Klimafanatismus siegt gegen Schweizer Demokratie

Die Schweiz hat es seit kurzem Schwarz auf Weiss: Unser Land, das auf seine direkte Demokratie mit Recht stolz ist, wurde wegen angeblichen Verstosses gegen die Menschenrechte gleich zweifach verurteilt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wirft der Schweiz vor, sie verletze die Menschenrechte einer kleinen Gruppe von «Klimaseniorinnen». Diese behaupten, als ältere Frauen von einer Klimaerwärmung mehr gefährdet zu sein als andere Teile der Bevölkerung. Der Bundesrat, so wird im Urteil gefordert, müsse mehr für den Klimaschutz tun, indem der Ausstoss von CO2 noch weiter reduziert werde als bisher schon vorgesehen.

Von Fred F. Mueller

Bild 1. Historische Aufzeichnungen belegen, dass der Grosse Aletschgletscher ebenso wie viele andere Alpengletscher schon vor vielen Jahrhunderten vielfach vorstiessen und sich wieder zurückzogen, ganz ohne menschliche CO2-Emissionen (Foto: Dirk Beyer, Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)

Die übergriffige Anmassung des EGMR

Der EGMR ist auf der Grundlage einer internationalen Konvention für die Einhaltung der Menschenrechte zuständig. Der entscheidende Punkt ist also zunächst, dass der EGMR sich unter Missachtung seiner eigentlichen Zuständigkeit das Recht zuspricht, den angeblich möglichen «Schutz» des Klimas als Menschenrechtsfall einzustufen und damit einzelne Staaten verurteilen zu dürfen. Gegen dieses eigenmächtige Vorgehen hat nur einer der Richter in einem Sondervotum protestiert. Er argumentiert, der EGMR missbrauche das Konzept des «Opferstatus», um den Ländern Europas einen neue «Hauptpflicht» aufzuerlegen, nämlich «Massnahmen zu beschliessen,…[welche]…«geeignet sind,….die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen». Dies unter Hinweis darauf, dass es für diese Auffassung in der Europäischen Menschenrechtskonvention, welches die Aufgaben des EGMR definiert, keine Grundlage gibt.

Diese Tendenz, sich eigenmächtig Kompetenzen zuzusprechen, die in den Verträgen nicht enthalten sind, ist für europäische Institutionen typisch. Hier wie in anderen Fällen zeigt sich, dass die Schweiz gut beraten wäre, sich diesen deutlich erkennbaren Tendenzen in allem, was mit «EU», «EU-Kommission» und «europäische Gerichtsbarkeit» zu tun hat, möglichst nicht auszuliefern.

Der EGMR ignoriert die Wissenschaft

Eines der grundsätzlichen Prinzipien unserer Rechtsprechung lautet, dass bei einem Verfahren auch die Gegenmeinung zu berücksichtigen ist. Dies gilt auch dann, wenn die beklagte Seite selbst eine irrige Auffassung vertritt. Der EGMR hat etwas getan, wovor sich die Rechtsprechung seit hunderten von Jahren sorgsam hütet: Er masst sich an, eine strittige naturwissenschaftliche Frage per Gerichtsurteil zu entscheiden. Die schandbare Verurteilung von Galileo Galilei, eines der wichtigsten Begründer der neuzeitlichen exakten Naturwissenschaften, hat gezeigt, dass sich Gerichte – weltliche genauso wie die damals dominierenden kirchlichen – aus den Naturwissenschaften heraushalten sollten. Heute fragt man sich erschüttert, wie blind die – damals kirchlich dominierte – Gerichtsbarkeit gegenüber den Erkenntnissen von Geistesgrössen wie Galileo, Kopernikus, Kepler und Giordano Bruno war. Letzterer kam sogar auf den Scheiterhaufen, Galilei wurde jahrelang unter Hausarrest gestellt und erst 1992 (!) rehabilitiert. Seither ist jeder Jurist gut beraten, sich nicht für berufen zu halten, naturwissenschaftliche Fragen qua Urteil zu entscheiden. Die damalige Gelehrtenmehrheit hatte unrecht, die wenigen Aufrechten hatten Recht. Die Juristerei hatte eine Lehre erhalten, an die sich die meisten Richter seither tunlichst hielten.

