Diese Kalkulationen hätten Sie mal den Chinesen vorlegen sollen! Die machen’s einfach: “Während Europa mit den E-Fuels hadert, stellt sich China bereits im großen Stil auf synthetische Kraftstoffe ein. China-Expertin Nicole Steiger räumte mit der Mär auf, dass der größte Automobilmarkt der Welt künftig allein auf Elektromobilität setzt. ‘Es wird derzeit unglaublich viel in China zum Thema synthetische Kraftstoffe getan. Hier wird dramatisch hochgefahren’, berichtete die Geschäftsführerin der auf China spezialisierten Beratungsfirma JSC Automotive und sagte vorher: ‘Synthetische Kraftstoffe werden ab Ende der 2020er Jahre an Bedeutung gewinnen und bis 2060 werden E-Kraftstoffe 40 Prozent der Personenwagen-Flotte in China antreiben.’ Der Anteil der Elektromobilität wird dagegen nur 25 Prozent betragen. Zum Beweis führte Steiger mehrere E-Fuels-Projekte auf, die China zum weltweit größten Hersteller für synthetische Kraftstoffe machen werden – unter anderem den Bau einer riesigen Methanol-zu-CO2-Anlage in der Provinz Henan, die 160.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich in Kraftstoffe verwandeln kann. Zudem zitierte sie aus der jüngst entwickelten ‘Roadmap 1.0’ für den chinesischen Transportsektor, in der das Ministerium für Industrie und Informationstechnik (MIIT) feststellt: ‘Der Verbrennungsmotor wird noch eine lange Zeit ein wichtiger Entwicklungspfad für Automobile bleiben.'” https://www.rundblick-niedersachsen.de/warum-china-vom-elektroauto-vorreiter-zum-weltgroessten-e-fuels-produzenten-wird/ Solange die Schweiz im Winterhalbjahr Strom importieren muss, erscheint mir eine einheimische Synfuelproduktion wenig wahrscheinlich. Reply
Man darf auch in Sachen Energie die Ökonomik nicht ausknipsen: Im Vergleich zum Ausland hat die Schweiz sicherlich komparative Vorteile in der Produktion von Strom aus Wasser. Den gesamten restlichen Strom würde sie – rein ökonomisch gesehen – besser einführen als selber produzieren. Doch aus Gründen der Versorgungssicherheit benötigt sie auch viel eigene Kernenergie. Auf den Einsatz von Wind- und Solarkraft würde sie hingegen am besten ganz verzichten. Diese Technologien sind komparativ eklatant nachteilig und können zur Versorgungssicherheit nichts beitragen. Ich sage voraus, dass in der Schweiz über kurz wie lang weder Synfuels noch Wasserstoff in relevanten Mengen produziert werden. Reply
Etwas, was viele interessieren dürfte, habe ich im Artikel nicht erwähnt. Bei einer auf Kerosinproduktion optimierten Raffinierung gemäss Publikation von A. M. Petersen et. al. gibt es noch ein willkommenes Nebenprodukt: Benzin! Konkret: Bei der Herstellung von 1’846’453 to synthetischem Kerosin entstehen zusätzlich 291’877 to synthetisches Benzin. Das dürfte angesichts der geringen Beliebtheit von Elektrofahrzeugen reissenden Absatz finden. Reply