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Grüner Rinderwahnsinn

Grüner Rinderwahnsinn

Greenpeace behauptete kürzlich wieder einmal: «Der Viehzuchtsektor ist die größte Einzelursache für Methanemissionen, ein Gas, das Berichten zufolge für etwa ein Drittel der beobachteten globalen Erwärmung verantwortlich ist. Die drastische Reduzierung dieses Gases wird von Klimawissenschaftlern allgemein als die wichtigste Maßnahme anerkannt, um die globale Erwärmung zu verlangsamen und das Klimachaos innerhalb unserer Lebenszeit zu begrenzen.” (hier nachzulesen).

Gegen diese Forderung haben sich im Vorfeld des COP30 in Belem Bauernverbände aus 11 Nationen, unter anderen Australien, Kambodscha, Kanada, Indien und Neuseeland, gewehrt. Sie verlangen, dass die  Methan-Emissionen der Wiederkäuer nicht in die Buchhaltung menschengemachter Treibhausgase einbezogen werden. (hier nachzulesen). Selbstverständlich war das in den Schweizer Medien kein Thema.  

Die Behauptung, dass Rinderfürze und -rülpser das Klima anheizen ist so alt wie Al Gores Weltuntergang und kommt immer wieder mal auf den Tisch. Immer dann, wenn Klimaaktivisten am Moralisieren sind und uns zum x-ten Mal den Sonntagsbraten versauern wollen.

Wir haben unterdessen alle gelernt, dass die Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung hauptsächlich auf das Verbrennen fossiler Brennstoffe zurückzuführen sei. Das ist nachvollziehbar. Dieses Kohlendioxid stammt aus einer Quelle, die bisher nicht, oder nur in vernachlässigbarer Quantität, am natürlichen CO2 Kreislauf beteiligt war. Methan, ein sehr potentes aber kurzlebiges Treibhausgas, wird in die gleiche Buchhaltung einbezogen. Berechtigt ist diese Annahme, wenn es sich um Methan handelt, das durch menschliche Aktivität aus fossilen Lagerstätten entweicht. Aber nicht, wenn es aus dem natürlichen Kohlenstoffkreislauf stammt.

Ein Rind – ein Veganer – frisst ausschliesslich Grünzeug, das auf unserer Erde gewachsen ist. Es führt sich also zu hundert Prozent Kohlenstoff aus dem natürlichen Kohlenstoffzyklus zu. Es kann gar keine Gase, sei das CH4 oder CO2, von sich geben, die nicht aus Stoffen der lebenden Natur zusammengesetzt sind. (Fun fact: Der Rinderbestand der USA heute ist ungefähr gleich gross wie der Bisonbestand vor der Besiedlung durch Europäer.) 

Würden Pflanzen nicht gefressen, verdorren und verfaulen sie und setzen das CO2 selbst frei. Am natürlichen Kreislauf ändert sich nichts. Dass diese einfache Logik der Wissenschaft entgangen sein sollte, kann ich nicht glauben. 

Ich habe mir deshalb von meinem KI Assistenten neun peer reviewed papers runterladen lassen, welche dieser Frage nachgehen. Und wie erwartet, werden da ausgezeichnete, plausible Bilanzen erstellt, wieviel Methan aus Rindermägen stammt und in die Atmosphäre entweicht. Doch in keinem der Papers konnte ich finden, welchen Einfluss das ungefressene Gras auf die atmosphärische CO2 Konzentration oder gar aufs Klima haben würde. 

Perfid (und politisch) wird es erst, wenn man die Viehzucht-Emissionen als mensch-verursacht bilanziert. So werden einfach die anthropogenen Emissionen hochgeschraubt und aus dem natürlichen Kreislauf ausgegliedert. Ein Nullsummenspiel. Aber es erlaubt Klimaaktivisten in ihrer verqueren Logik zu behaupen mit der Reduktion der Wiederkäuer lasse sich das Klima retten. Siehe Greenpeace oben. Mit Wissenschaft hat das rein gar nichts zu tun. 

Da ich mich nicht zu den unfehlbaren Wissenschaftlern rechne, lasse ich mich gern belehren wo ich falsch liegen sollte.

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Dies ist ein Blog von Autoren, deren Meinungen nicht mit denen von CCN übereinstimmen müssen.

2 thoughts on “Grüner Rinderwahnsinn”

  1. Merci. Nach all den Lügen die in und um Belem herum verbreitet werden, tut es gut, wieder einmal einen vernünftigen und vor allem nachvollziehbaren Text zu lesen.
    Er würde in jedes Schulbuch gehören, was allerdings in Anbetracht unserer linken Bildungsexperten-Mafia undenkbar ist. Lieber macht man dort der Jugend Angst, um sie für eigene politische Zwecke (“Umbau der Gesellschaft” zur Bekämpfung des Klimawandels, etc.) zu missbrauchen.

  2. Sehr interessanter Beitrag, vielen Dank! Soweit ich es begreife, wird ja die Kreislaufargumentation beim Brennholz auch verwendet. Bei “Holz ist gut, Rinder sind schlecht” stimmt sicher etwas nicht.

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