Das IPCC ist ein politisches und kein wissenschaftliches Gremium

Diese Lehre hat der EGMR ignoriert, indem er die Auffassungen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) zur einzig verbindlichen Grundlage der Klimawissenschaften hochstilisierte. Das IPCC ist ein politisches Gremium, das der Beeinflussung durch die Politik der mächtigsten Mitgliedsstaaten unterliegt. Die politische Natur seiner internen Abläufe zeigt sich beispielsweise daran, dass die Schlussfolgerungen der Gremien nicht mit wissenschaftlicher Eindeutigkeit, sondern mit Wahrscheinlichkeiten angegeben werden. Diese Wahrscheinlichkeiten werden nach aktuellen Mehrheiten und nicht nach naturwissenschaftlicher Korrektheit ausgekungelt. Die für die Politik entscheidenden Aussagen des mehr als 4.000 Seiten umfassenden Gesamtwerks werden in den separat erarbeiteten «Zusammenfassungen für Entscheidungsträger» nochmals von politisch motivierten Gruppen in ihrem Sinne beeinflusst.

Die CO2-Hypothese steht auf wackligen Füssen

Das ganze Konstrukt «Klimawandel allein durch CO2» ist unter Naturwissenschaftlern erheblich umstritten. Es gibt Tausende namhafte Wissenschaftler, darunter auch eine ganze Reihe von Nobelpreisträgern, die dies bezweifeln. Die Politik und die Medien haben sich allerdings des Themas bemächtigt und schreien jeden nieder, der nicht ihrer Meinung ist. In Büchern, Zeitschriften, Filmen, in der Schule und sogar schon in den Kindergärten wird uns eingehämmert, dass sich unser Klima katastrophal verändern würde, wenn wir den CO2-Anstieg in der Atmosphäre nicht begrenzen. Wer nicht daran glaubt, findet keine Anstellung.

Dabei ist nicht einmal eine akademische Ausbildung erforderlich, um die krassen Widersprüche der «das Klima wird durch das CO2 gesteuert»-Hypothese zu erkennen. Zahllose historische Aufzeichnungen über Unwetter, Dürren und sonstige Extremwetterereignisse beweisen, dass in den letzten ca. 1.500 Jahren in Europa mehrfach viel extremere Wetterkapriolen vorkamen als die, die uns in den Medien als lautstark als «nie dagewesen» präsentiert werden. Geht man noch weiter zurück, dann ist festzustellen, dass unsere Atmosphäre auch bereits mehr als 6.000 ppm CO2 (statt wie heute ca. 420) enthielt, ohne dass das Leben Schaden nahm. Auch kann die CO2-Hypothse nicht erklären, warum wir zahlreiche Eiszeiten und Zwischeneiszeiten hatten. Und ebenso wenig kann sie begründen, warum die heutige Sahara noch vor 2.000 Jahren den Römern als fruchtbare Kornkammer dienen konnte. Nicht zu vergessen die zahlreichen alpinen Gletschervorstösse in historischer Zeit. Noch heute finden sich Aufzeichnungen darüber, dass die Kirchen damals Bittprozessionen abhielten, um diese Gefahren abzuwenden. 

Der EGMR ist befangen

Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte ist in Klimafragen darüber hinaus befangen, da er den Standpunkt des IPCC trotz klarer Hinweise auf Mängel zur Grundlage seines Urteils gemacht hat. Damit verstösst er eklatant gegen die Pflicht jedes Gerichts, sich im Falle offenkundiger Unstimmigkeiten der Beweisführung auch Gegenmeinungen zu berücksichtigen. Dass der Schweizer Staat selbst der Klimaargumentation des IPCC folgt, spielt hierbei unter juristischen Aspekten keine Rolle. Kein Richter darf einen Unschuldigen verurteilen, selbst wenn dieser sich aus welchen Gründen auch immer selbst eines Vergehens bezichtigt. Normalerweise wäre dies allein schon ein Grund, das Urteil anzufechten. Da der EGMR jedoch keine übergeordnete Instanz hat, können seine Urteile selbst angesichts solch offenkundiger Mängel nicht mehr angefochten werden. Ein Grund mehr für die Schweiz, sich nicht den diversen sich für «unfehlbar» haltenden europäischen Institutionen auszuliefern. Dieses Urteil ist nichts weiter als ein Frontalangriff auf die direkte Schweizer Demokratie, die den machtbesessenen Bürokraten aus Brüssel schon lange ein Dorn im Auge ist.

Dass die Schweiz zu diesen Themen eigenständige demokratische Entscheidungen, sogar gestützt auf Volksentscheide, getroffen hat, ist den Herren im Strassburger Gericht egal: Eine Anwältin, ein Häuflein älterer Damen und die gut gepolsterte Kriegskasse von Greenpeace genügen, um dem Land per EGMR-Urteil eine fremde Sicht der Dinge aufzuzwingen, egal was das Staatsvolk dazu denkt oder will. In Ziffer 560 der Urteilsbegründung wird sogar ausdrücklich erwähnt, dass es einen Volksentscheid gegen die Neufassung des CO2-Gesetzes gegeben hatte.

