltung bereits feststeht.

Sein Angriff auf die Klimawissenschaften und das IPCC stiess denn auch auf den Widerstand etlicher klimabesorgter Medien: Im mittlerweile sattsam bekannten Stil wurde in der Folge einem renommierten Wissenschaftler die Legitimation zu eigener Beurteilung und Kritik entzogen.  Angesprochen wurde der «alte weisse Mann», d.h. das hohe Alter Clausers  – gerade so, als ob mit der Emeritierung eines Professors seine Fähigkeit zum klaren Denken und zu scharfen Analysen endet. Aber auch die Tatsache, dass sich ein Quantenexperiment-Physiker zu einem  fachfremden Gebiet äussert, stösst den Vertretern der kanonischen Klimalehre sauer auf. Es wird getreu dem Motto: «Schuster bleib bei deinen Leisten» argumentiert, und obendrein wären seine Aussage nicht einmal durch ein «peer reviewtes Paper» belegt.  

Das sind gelinde gesagt, ignorante Einschätzungen. Clauser gilt als äusserst erfahrener und erfolgreicher Experimentalphysiker. Er verfolgte die Entwicklung der Klimawissenschaften von Beginn weg, ab den 1970er Jahren. Er ist absolut befähigt, zu den Voraussetzungen, Bedingungen und vorallem zu den messtechnischen und statistischen Methoden und deren Aussagekraft kritisch Stellung zu nehmen. Insbesondere da seit dieser Zeit die Klimatologie und danach die Klimawissenschaften zunehmend von Experimentalphysikern und deren Methoden dominiert wurden.

Wie kommt Clauser auf den Faktor 100? Professor William Happer’s Antwort.

Dies veranlasste mich, bei der IPCC-kritischen Organisation «CO2-Coalition» (Arlington, USA) – für die der Nobelpreisträger seit Mai 2023 als Vorstandsmitglied fungiert – nachzufragen. Mich interessierte die Begründung John Clausers’ für den ominösen Faktor 100.

Ich erhielt umgehend Antwort. Nicht von dem in den Ferien weilenden John Clauser selbst, sondern vom Mitbegründer und Präsidenten der Organisation Prof. William S. Happer.

Dr. William Happer ist emeritierter Professor des Fachbereichs Physik der Princeton University, Spezialist für moderne Optik, optische und Hochfrequenzspektroskopie von Atomen und Molekülen, Strahlungsausbreitung in der Atmosphäre und spinpolarisierte Atome und Kerne. (vgl. https://co2coalition.org/teammember/william-happer-2/).

Happer ist einer der Grossen im Bereich Atmosphärenphysik. Insbesondere bei den Absorptionseigenschaften von Treibhausgasen wie z.B. CO2. Dr. Happer diente in hoher Expertenfunktion in Energie- und anderen Technologiefragen unter den Präsidenten George W. Bush und Bill Clinton. Im Jahr 2018 war Dr. Happer einer der wissenschaftlichen Berater von Präsident Trump, der ihn zu Fragen der nationalen Klimastrategie einberufen hatte.

Dr. Happer gibt in seinem Antwortschreiben eine klare Begründung für Clausers Behauptung der unterschätzten negativen Rückkopplung des globalen Wolkengeschehens bei der Wärmebilanz der Erde. Sie lautet folgendermassen (Ich habe sein Schreiben in etwas gekürzter Form ins Deutsche übersetzt siehe seine vollständige Nachricht im Anhang):

Bis etwa 1980 propagierten viele der prominentesten Klimaalarmisten eine katastrophale “globale Abkühlung”, und nicht eine «globale Erwärmung».  Darunter war auch der verstorbene Prof. Steven Schneider (Stanford), der ab 1982 frühzeitig und übergangslos von der «globalen Abkühlung» zur «globalen Erwärmung» wechselte.  Doch in der einer wichtigen Arbeit, die er bereits 1971 veröffentlicht hatte, hielt S. Schneider fest:

“Nach unseren Berechnungen führt eine Verdoppelung von CO2 zu einer troposphärischen Temperaturänderung von 0,8°C. Je mehr CO2 jedoch der Atmosphäre zugeführt wird, desto geringer wird der Temperaturanstieg, und der Anstieg flacht schliesslich ab. Selbst bei einem Anstieg des CO2 um den Faktor 10 beträgt der Temperaturanstieg nicht mehr als 2,5°C. Es kommt also nicht zu einem unkontrollierten Treibhauseffekt, weil die 15-Mikron-CO2-Bande, die die Hauptquelle der Absorption ist, “gesättigt” ist und die Zugabe von mehr CO2 die Undurchsichtigkeit (Opazität) der Atmosphäre für Infrarotstrahlung nicht wesentlich erhöht.»

