Sonnenstrom vom eigenen Hausdach ist viel teurer als Atomstrom II

Vor einer Woche habe ich hier den ersten Teil eines Kostenvergleichs zwischen dem südkoreanischen Kernenergiereaktor APR-1400 und einer Acht-Kilowatt-Fotovoltaik-Anlage in der Schweiz gezeigt (siehe hier). Heute schliesse ich diese Rechnung ab und erweitere sie ausserdem mit den Ergebnissen für das bisher teuerste Kernkraftwerk in Europa und einer Schweizer Fotovoltaik-Grossanlage.

Was wichtig ist:

  • Unter Berücksichtigung der vollständigen Gestehungskosten ist Strom aus einer kleineren Schweizer Fotovoltaik-Anlage dreimal teurer als Strom aus einem neuen Kernkraftwerk.
  • Die Amortisation und die Rendite sind die wichtigsten Gründe für diese Differenz.
  • Bei Strom von einer Fotovoltaik-Grossanlage sind die Kosten hingegen vergleichbar mit denen von Strom eines Kernkraftwerks.
  • Bei einer Vollkostenrechnung, in der alle Massnahmen mitberücksichtigt sind, die für die Systemintegration von PV-Anlagen zusätzlich notwendig sind, ist Sonnenstrom aber in jedem Fall teurer als Atomstrom.

[…]

Lesen Sie weiter im Originalbeitrag, der als „Schlumpfs Grafik 111“ im Online-Nebelspalter vom 6. Mai 2024 (mit Bezahlschranke) erschienen ist, oder im Blog des Autors.

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4 thoughts on “Sonnenstrom vom eigenen Hausdach ist viel teurer als Atomstrom II”

  1. Vorab: Ich bin ein absoluter Befürworter der neuen Kernreaktorengenerationen.
    Bei den o.e. Beiträgen sieht es für mich zumindest so aus, als dass beim Kostenvergleich nur die Produzentensicht heran gezogen wird, was an und für sich ja richtig ist. Diese Preisdifferenz zu PVA ist mir schon länger bekannt. Der Kostenanteil der Abfallentsorgung könnte sich bei KKW-Generationen 4 plus sogar noch massiv durch die im Kernspaltprozess (Dualfluid) wiederverwendbaren Abfallstoffe reduzieren. Das wird aber noch etwas dauern. Fraglich ist für mich der Anlageleistungsvergleich um X Grössenordnungen, bei denen natürlich Skaleneffekte klar zugunsten des KKW verschoben sind. Beim Kostenvergleich KKW/PVA aus Sicht des Konsumenten sieht die Sache jedoch anders aus. Hier muss ich die grauen Bezugsenergiekosten ab EW mit den Vollkosten der PVA-Dachanlage inkl. die durch die PVA-vermiedenen Bezugskosten vergleichen. Hier sieht die Sache für mich als Konsument (auch ohne Subventionen) wesentlich besser aus. Mit einer passenden Batterie kann ich den Autarkiegrad um rund 1/3 steigern und zusätzlich das Netz schonen. Die Gesamtrendite inkl. Abschreibung beträgt bei den heutigen Bezugskosten und Einspeisungsgutschriften ein Vielfaches von Bundesobligationen.

    1. Die private Rendite ohne Subventionen ergibt sich m.E. vor allem durch die Einsparung an Netzkosten und Abgaben. Früher oder später werden die Prosumer, wenn sie aus Gründen der stetigen Versorgung und der Versorgungssicherheit am Netz verbleiben wollen (und das wollen sie ja wohl auch, um zu viel produzierten Strom ihrer Anlage verkaufen zu können), stärker zur Kasse gebeten werden müssen. Ich freue mich schon jetzt auf das Geheul, das dann ertönen wird. Das ist aber eine richtige Internalisierung der sozialen Kosten des Netzes und der irregeleiteten Energiepolitik.

      Ich freue mich auch schon auf das Geheul der E-Automobilisten, wenn sie dann stärker für die Strassenfinanzierung zur Kasse gebeten werden.

      1. An der Gemeindeversammlung in Arth, 13.12.23, habe kritisiert, dass die PV Einspeiser nichts an die Netznutzung bezahlen. Ich würde einen Vorstoss lancieren, damit das Stromlieferungsreglement entsprechend angepasst wird. Das Netz muss jetzt schon wegen den PV Einspeiser angepasst werden.

  2. Der notorische Energiewende-Skeptiker hat sich in einer Vergleichsrechnung zu Atom- und Solarstromkosten versucht.

    Danke für einmal, dass festgehalten ist: Das neue Stromgesetz, über das wir am 9. Juni abstimmen, setzt auf einen massiven Ausbau der Solarenergie auf bestehenden Gebäuden. Es geht also nur in 3. oder 4. Linie um den Ausbau der Windkraft, auf dem Matter immer rum reitet, zuvor noch um Wasserkraft.

    Die Schlumpf-Berechnungen beruhen im weiterren aber auf vielen Unlänglichkeiten, hier nur die gröbsten:

    – Der Vergleich ist ein unzulässiger oder zumindest unsinniger Vergleich zweier Anlagen völlig unterschiedlicher Grössen – wenn schon AKW mit grossen Solaranlagen von 30-200 MW – immerhin sieht der Autor das ein, wie er in Tel II schreibt.

    – Zudem wird als Vergleichsreaktor ein südkoranischer beigezogen und nicht, was nahe liegender wäre, einer der drei sündhaft teuren neuen europäischen. Schon allein unter Einbezug von Olkiluoto, Flamanville oder Hinkley Point erweisen sich die Berechnungen von Schlumpf als wertlos (Faktor 3 teurer!).

    Die Volllaststunden eines PV-achs in der Schweiz beträgt unterdessen deutlich über 1000 pro Jahr – da nehmen Sie doch bitte nicht die alte Technologie, während Sie bei den AKW die neueste verwenden…. Gleiches gilt analog zu den Kosten! Usw. oder MaW – die Berechnungen von Schlumpf sind weder korrekt noch nachvollziehbar!

    Übrigens: Falsches Verständis des Wirkungsgrads – 10% heist nicht nur 2 Sonnenstunden. sodern sagt nur etwas über Gesamtertrag – die Sonnenscheindauer und die Stromproduktion geht hingegen wesentlich länger!

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