CO2 ist kein Müll

Replik 2 auf NZZ Artikel 29.4.24: Abscheidung von CO2 im grossen Stil

Der replizierte Beitrag ist im NZZ-Newsletter “Planet A” bereits am 25. April 2024 erschienen. (Für zusätzliche Informationen klicken Sie auf das Bild.)

–> Link zur Replik 1

Es ist der letzte Abschnitt dieses Artikels, der mich zu dieser weiteren Replik treibt, wo Professor Ottmar Edenhofer zitiert wird: «Wir brauchen eine planetarische Müllabführ» .

Kohlendioxid ist ein essenzielles Spurengas unserer Atmosphäre. Die industrialisierte Welt produziert enorme Mengen an Treibhausgasen, in erster Linie Kohlendioxid. Die Emissionen entsprechen rund fünf zusätzlichen Prozenten zum natürlichen Kohlenstoff-Kreislaufs. Dies trägt zu einer Erhöhung der Konzentration in der Atmosphäre von jährlich etwa 4 ppm bei. Seit Beginn der industriellen Revolution hat sich die CO2-Konzentration von 280 auf 420 ppm erhöht. Im gleichen Zeitintervall hat sich das Klima um rund 1.5°C erwärmt. Das deckt sich mit der Abschätzung, dass eine Verdoppelung der CO2-Konzentration zu einer Erwärmung von 3°C führt. Dieser Umstand muss zur Kenntnis genommen werden und rechtfertigt eine breit abgestützte Auseinandersetzung. Die Empfehlung des IPCC ist, dem mit einer Dekarbonisierung zu begegnen, respektive bis 2050 die menschlichen Emissionen auf «Netto-Null» zu reduzieren. Diese Empfehlung wurde von vielen  Staaten, inklusive der Schweiz, als Verpflichtung übernommen.  

Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: CO2 ist ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel sämtlicher Organismen, die mittels Photosynthese ihre Existenz aufbauen. Um es einfach auszudrücken: Ohne CO2 kein Leben. Keine Pflanzen, kein Tier und kein Mensch. CO2 ist kein Müll.

Die Erdgeschichte lehrt uns, dass die CO2-Konzentration seit Bestehen der Erde über Jahrmilliarden meist um ein Vielfaches höher war als heute und dass es dabei nicht ein einziges Mal zu irgendeiner Überhitzung des Planeten kam an welcher die belebte Natur in irgendeiner Art und Weise Schaden genommen hätte. Das ist wissenschaftlich belegt und meines Wissens unwidersprochen. Erst vor geologisch sehr kurzer Zeit, nämlich vor etwa 300’000 Jahren betrat der Homo sapiens die Weltbühne. Also inmitten einer Kaltphase der Erdgeschichte aus der wir uns immer noch herausbewegen. Die gegenwärtige CO2-Konzentration der Atmosphäre ist erdgeschichtlich auf unüblich tiefem Niveau. 

Es wird allerdings postuliert, dass die CO2-Konzentration noch nie so schnell angestiegen sei wie heute und dass dies die Natur kaum verkraften könne. Das ist eine wissenschaftlich nicht belegbare Behauptung, da dazu vergleichbar genaue Datenreihen gar nicht existieren. Die verwendeten Datensätze zu solchen Behauptungen sind immer statistisch ermittelte Werte aus sogenannten Proxi-Daten, also aus indirekten Messungen. Fakt ist hingegen, dass die Erde in diesem Zeitraum messbar grüner geworden ist.

Doch das sind alles kleine Argumentationsdifferenzen verglichen mit der ungeheuerlichen Aussage, dass CO2 Müll sei und es dafür eine planetarische Müllabfuhr brauche. Genau dafür plädiert der  Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Professor Ottmar Edenhofer in einem Podcast DER ZEIT

Mit diesem Zitat bestätigt er eine unwissenschaftliche Auffassung und belegt damit sein gestörtes Verständnis des Geosystems Erde. Was er mit dieser Aussage macht, ist schlicht keine Wissenschaft , sondern Polemik. Und solche Leute sitzen an den Schalthebeln der Klimapolitik. 

Bei Klimafolgenforschung handelt es sich nicht um eine exakte Wissenschaft, da sie sich ja mit der Zukunft beschäftigt. Es ist legitim, dass man versucht sich wissenschaftlich mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Das wird in vielen Fachgebieten gemacht, wie zum Beispiel auch in der Finanzwelt.  Die Glaubwürdigkeit dieser Prognosen kennt man. 

Naturgemäss sind solche Forschungszweige beliebte Tummelplätze von Scharlatanen.  Wenn solche Institute wie das Potsdamer Institut von Leuten geleitet werden, welche Fakten in ihr Gegenteil verdrehen, und unverzichtbare Lebensgrundlagen als Müll bezeichnen, der zu entsorgen sei, schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken. Das ist Orwell’scher Neusprech.

Bereits unakzeptabel ist es, wenn Lügen als Wahrheit verkauft werden. Aber richtig gefährlich wird es, wenn diese zur Grundlage «alternativloser» politischer Entscheide werden.