Die wichtigste Schlussfolgerung dieses Teils seiner Studie ist, dass selbst eine Zunahme des CO2 in der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten in einer Grössenordnung, der bei der derzeitigen Eintragsrate in den nächsten paar tausend Jahren nicht zu erwarten ist, nicht ausreichen dürfte, um einen unkontrollierbaren Treibhauseffekt auf der Erde zu verursachen. Falls  – auf der kurzen Zeitskala –  CO₂ in den nächsten 30 Jahren (bis 2050) um weitere 10 Prozent erhöht wird (um ca. 42 ppm), so dürfte – entsprechend der damaligen Arbeit von Schneider – der Anstieg der globalen Temperatur im Bereich von 0,1°C liegen.

Was Schneider schrieb, galt 1971 und gilt auch noch 2023.

 Wenn wir uns also auf jene harten physikalischen Fakten beziehen, die Schneider und Rasool 1971 korrekt zusammengefasst hatten, so denke ich (O-Ton W. Happer), dass sie mit John Clausers Behauptung übereinstimmt, dass Wolken 100 mal wirksamer sind als Treibhausgase.  

Die Schlüsselgrösse, um zu verstehen, wie die Strahlung der Erde das Klima beeinflusst, ist der “Strahlungsantrieb”, der durch Treibhausgase, Wolken usw. verursacht wird.  Der absolute Strahlungsantrieb durch thermische (langwellige Infrarot-) Strahlung ist die Differenz zwischen der Strahlung in den Weltraum von einer hypothetischen Erde ohne Treibhausgase und mit einer völlig transparenten Atmosphäre und der realen Erde mit ihrer bewölkten, feuchten, CO2-gefüllten Atmosphäre. Der Antrieb durch kurzwellige Sonnenstrahlung hat eine analoge Definition, nämlich die Differenz zwischen der Sonnenstrahlung, die von der realen Erdatmosphäre absorbiert und nicht diffus in den Weltraum zurückgestreut wird, und der Sonnenstrahlung, die von einer hypothetischen Erde mit einer völlig transparenten Atmosphäre absorbiert wird.  Die meisten Menschen sind der Meinung, dass die Temperaturänderungen proportional zu den Änderungen der Antriebskräfte sind.

Ich (O-Ton: W. Happer) denke, John Clauser will damit sagen, dass eine 1%-ige Verstärkung der niedrigen Bewölkung etwa 1 % mehr Sonnen-Wärme-Strahlung zurück ins All reflektiert, also auf die Erde kühlend wirkt.  Andererseits ist, wie Rasool und Schneider herausgefunden haben, das CO2-Absorptionsband so stark gesättigt, dass man die CO2-Konzentration um 100 % erhöhen muss, (d.h. die CO2-Konzentration verdoppeln), um die Wärmestrahlung in den Weltraum hinaus um 1 % zu verringern und damit die Erde zu erwärmen.

Soweit Prof. Happers sehr rasche und freundliche Antwort auf meine Anfrage.

Ergo: Eine 1% ige Verstärkung der Bewölkung kompensiert eine 100% ige Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre. Dies ist laut Prof. Happer die Erklärung für Dr. Clausers nicht ohne weiteres verständlichen Faktor 100.

