Atomstrom war 2023 elfmal effizienter als Solarstrom

Am nächsten Sonntag stimmen wir über den Bundeserlass für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien ab. Bei Annahme dieses Stromgesetzes wird vor allem der Ausbau der Photovoltaik gefördert. Trotz einem rekordhohen Zubau an Solaranlagen im letzten Jahr ist die Ertragsbilanz dieser Anlagen aber äusserst dürftig – insbesondere dann, wenn man sie mit der von Kernkraftwerken vergleicht.

Was wichtig ist:

  • 2023 war die installierte Leistung der Solaranlagen in der Schweiz gut doppelt so gross wie diejenige der Kernkraftwerke – der Stromertrag aber war fünfmal kleiner.
  • Somit war die Arbeitsauslastung der Solaranlagen über das ganze Jahr elfmal schlechter als diejenige der Kernkraftwerke.
  • Im Dezember 2023 aber war die Auslastung von Solar gegenüber Atom sogar fast 60-mal schlechter – und am sonnenärmsten Wintertag über 2000-mal schlechter.

[…]

Lesen Sie weiter im Originalbeitrag, der als „Schlumpfs Grafik 114“ im Online-Nebelspalter vom 3. Juni 2024 (mit Bezahlschranke) erschienen ist, oder im Blog des Autors (wird dort demnächst aufgeschaltet).

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9 thoughts on “Atomstrom war 2023 elfmal effizienter als Solarstrom”

  1. Das AKW Gösgen hat eine Leistung von etwas über 1 GW. Wollte man dieses mit Solarstrom ersetzen, wären dazu 10 bis 11 GW Solarstrom zu installieren. Zur Glättung des Flatterstroms braucht es aber Speicher, die eine Kapazität von gegen 50% der Jahresproduktion der zu glättenden Solarproduktion aufweisen müssen. Das Ganze geht im Idealfall von Pumpspeichern nicht ohne Verluste von 20% ab (Pumpenergie u.a.). Also müssen 12 bis 13 GW an Solarstrom installiert werden. Zur Glättung wären dann c.a. 150 (!) Pumpspeicherwerke der Dimension Lindt-Limmern (Muttsee) nötig.

    Und wir wollen 4 AKW ersetzen und bräuchten nach Prof. Züttels (EPFL) neuester Studie etwa noch 7 dazu für die Dekarbonisierung … also wären 10 bis 11 GW an AKW zu ersetzen. Das wären dann 120 bis 140 GW an Solarpanels. Zudem etw 1’500 bis 1’700 Muttsee-Pumpspeicher.

    Die Netze müssten für Sonnentage in Anzahl und Leistung ebenso um Faktoren vermehrt werden.

    Hört endlich auf mit diesem Gigablödsinn!

  2. Führt man die an sich ja völlig irrwitzige Rechnerei von Schlumpf (und nun auch von Saurer) fort, dann sei doch bitte nicht vergessen, dass auch ein AKW energetisch nur einen Wirkungsgrad von ungefähr einem Drittel aufweist. Denn zwei Drittel der erzeugten Energie gehe an die Umwelt verloren, und zwar in Form von Abwärme!

    Die Rechnerei lässt sich auch noch fortführen: Zum Beispiel, wenn der Strom für den Antrieb eines Personenwagen verwendet wird. Dabei ist Strom bekanntermassen mit einem energetischen Wirkungsgrad von um die 80 % wesentlich effizienter fossile Energie (Benzin etwa mit Effizienz von weniger als 30%). Mit anderen Worten: Bei der Erzeugung war der Solarstrom zwar nach schlunpfscher Rechnung weniger effizient, in der Anwendung dafür ist er mehr als doppelt so effizient. Auf dieser Ebene liesse sich noch weiter argumentieren, doch sie ist ja wie gesagt unsinnig, und damit auch keine Hilfe als Hinweis auf das Stimmverhalten am kommenden Wochenende in Bezug auf das Stromgesetz.

    Den erwähnten Unsinn sehen ganz offensichtlich bis zu mehr als zwei Drittel der Stimmbevölkerung ein, denn die Gegnerschaft des Stromgesetzes wird grossartig Schiffbruch erleiden. Vielleicht ein Anstoss, eigene Positionen zu überdenken? Ich erinnere da nur an die Schlagzeilen zu den verschiedenen ablehnenden Haltungen zum Stromgesetz, wie etwa die Schweiz wird untergehen…

    Und dann noch dies: Ökonomisch gesehen (und daraug kommt es bei Effizienzüberlegungen eben an, wie Saurer gelegentlich auch vermerkt) ist Solarstrom ganz offensichtlich effizienter! Er wird immer billiger , während Atomenergie immer teuer wird. Nur so lassen sich ja die weltweit exorbitanten Zubauraten im Solarbereich erklären. Dabei spielen Subventionen im Grossen keine Rolle!

