Der ökologistische Filz von Verwaltung und NGOs kennt – und scheut – keine Grenzen

Ethos.pngZu meiner grossen Verblüffung (Überraschung wäre zu viel gesagt) habe ich gestern die folgende Mitteilung in meinem Mail gefunden: 25.10.2017…

Zu meiner grossen Verblüffung (Überraschung wäre zu viel gesagt) 
habe ich gestern die folgende Mitteilung in meinem Mail gefunden:

Die Resultate des vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation (NGO) 2° Investing Initiative organisierten Klimaverträglichkeitstests wurden am 23. Oktober 2017 veröffentlicht. Sie zeigen, dass die Pensionskassen noch nicht auf das Ziel ausgerichtet sind, die globale Erwärmung auf unter 2° zu beschränken. Dieses 2°-Ziel wurde im Übereinkommen von Paris 2015 vereinbart, welches auch die Schweiz unterzeichnet hat. Ethos hat seine Fonds ebenfalls dem Test unterzogen, um deren Übereinstimmung mit dem 2°-Ziel zu überprüfen. Gemäss dem Test sind die Ethos Fonds perfekt kompatibel mit dem 2° Szenario.

https://www.ethosfund.ch/de/news/die-ethos-fonds-sind-mit-dem-klimaziel-2degc-kompatibel

Meine Verblüffung wich schnell einer Verärgerung,
die sich allmählich in eine Kritik verwandelte. Hier werden Aussagen gemacht, die materiell falsch oder irrelevant sind, aber leider belegen, wie weit fortgeschritten wir in der ökologischen Propaganda bereits sind und wie stark das staatliche Schubsen (Nudging) schon “gediehen” ist.

Dazu drängen sich die folgenden Fragen und Bemerkungen auf:

  1. Wie kommt es, dass ein Bundesamt (Bafu) einen Test einer ideologiegetriebenen NGO (2 °Investing Initiative) “amtlich” organisiert und bewirbt? Wie wäre das, wenn das BFE in Zusammenarbeit mit Swissnuclear eine Studie über neue Entwicklungen in der Nuklearindustrie publizieren würde?
  2. Wir haben das Pariser Abkommen mitunterzeichnet, welches in der Tat das Ziel einer globalen Reduktion der Erwärmung um 2° anpeilt, aber völlig unrealistisch und weitgehend unverbindlich bleibt. Die Schweiz will ihren CO2-Ausstoss bis 2050 um 50 % reduzieren, was bei einem Weltanteil von 1 Promille a priori irrelevant ist. Aber die Ziele beziehen sich auf Länder und nicht auf Anlage-Portfolios oder gar Firmen. Was ist eine 2°-Kompatibilität von Firmen und Portfolios? Wie lässt sie sich definieren und messen?
  3. Ein angebliches Modell-Portfolio ist methodisch absolut willkürlich und nicht aussagefähig. Investitionen in neue, viel effizientere und saubere Kohlekraftwerke oder gar in das Fracking zur Gasgewinnung sind massiv CO2-mindernd, wenn sie alte Kohlekraftwerke ersetzen. Wie soll die Dritte Welt  Armut und Elend überwinden, ohne noch während Jahrzehnten fossile Energien zu nutzen? Neben der verpönten Nuklearindustrie bringt auch die Umstellung von Kohle auf Gas einen riesigen Reduktionsbeitrag.
  4. Woher nehmen sich das Bafu und die Ethos-Stiftung des Recht, Pensionskassen und Versicherungen zu testen und aus angeblich klimafeindlichen Anlagen herauszuschubsen? Wollen wir in der Schweiz die norwegische Heuchlerei kopieren? Norwegen lebt zu einem grossen Teil vom Verkauf fossiler Energien, rühmt sich aber, für den Eigenbedarf nur “saubere” Energiequellen zu nutzen (mit den Erträgen aus Öl und Gas).
  5. Wieso unterwerfen sich Pensionskassen und Versicherer einem faktischen Diktat von Bundesämtern und NGOs? Unterstehen sie nicht ausschliesslich der Finanzaufsicht und sollten sie gemäss gesetzlichen Grundlagen und Statuten nicht einfach möglichst hohe Renditen für ihre Rentner und Zwangssparer erwirtschaften? Der Verdacht liegt nahe, dass die Energiewende nicht zuletzt deshalb zu scheitern droht, weil Private wenig bis gar nichts in dieses Hochrisikoprojekt investieren wollen – also versucht man jetzt Pensionskassen und andere parastaatliche Institutionen in die Lückenbüsserrolle zu drängen! 
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2 thoughts on “Der ökologistische Filz von Verwaltung und NGOs kennt – und scheut – keine Grenzen”

  1. Das Umwelt Bundesamt von Doris Leuthard als Investment Consultants! In den USA könnte die de facto mit staatlicher Autorität verbreitete Bafu Anlage-Empfehlungen als ‘misleading’ und ‘deceptive’ angeklagt werden, Je nach dem wird das mit triple damages geahndet. Treuhänderisches Handeln (fiduciary duty) ist nichts fixes, es wird gemessen an ‘credible assumptions and robust processes’, Das sind sie wohl kaum, die Modelle, die da wahrsagen was vielleicht in 100 Jahren passiert – oder auch nicht – und kaum experimentell nachvollziehbar.
    Unsere Bafu Investment Gurus täten gut daran, Finger weg von ihrem ideologiegetriebenen Anlage-Aktivismus, Es gibt eben viele verschiedene Studien – nicht nur die, die einem in den grünen Kram passen. Und dann sind da auch gewisse Indices die eine andere Sprache sprechen. Zum Beispiel:
    -Dow Jones Sustainability World Index INDEXDJX:W1SGI letzten 10 Jahre performance Vergleich mit DJIndustrial + 60 %, Sustainable:Index: Null.
    -Dow Jones Sustainability World Ex-Alcohol, Tobacco, Gambling, and Armaments & Firearms Index INDEXDJX:W1SUSTRD vergangene 10 Jahre hat nur die Hälfte des DJIndustrial erreicht.

    [i]”It’s absurd to even try to separate responsible from irresponsible firms…
    „…Over the past five and 10 years, 65% of socially screened funds have trailed the average returns of their peers…“
    „…Studies that have shown a connection between certain aspects of corporate social responsibility and future share prices don’t negate studies that have shown no effect or even a negative impact from such responsibility. And any such connection shouldn’t be generalized into the superior wisdom of a socially responsible investment strategy…“[/i]
    (WSJ Feb. 28, 2016 By David J. Vogel, Solomon P. Lee emeritus professor in business ethics at the University of California, Berkeley’s Haas School of Business.)

  2. Wer sich von den Empfehlungen, dem ‘spirit and intent’, der Bafu Investment Gurus leiten lässt, denkt sicher auch an Tesla und Meyer Burger als top Umwelt-Wohltäter, Muster-Unternehmen für den nachhaltiigen Sparbatzen.. Leider brandheisse Beispiele warum es heisst extem aufpassen mit der ‘fiduciary duty’, den Ideologie getriebenen Anlagen die ins Auge gehen, respektive einen Loch in den Sack reissen können.
    Bafu sub-prime Empfehlungen – Doris Leuthard zur Kasse? Merci viel mol.
    https://goo.gl/2dazcj
    https://goo.gl/JWvDbg

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