Gemäss Nobelpreisträger John Clauser ist die herbeigeredete Hysterie sowie die Korruption der Klimawissenschaften wesentlich gefährlicher als die Erwärmung: Nicht die Klimakrise, sondern ein humaner Lebensstandard für die Weltbevölkerung und die damit verbundene Energie seien die wahren Herausforderungen der Zukunft. Beides werde seiner Meinung nach durch die gegenwärtige Pseudo-Klimawissenschaft unnötig erschwert und verzögert. Clauser steht mit dieser Aussage nicht allein. Auch die Physik-Nobelpreisträger Ivar Giaver (1973) und Robert Laughlin (1998) kritisieren die modellgestützten IPCC-Klimaprognosen – und erachten sie als nicht geeignet für einschneidende politische Entscheidungen. 300 weltweit führende Forscher, welche neben Giaver, Laughlin und Clauser die “Weltklima-Deklaration” (wir berichteten am 6. Juli 2023 darüber) unterzeichneten, sind sich überdies einig: “Es gibt keinen Klimanotstand.”

Facebooktwitterlinkedinmail

26 thoughts on “Atmosphärenphysik-Koryphäe Happer bestätigt Nobelpreisträger John Clausers Kritik an den Klimawissenschaften”

  1. Vielen Dank, Johannis, das ist höchst interessant.
    Da die Erde offenbar schon Millionen Jahre (ich habe keine Ahnung, wie lange) weder explodiert noch implodiert oder auch weder ganz eingefroren noch verglüht ist, ist es höchst plausibel, dass es zahlreiche Rückkoppelungen gibt, die für relative Stabilität sorgen (fast wie ein “kybernetischer Regelkreis” mit positiven und negativen Rückkoppelungs-Effekten, die das System bei exogenen und endogenen Störungen zum Gleichgewicht zurückführen).
    Clauser und Hopper sind höchst plausibel.
    Schon vor ein paar Jahren hat in diesem Blog auch unser Kollege Prof. em. Dr. F.K. Reinhart physikalisch dargelegt, dass sozusagen das Treibhauspotenzial einer zunehmenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre mit abnehmender Rate steigt. Ein Ökonom würde sagen: die Grenzerwärmung der THG-Konzentration nimmt ab.
    Wenn ich den Brief von Happer richtig verstehe, sagt der das auch.

    Also dran bleiben an diesem Thema.

    1. ‘… dass sozusagen das Treibhauspotenzial einer zunehmenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre mit abnehmender Rate steigt.’ Missverständlicher Satz. Das Potential steige mit abnehmender Konzentration!? Tönt wie bei der Homöopathie: je mehr Verdünnung, umso mehr Potenzierung.

      1. Nein. Das Treihhauswirkungspotenzial scheint mit zunehmeder CO2-Konzentration in der Atmosphäse zwar noch zuzunehmen, doch mit abnehmender Rate (zweite Ableitung negativ). Oder vulgo: der Treibhauseffekt des CO2 wird immer schwächer, je höher die Konzentration von CO2 ist.

        1. Das ist genau der Punkt, den Prof. Happer immer wieder darlegt, und sogar Prof. Steven Schneider 1971 – bevor er zur Klimaerwärmungsalarmist mutierte, machte. Eine logarithmische Annäherung an einen Status Quo. Gesättigt ist gesättigt.

          1. Man kann darüber streiten, ob überhaupt möglich und wann gesättigt. Aktuell sicher noch nicht.

    2. ‘… dass es zahlreiche Rückkoppelungen gibt, die für relative Stabilität sorgen’. Quasi sinnlose Behauptung, da bar jeder Quantität. Selbstverständlich gibt es negative Rückkopplungen, die aber je nach Fall explosiv überschritten werden können. Es gibt hier zumindest theoretisch den run-away-Klimaeffekt, dann nämlich, wenn ein zwar sättigbares Klimagas denn nächsten Effekt triggert. Wikipedia: ‘Es wird allgemein davon ausgegangen, dass auf der Venus ein galoppierender Treibhauseffekt stattfand, der in der planetaren Frühzeit eventuell zur Verdampfung der damals existierenden Wasserozeane führte.’ Schon einmal Glück gehabt. Auch hier das anthropische Prinzip: nur quasistabile Universen und Planeten können höheres Leben hervorbringen. Dass aber alle so sind, ist nicht gegeben.

      1. Sage ich gar nicht. Ich sage nur, dass Systeme, die mit einer Wahrscheinlichkeit > 0 entweder implodieren oder explodieren… oder einfrieren oder verglühen über die Jahrmillionen, gar nicht überlebt hätten. Alte Systeme sind in der Regel inhärent stabil, bei Störungen wirken automatische Stabilisatoren.

