Endlich auch die NZZ

Online (mit Bezahlschranke)

Zusammenfassung (mit Copilot, Hervorhebungen durch MSa)

Der Artikel diskutiert die Haltung der ETH Zürich zur Kernenergie und kritisiert, dass die Hochschule diese Technologie in ihren Zukunftsszenarien ignoriert, obwohl die Schweizer Bevölkerung Kernkraft mittlerweile ähnlich akzeptiert wie Solaranlagen. Eine neue Studie zeigt, dass für eine erfolgreiche Energiewende die Kapazität von Solarstrom vervierfacht und die Windenergie um den Faktor 80 erhöht werden müsste. Kritiker bemängeln, dass die Forscher den bestehenden Rechtsrahmen als gegeben hinnehmen, obwohl der Bundesrat vorschlägt, das Verbot neuer Kernkraftwerke aufzuheben. Zudem wird argumentiert, dass der geplante Windkraftausbau aufgrund des Widerstands in der Bevölkerung schwer umsetzbar sei, was die Schweiz künftig auf Gaskraftwerke angewiesen machen könnte. Der Artikel fordert eine offenere wissenschaftliche Diskussion über die Rolle der Kernenergie in der zukünftigen Energieversorgung.

Papier

Kommentar

Wir wären heute weiter, wenn die NZZ (insbesondere David Vonplon) eine derart kritische Haltung schon immer vertreten hätte.

Die kritisierte Studie ist im Rahmen der “SWEET-Forschung” unter der Obhut des Bundesamts für Energie (BFE) entstanden – ein Rahmen oder ein Programm, das wir in diesem Blog schon oft kritisiert haben (Schaffung von politischer Akzeptanz durch Gefälligkeitsgutachten statt effektiv ergebnisoffene Forschung).

Diese lamentable Studie sollte zum Anlass genommen werden, die Auftragsforschung des BFE zu stoppen und einer unabhängigen Evaluation zu unterziehen – am besten durch unabhängige ausländische Experten.

Vielen Dank an die NZZ! 😉

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Dies ist ein Blog von Autoren, deren Meinungen nicht mit denen von CCN übereinstimmen müssen.

10 thoughts on “Endlich auch die NZZ”

  1. Als ETH-Absolvent bin ich etwas enttäuscht, dass das Netzwerk nicht unterscheidet zwischen den traditionellen soliden Disziplinen und den Hochstapler-Intituten, die aus politischen Gründen der ETH angetan wurden.

    1. Das verstehe ich, Laurenz Hüsler. Ist aber Absicht, denn in der Öffentlichkeit ist es genau so: jeder spricht von ETH, EPFL, Uni X, Fachhochschule Y. Kein Mensch spricht von Energieinstitut der Uni Z. Die Chefs der Hochschulen müssen dafür sorgen, dass den Namen ihrer Schulen gerechte Arbeit geliefert wird. Das ist bei der ETH seit Doris Leuthard nicht mehr der Fall. Bei vielen anderen, die Leuthard auch “eingekauft” hat, auch nicht.

    2. Herr Hüsler,
      Wir wissen im CCN sehr wohl zu unterscheiden, wo es in der ETH Substanz gibt und wo es sich einzig um Schreibtischtäter Geschwafel handelt. Persönlich habe ich anlässlich der jährlichen “ETH Energy Days” die Erfahrung gemacht, dass es sich bei einigen ETH Instituten im wesentlichen um Esotherik handelt und mit handfestem naturwissenschaftlichen Wissen und Erfahrung nichts zu tun hat.
      Übrigens: Ein typischer Schreitischtäter ist gemäss meinem Verständnis beispielsweise ein Ingenieur, der wohl viel in der Schulstube gelernt hat, möglicherweise auch viel “Gescheites” (was niemend liest), pupliziert hat, jedoch noch nie in seinem Leben heisses Öl von nahe gerochen hat. Oder man kann selbes annehmen von einem Zahnarzt der noch nie einen Bohrer in der Hand hatte).
      Betreffend Energiethematik, haben wir leider zu viele Schreibtischtäter und Ideologen, welche den Mund weit aufreissen, jedoch noch nie verantwortlich für die Sicherstellung der Stromversorgung waren.