    1. Kernfission ist so dicht, dass die Wirkungsverluste keine wichtige Rolle spielen – und man könnte wohl – sofern sich der Ressourceneinsatz dafür rechnet – auch noch mehr der KKW-Abwärme nutzen. Bei der Kernfusion wären die Wirkungsverluste auch gross, doch die Dichte noch weit dichter. Bei NEE, zumal bei PV, die in unserer Region netto fast keine Energie hervorbringen (ERoEI kaum viel grösser als 1, wenn überhaupt grösser), ist jeder Wirkungsverlust im Verbrauch geradezu tragikomisch. Wie auch immer, sind meine Grössenordnungsberechnungen unumstösslich.

      Und noch was: ” Vielleicht ein Anstoss, eigene Positionen zu überdenken?” Ich mache seit meinem Studium – eigentlich habe ich schon vorher damit angefangen – nichts anderes als Positionen zu denken und zu überdenken. Das ist mein Beruf! Rehsche hingegen ist von Berufes wegen Kommunikator, also Sprachrohr, Megaphon und posaunt Positionen, die andere für ihn entwickelt haben. His masters voice!

      😉

    2. Die Abwärme, die Sie kritisieren, wird für die Stromerzeugung via Generatoren verwendet. So blöd sind die Betreiber nicht, dass sie ein KKW betreiben, welches nur einen Drittel der erzeugten Energie nutzen. Die KKW der 4. Generation sind noch viel effizienter, kleiner und können neben bestehenden Anlagen gebaut werden und die bereit bestehenden Stromgeneratoren nutzen. Dazu kommt, dass sie nur einen Bruchteil des bisher anfallenden Abfalls produzieren, der dann auch noch wieder aufbereitet werden kann. Die ersten solcher AKW sind in Betrieb oder im Bau.
      Betr. e-Autos: Bitte vergessen Sie nicht, dass die Rohstoffe für die Batterieproduktion dafür z. T. unter problematischen Bedingungen gefördert werden (Kinderarbeit) und es für die Produktion, den Betrieb und die Entsorgung der Batterien ebenfalls Energie braucht.

      1. Wofür sind dann bitete Kühltürme, wenn Abwärme für Stromerzeugung genutzt wird? Ich fürchte leider, die Betreiber sind wirklich so blöd resp. die Technologie bietet keine andere Wahl. Es bleicht dabei, energetisch sind AKW ineffizient! Und das mit der 4.Generation bleibt noch zu beweisen, nirgends in Betrieb! und zumindest die Chancen für weit gehendes Recycling von E-Auto-Batterien stehen gut – resp werden bereits genutzt, etwa bei Kyburz in Winterthur.

  3. “Sichere Stromversorgung mit neuen Erneuerbaren ” ist eine contradictio in adjecto.

  4. Und noch etwas für den Autor i.S. Ökonomik: Nach deinen Daten, Martin, sind AKW x mal produktiver als SolarKW – und zwar bezogen auf die installierte Leistung. Würden die SolarKW nur 1/x an Ressourcen (Arbeit, Boden, Kapital, Umwelt) der AKW-Ressourcen erfordern, dann wäre das noch kein Problem bzw. beide Technologien wären dann in Bezug auf die eingesetzten Produktionsfaktoren gleich effizient oder ineffizient. Wenn man aber in Rechnung stellt, dass SolarKW je zu installierendes GW nicht nur um Faktoren weniger produktiv sind als AKW, sondern auch noch um Faktoren mehr Ressourcen benötigen als letztere, dann kommt man zum wirklich relevanten Effizienzvergleich. Oder zu einem Teil davon. Wir müssen den Flatterstrom auch noch glätten, um zum systemisch und volkswirtschaftlich relevanten Vergleich zu kommen. Das gibt dann die nur scheinbar verrückten Grössenordnungen – bzw. exorbitante pekuniäre, soziale und ökologische Kosten der SolarKW – die ich oben ungefähr kommentiert habe.

    Vermutlich – Rechenaufgabe für Physiker und Ingenieure – lässt sich die extreme Ineffizienz der SolarKW im Vergleich zu den AKW mit der unterschiedlichen Energiedichte der Technologien fast abschliessend erklären.

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