        Für diese Aussage sind keine Quantitäten erfoderlich.

      2. Werter Herr Grob: Sie haben nun eine Reihe interessanter kritischer Aspekte zu Prof. Happers Stellungnahme betreffend die Aussagen des Nobelpreisträgers Clauser angesprochen.
        Folgender Vorschlag: Bitte fassen Sie doch Ihre Punkte strukturiert in einer Liste zusammen und senden Sie mir diese zu. Ich leite Sie dann als Anfrage an Prof. Happer weiter. Oder senden Sie Ihre Anfrage gleich selbst an: https://co2coalition.org/. Ich wäre an den Antworten interessiert. Wenn wir dann die Antworten auf Ihre Fragen haben, dann verspreche ich Ihnen, diese hier auch zu posten.

        1. Danke für das Kompliment, aber ich müsste mich dazu zunächst in die Thematik tiefer einarbeiten, wofür im Moment die Kapazität fehlt.

    3. Das kann sein, aber bleiben wir kritisch und nicht gleich euphorisch!
      Was meinen Prof. Knutti und seine Kollegen bei der ETHZ dazu?
      Ich schätze sehr diese kritische Haltung vom CCN gegenüber dem Mainstream, aber das Thema ist hochkomplex und wie immer haben Experten oft unterschiedliche Meinungen.

  2. Sehr interessante Information. Danke Dr. Nöggerath. Mal schauen, ob diese wichtige Diskussion auch von den Mainstream Medien kommentiert wird oder totgeschwiegen, ge-cancelled wird. Wäre nicht das erste mal, wenn die Argumente ausgehen.

  3. Erzähle das den Klima-Abseilern an der Rheinbrücke in Basel. Aber die hören ohnehin nicht zu. Happer ist ein alter, weis(s)er Mann. Solche Männer bauen Brücken über Flüsse, fahre Schiffe, die uns mit lebensnotwendigem Treibstoff und anderem versorgen und stellen auch die Seile her, an denen die albernen, kindischen, kriminellen ungebildeten und faulen Jungens sich abseilen, um sich wichtig zu machen.

    1. Absolut d’accord, Axel. Wer sind die Hintermänner? Was ist der eigentliche Zweck und das Ziel all dieses Aktivismus?

  4. Ergänzung: Habe gerade ein schönes Zitat gefunden. Übersetzt aus dem Englischen: „Die Europäer haben jetzt Angst vor dem Winter aufgrund ihrer Anstrengungen den Planeten zu kühlen.“

  5. Eine logische und gut verständliche Zusammenfassung klimaphysikalischer „Mechanismen“. Die Regel von Lenz sagt, dass Rückkopplungen ihrer Ursache entgegen wirken. Das Ausgrenzen kritischer Denker durch Klimapäpste ist besorgniserregend. Ein Ingenieur muss vor allem wissen, was vernachlässigt werden kann; bei der Klimaentwicklung z. B. das CO2.
    Wenn Absolutismus in eine Wissenschaft eindringt mutiert sie zur Pseudowissenschaft.

    1. ‘Die Regel von Lenz sagt, dass Rückkopplungen ihrer Ursache entgegen wirken.’ Böser Schnitzer durch einen Elektroingenieur, der wenig Ahnung von Naturwissenschaft hat. Denn es gibt positive und negative Rückkopplung. Positiv z. B. wenn ein Sprecher in ein nicht negativ rückgekoppeltes Mikrofon spricht. Oder bei der Explosion einer Atombombe.

    2. Richtig, Helmut, Danke.
      Die Lenz’sche Regel in der E-Technik: Die Induktionsspannung wirkt immer ihrer Ursache, der Änderung des magnetischen Flusses, entgegen.
      Das Le Chatelier-Prinzip in der Chemie: Übt man auf ein chemisches System im Gleichgewicht einen Zwang aus (durch: p, T, Konz. änderungen), so reagiert es derart, der Wirkung des Zwanges auszuweichen resp. die Wirkung zu minimieren.
      Zwei wichtige Prinzipien also, die darauf hindeuten, dass natürliche, sich vermeintlich verstärkende Systeme als Regelkreise durch inhärente Stabilisierung am “Durchgehen” gehindert werden. Durch negative Rückkopplung

      1. Weder Elektrodynamik noch Basis-Chemie dürfen hier herbeigezogen werden. Dazu zwei Ideen: 1. Emergenz 2. Gaia-Hypothese.