  2. Die Krux der ganzen Atomhyterie liegt doch u.a. in folgender Aussage: Es wird argumentiert, »dass der geplante Windkraftausbau aufgrund des Widerstands in der Bevölkerung schwer umsetzbar sei, was die Schweiz künftig auf Gaskraftwerke angewiesen machen könnte«. Ja was glaubt Ihr denn? Wenn es zu einem Neubau eines AKW käme (was ich niemals glaube), dann wäre der Widerstand der Bevölkerung erst recht riesig und ginge weit über jenen gegen Windanlagen hinaus – Zehntausende (ich inbegriffen) wären wieder auf den Strassen – das AKW-Projekt würde spätestens dann stranden. In all den Argumenten gegen neue AKW (Kosten, strahlender Abfall, Proliferation, Kriegsrisiken wie in der Ukraine usw) wird genau dieses meist vergessen: das hervorgerufene politische Desaster (wer erinnert sich an Kaiseraugst?).

      1. Ich erinnere mich vor allem an Willi Ritschard, der als Verkehrsminister nur das Beste wollte für sein Land, aber selbst nicht sicher war, ob AKWs nun nützlich oder schädlich seien. Und mit ihm hatte der ganze Bundesrat keine Meinung.

        Das Volk konnte so nicht abgeholt werden: die Chaoten hatten freie Hand und schrien jeden als Atomlobbyist (von ihnen erfundener und gleich negativ belegter Begriff) nieder, der nicht ihrer Meinung war.

        Bundesrat Schlumpf machte dann das politisch einzig richtige: Moratorium.
        Bloss: die so gewonnene Zeit hätte für eine objektive Meinungsbildung genutzt werden sollen, was nicht geschah.

        Den Rest kennen wir. Aber mit den richtigen Leuten am richtigen Ort hätte es auch anders herauskommen können……

    1. Herr Rehsche,
      Ich entnehme Ihren Aussagen, dass Sie eine der Konsequenzen aus der Kaiseraugst (und Rüti-Sennwald) Geschichte nicht kennen. Mit EDF wurden diverse langfristige Stromlieferverträge abgeschlossen, welche die meisten noch aktuell laufen.
      Die meisten dieser Verträge betreffen explizit Lieferungen aus dem F-Nuklearpark, die übrigen aus dem allgemein F-Produktionspark, welcher so oder so rund 70% Nuklear basiert ist. In einem dieser Verträge haben die CH-Interessen den Block eines F-Kernkraftwerks vorfinanziert. Dies ist reale Sicherung der Versorgung. Ich überlasse es Ihnen, zu urteilen, ob es besser ist, die Produktionsanlagen befänden sich in der CH oder eben “ennet” der Grenze in F.
      Von dem abgesehen – Ersatz der Kernkraftwerke plus Netto-Null plus Strom-Verbrauchswachstum (u.a. massiv auf Grund von “Netto Null”) würde einen derartigen Bedarf an Solar- und Windkraftfläche erfordern, dass das gesamte CH-Mittelland zugepflastert würde. Wenn Sie solches auch endlich einmal analytisch nachdenken und nachrechnen würden, dann könnten Sie möglicherweise auch die Grenzen ihres untauglichen ideologischen Ansatzes erkennen.

      1. Jetzt haben Sie aber die Wasserkraft vergessen, Herr Höhener! Wie kann das einewm so versierten Energieexperten passieren?

  3. Mir scheint, Von Plons Meinung zur Energiepolitik sei schon immer sehr flexibel gewesen. Daneben darf man nicht vergessen, dass insbesondere die durch unsere Abgaben finanzierte SRG nach wie vor nicht nur Antisemiten (from the river to the sea), sondern auch Solar-Turbos zumindest verbal unterstützt. Neuestes Beispiel ist das, was dort ein gewisser Christoph Baillif (ETHL) vor 4 Stunden herausgelassen hat.
    Dem Schweizervolk wird nach wie vor eingeimpft, solar sei gut und Kernkraft sei vom Teufel.
    Ist es da erstaunlich, dass nicht bloss besonders dumme Politiker, wie etwa Lisa Mazzone, sondern grosse Teile der Bevölkerung diesen Blödsinn gauben?

    Im übrigen sollten BFE-Mitarbeiter weder Studien in Auftrag geben, noch Wettbewerbe veranstalten. Gemäss ihrem Pflichtenhfet sollten sie die Probleme selber lösen. Können sie das nicht, sind sie zu entlassen.

    1. Ja, Hanspeter V., dein letzter Absatz sollte sich das Parlament beherzigen – die Exekutive selber bringt es nicht fertig, die Verwaltung richtig zuzuschneiden. Weil die Bundesräte die Meinung der Verwaltung vertreten. Ausnahmen wie Blocher sind eben Ausnahmen.

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