Aus: The Telegraph, London, 25. März 2025 von Tony Diver, Stellvertretender Politikredakteur, übersetzt von Johannis Nöggerath
Ein geheimer UK Regierungsbericht schätzt ab, dass Net Zero Kosten in ähnlicher Grössenordnung generieren könnte wie die Finanzkrise 1973 – und die britische Wirtschaft bereits im Jahr 2030 mit 10% des BIP belasten würde. Der Wettlauf um eine grünere Wirtschaft könnte die Inflation beträchtlich anheizen.
Labours Netto-Null-2050-Initiative (Pariser Klimaabkommen) könnte Grossbritannien zurück in die 1970er Jahre werfen und die gleiche Wirkung auf die Wirtschaft haben – wie damals der „Ölpreisschock“, wie aus durchgesickerten geheimen Regierungsdokumenten hervorgeht. Der Bericht des Ministeriums für Wirtschaft und Handel (DBT, London) kam zum Schluss, dass der Übergang zu Netto-Null bis 2050 erhebliche negative Auswirkungen auf das Wachstum haben und die Inflation erheblich ankurbeln könnte.
Beamte warnten, dass grüne Massnahmen „wie ein Angebotsschock wirken könnten, mit einigen Ähnlichkeiten zu einem klassischen Ölpreisschock“, wie beispielsweise der globalen Finanzkrise, die durch das Ölembargo der arabischen Staaten gegen Israel während des Jom-Kippur-Kriegs (1973) ausgelöst wurde. Das im November 2023 verfasste Dokument offenbart erhebliche Skepsis von Beamten gegenüber den Netto-Null-Plänen der Regierung und dem Pariser Klimaabkommen.
Der Bericht sagte, dass die Umstellung auf Netto-Null zu einem Rückgang des privaten Konsums führen könnte, da Unternehmen gezwungen sein werden, einen Grossteil des Nicht-CO2-neutralen Maschinenparks und andere Güter wesentlich früher als geplant aus dem Verkehr zu ziehen.
Dadurch würden Gelder in ungeplante Kapitalinvestitionen umgeleitet, was eine „besondere Herausforderung“ für die Wirtschaft darstellen würde, heisst es in dem Bericht. „Schätzungen zufolge werden bis 2030 10 Prozent des BIP aus dem Konsum abgezogen, um “nicht nachhaltige” Produktion in “nachhaltige” Produktion umzuwandeln.
„Ein Rückgang des Konsumniveaus stellt nach einem Jahrzehnt relativ schwachen Reallohnwachstums und einer anhaltenden Lebenshaltungskostenkrise der Haushalte aufgrund der hohen Inflation eine besondere Herausforderung dar.“
Am Donnerstagabend bekräftigte der linke Energie- & Klimaminister Ed Miliband jedoch das Bekenntnis der Regierung zur Netto-Null 2050 Strategie.
Er erklärte gegenüber dem Guardian, er sei „bereit für einen Kampf“ mit Nigel Farage, dem Vorsitzenden der Reform UK, und Kemi Badenoch, der Vorsitzenden der Konservativen, die beide versprochen haben, das Pariser-Klima-Ziel für 2050 aufzugeben, und warf beiden vor, künftige Generationen zu verraten.
Er betonte ausserdem, dass Premier Sir Keir Starmer und Rachel Reeves, die Finanzministerin, „zu 100 Prozent hinter“ dem Ziel stünden, nachdem die Regierung ihre Unterstützung für den Ausbau von Flughäfen und eine Abschwächung einiger Umweltschutzmassnahmen angekündigt hatte, was einige dazu veranlasste, zu bezweifeln, ob sie noch an den Klimazielen festhalte.
Ed Miliband sagte: „Es ist absolut zentral für unser Wirtschaftswachstum und unsere Energiesicherheit sowie für unsere Klimapolitik … soweit ich es beurteilen kann, stünden beide zu 100 Prozent hinter dieser Agenda.“
Downing Street wies denn auch die Behauptungen einer wirtschaftlichen Katastrophe am Donnerstag zurück, nachdem sie zuerst von “The Sun” veröffentlicht worden waren.
„Die Bemühungen, Netto-Null 2050 zu erreichen, werden unsere Wirtschaft ankurbeln,. Das Gegenteil, also das Verfehlen der Netto-Null-Ziele, würde erhebliche Kosten für die Wirtschaft mit sich bringen, wie alle Analysen zeigen“, sagte ein Sprecher von Downing Street Nr. 10.
Der 15-seitige Bericht, der The Telegraph vorliegt, vergleicht die Auswirkungen der Netto-Null-Politik mit Ölpreisschocks, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein wesentliches Merkmal der boom- und bust-geprägten Wirtschaft waren.
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