  6. ‘Die meisten Menschen sind der Meinung, dass die Temperaturänderungen proportional zu den Änderungen der Antriebskräfte sind.’ Nicht der, welcher das https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz?wprov=sfla1 kennt. Demnach steigt die Strahlungsleistung mit der vierten Potenz der Temperatur des Körpers. Umgekehrt die Temperatur nur mit der vierten Wurzel der Leistung. Dass es sich bei der Erde nicht um einen Schwarzen Körper handelt, ist zu berücksichtigen, macht aber grundsätzlich nicht viel aus. Man beachte die völlig andere Temperaturabhängigkeit, besser gesagt -empfindlichkeit bei chemischen und biologischen Prozessen. Die Erde ist halb Chemie, halb Biologie, somit ist sie grundsätzlich stark betroffen.

    1. Theoretisch gebe ich Ihnen zum Teil Recht bei den Rückkoppelungscharakteristiken. Doch ist das Klima auch in der Vergangenheit nicht “davon gelaufen”, obschon es Zeiten mit wesentlich höheren atm. CO2-Gehalten gab. Also positive Rückkopplung scheint auch bei wesentlich höheren CO2-Gehalten bislang noch nie durchschlagend gewirkt zu haben. Das bestätigt ja sogar das IPCC. Weiterhin können Sie keine abschliessende Aussage darüber machen, ob die effektiv dominierenden Effekte für die Bedingungen an der Erdoberfläche/Biosphäre in der Stratosphäre geschehen. Die lustige VideoPhysikerin überzeugt mich da noch nicht. CO2- Banden-Sättigung, Wolkeneffekte, AMOC, etc. sind noch unzureichend in ihrer Wirksamkeit auf die globale T verstanden. Es zeigt sich deutlich, dass die CMIP5/6-Modellierungen, die ja nicht einmal rückwärts an den Vergangenheits-T-Messwerten validierbar sind, noch enorme Lücken aufweisen. Die Gleichgewichts-CO2-Sensitivität schwankt derzeit in der Fachwelt zwischen 1,2°K (Russ. und chines. Forschungsinstitute) und 6°K (Kanada). Die komplex-wechselseitig verbundene Gesamtheit der am “Klima” beteiligten Prozesse bleibt also ein noch durchaus unverstandenes Phänomen. Auf dieser unzureichend verlässlichen wissenschaftlichen Basis sind die einschneidenden “grossen Transformations”-entscheide, wie sie nun von der Politik unserer westlichen Länder durchgezogen werden, absolut nicht gerechtfertigt. Und das ist, was eigentlich interessiert.

      1. Die grosse Transformation wird früher oder später vollzogen werden müssen. Erdöl und Erdgas sind nur noch ein paar hundert Jahren verfügbar! Relevant ist aber, welche Auswirkungen die Transformation hat und was sie kostet. Wieder geht es um Timing, aber nur die westlichen Länder sind auch in der Lage die neuen Technologien zu entwickeln. Sie haben auch bisher mit Abstand am meisten die fossilen Ressourcen eingesetzt und verbrennt.

        1. Wenn der Begriff der “Grossen Transformation” nur nicht so grauenhaft mit einer Art “Ökosozialismus” verkoppelt wäre (Schellnhuber 2012), und mit “gross” gemeint ist, dass es zu einer Art Kommandowirtschaft kommt. Sie haben recht, das Ressourcenproblem kommt sicherlich eines Tages. Deshalb ist es auch so wichtig, die Generation IV-KKW vorzubereiten. Oder es kommt die Kernfusion (Generation V).

        2. Klar ist, dass das Switching auf neue Energietechnologien zunächst einmal etwas erfordert: den massiv gesteigerten Einsatz der alten Technologien. Das Switching benötigt Energie.

          Die Grünen und anders gefärbte, die die Fossilen am liebsten gleich stoppen würden, sorgen dafür, dass es gar nie zu einer Wende kommen kann. Im Gegenteil, werden die betroffenen Systeme einfach untergehen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte beachten Sie: Kommentare sind auf 2000 Zeichen begrenzt.