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8 thoughts on “CO2 ist kein Müll”

  1. Volle Zustimmung zur Kritik an Hr. Edenhofer.
    Die CO2-Vorkommen und -bilanzen auf der Erde werden von der “Klimawissenschaft” bewusst völlig falsch und entgegen der geowissenschaftlich eindeutig nachgewiesenen Faktenlage dargestellt. Erst durch diese CO2-Lüge kann der Unsinn des IPCC überhaupt als Instrument zur Angstmache vor einer “Klimakatastrophe” verwendet werden. Die Erde leidet seit Millionen von Jahren unter einer stetigen Verknappung der für den Fortbestand des Lebens unverzichtbaren Ressource CO2. Ohne die Pflanzennahrung CO2 gäbe es keine Fotosynthese, keine Grünpflanzen und damit weder tierisches noch menschliches Leben. Es ist unfassbar, wie solche Pseudowissenschaftler wie Edenhofer es geschafft haben, die Wahrheit so zu verdrehen.

  2. Vielen Dank Markus für Deine sehr gute Argumentation.
    Das breite Publikum wird leider aber nach wie vor mangelhaft und sehr unausgewogen informiert und die Klimaveränderung wird als Ursache für beinahe alles angeklagt, was nicht wie “normal” verläuft. Auftretende Starkregenereignisse werden beispielsweise der Klimaveränderung zugeschrieben, dabei sind dies Ereignisse auch früher aufgetreten und lassen sich auf Grund der statistischen Daten nicht als komplett neu und aussergewöhlich belegen. Dass der angestiegene CO2 Gehalt in der Atmosphäre zu höheren Erträgen bei den landwirtschatlichen Kulturen geführt hat und bei Gewächshauskulturen sogar absichtlich noch höher liegt wird dem breiten Publikum vorenthalten.

  3. Ergänzung zum Kommentar von Fred F. Mueller:
    …. ohne CO2 gäbe es auch keine stumpfsinnigen Pseudowissenschaftler …

  4. Es existieren zwei Photos vom Rhonegletscher bei Gletsch, aus der Frühzeit der Photografie. Die Erste wurde um ca 1850, die Zweite um 1875 aufgenommen. Vergleicht man die zwei Aufnahmen, erkennt man augenfällig einen massiven Gletscherschwund. Dieses Phänomen soll mir einer erklären, das CO2 war wohl damals kaum verantwortlich für den massiven Rückgang des Rhonegletschers.

  5. Es ist immer wieder dasselbe. Schaut man ins CV des Herrn Edenhofer, so sieht man, dass er keinerlei Hintergrund hat, der ihn zu solchen Aussagen berechtigen würde. Er ist kein Naturwissenschaftler, sondern Philosoph und Ökonom. Hat also keine Ahnung, die ihn befähigen würde, das Angelesene und Gehörte kritisch und fundiert zu hinterfragen. Aber wenn dort «Professor» steht, so sagen viele Ahh und Ohh und erstarren in Ehrfurcht und stellen die Glaubwürdigkeit des Herrn in keiner Weise in Frage.

    1. Sehr gut gesagt, Hr. Fischer. Man sollte hier wirklich herausstellen, mit wem wir es da zu tun haben:
      Prof. Edenhofer ist laut Wikipedia Mitträger eines Nobelpreises und wird von Clarivate Analytics zu den meistzitierten Forschern der Welt gezählt. Darüber hinaus ist der ehemalige Jesuit vielfach akademisch tätig und ausgezeichnet. Aus seiner Vita:
      Ottmar Georg Edenhofer (* 8. Juli 1961 in Gangkofen, Niederbayern) ist ein deutscher Ökonom. Edenhofer ist Professor an der Technischen Universität Berlin und Direktor (zusammen mit Johan Rockström) sowie Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Er gilt als Experte auf dem Gebiet der CO2-Bepreisung.
      2012 wurde er zum Direktor des gemeinsam von der Stiftung Mercator und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung im gleichen Jahr in Berlin gegründeten „Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change“ (MCC) ernannt. Von 2008 bis 2015 war er einer der Ko-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III des “Weltklimarates” IPCC, dem 2007 der Friedensnobelpreis verliehen worden war. Edenhofer ist unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher(!) Leopoldina, der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, der Green Growth Knowledge Platform (Gemeinschaftsprojekt des Global Green Growth Institute, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltbank) und Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften(!) acatech und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

      Also einer der weltweit aktivsten Verführer gutgläubiger Menschen.
      Zu dieser Häufung von Ehrungen und Auszeichnungen gibt es einen Spruch: “Der Teufel sch… immer auf den grössten Haufen”.

      1. Korrektur: Der Nobelpreis wurde dem IPCC VOR dem Ko-Vorsitz des Hr. Edenhofer in der Arbeitsgruppe III verliehen. Ich gebe zu, dass mich – wie vermutlich auch viele andere – die geschickte Art der Einflechtung der Nobelpreises für das IPCC aufs Glatteis geführt hat.
        Ein weiterer Beweis für die Perfidie der Methoden, mit denen die zahlreichen Helfershelfer der grünen Bewegung agieren. Dass sie bei Wikipedia überall und auf allen Ebenen tätig sind, ist ja sattsam bekannt.

  6. Herr Dr. Markus Häring kritisiert Prof. Ottmar Edenhofer mit Recht. Edenhofer ist ein Klimawandelpaniker. Er schürt unglaublich Angst. Wir brauchen weder Paniker, noch Leugner. Wir brauchen Wissen, Wahrheit, Vernunft und Anpassung. Das ganze IPCC macht übrigens Klimawandelpanik. Die extrem teure “1.5-Grad-Celsius-Limite” des IPCC wäre endlich streng wissenschaftlich zu hinterfragen.

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