Bild 2. Die «Klimaseniorinnen» – hier vor dem EGMR – wurden von Greenpeace aufgebaut, um der Schweiz zu schaden (Foto: Womenforwiki (wfw), Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

Die Lächerlichkeit der Klage

Die sogenannten „Klimaseniorinnen» behaupten, als ältere Frauen vom Klimawandel gesundheitlich besonders betroffen zu sein und verlangen, dass der Schweizer Staat mehr gegen den «Klimawandel“ unternehme als bisher von Regierung und Volk gemeinsam beschlossen.

Das groteske an dieser Angelegenheit ist die Tatsache, dass die Schweiz im internationalen Vergleich in Sachen CO2-Emissionen geradezu ein Musterknabe ist. Laut Auflistung der englischsprachigen Wikipedia stösst die Schweiz weniger CO2 pro Kopf aus als der Weltdurchschnitt und gehört diesbezüglich unter den europäischen Nationen mit deutlichem Abstand zu den sparsamsten. Unter den mehr als 200 in der Wikipedia-Aufstellung aufgeführten Ländern ist die Schweiz mit Rang 75 weit unterhalb fast aller europäischen Industrienationen angesiedelt, Bild 3.

 

Bild 3. Jährlicher CO2-Ausstoss pro Kopf in der Schweiz für das Jahr 2022 im Vergleich mit europäischen Ländern sowie den USA (Eigene Grafik mit Daten aus Wikipedia

Wenn der nach Auskunft der SRF von Greenpeace extra aus übriggebliebenen alt-68erinnen zusammengestoppelte Verein es mit Klimafragen ernst meinen würde, müsste er sich zunächst einmal damit beschäftigen, wie es den älteren Frauen in den Ländern in Aequatornähe geht. Die Schweiz hat ein ausgesprochen mildes Klima, das höchstens im Tessin moderat mediterran ist. Die Menschheit ist weltweit genetisch recht homogen. Wenn es den älteren Frauen in Indien möglich ist, die dortigen Sommer lebend zu überstehen, sind die «Klimaseniorinnen» ganz bestimmt nicht in der behaupteten Lebensgefahr. Diese Argumentation ist so offenkundig an den grauen Haaren herbeigezogen, dass klar zu erkennen ist, dass es hier einzig darum geht, die Schweiz international an den Pranger zu stellen.

Gefahr für Demokratie und Wohlstand der Schweiz

Im täglichen Leben zeigt sich immer wieder die tiefe Wahrheit des Spruchs von Schiller, dass auch «der Frömmste nicht in Frieden bleiben» kann, «wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt». Die Schweiz hat durch ihre direkte Demokratie von ihren Altvorderen ein politisches Erbe erhalten, um das uns unsere Nachbarn reihum beneiden. Auch haben wir dank der intelligenten Kombination von Wasserkraft und Kernenergie einen Energiemix, der uns einen hohen Wohlstand bei zugleich weitgehender Autarkie ermöglicht. Selbst mit Blick auf die aktuelle Klimabewegtheit rundherum sind wir im Prinzip ein Musterknabe. Das Ausland sieht das mit Neid und Missgunst und möchte uns auf Biegen oder Brechen der Zwängerei der Brüsseler EU-Behörden unterwerfen. Und nach jahrelanger Vorbereitung hat man jetzt einen neuen Hebel gefunden, uns der Brüsseler Willkür zu unterwerfen. Dazu genügen: Der winzige Greenpeace-Verein, eine aktivistische Anwältin und das unerschöpfliche Geldsäckel der «Klima»-Bewegung. 

Wie macht man ein störrisches Land fertig?

Schon Cäsar hat vorgemacht, wie man die reichen, aber untereinander uneinigen Gallier – zu denen auch unsere helvetischen oder argovischen Vorfahren gehörten – übertölpeln konnte. Dazu suchte er sich unter den zerstrittenen Stämmen Bundesgenossen und kam diesen dann bei den unausweichlichen Streitfällen mit der Uebermacht seiner Legionen «zu Hilfe». Die Folge waren Elend und Sklaverei für die Besiegten.

Heute funktioniert das immer noch, wenn auch das Schwert durch die Juristerei ersetzt wurde. Wichtig ist, dass man in einem Land eine kleine, fanatische Gruppe als Verbündete gewinnen kann. Mit diesem Hebel kann man anschliessend das Land insgesamt einkassieren. Schauen wir uns doch einmal die inländischen Akteure an, die in einem weiteren Beitrag des SRF vorgestellt wurden.

Die Advokatin

Da ist zum einen die Anwältin Cordelia Bähr, zu der folgendes geschrieben wird: «Mit 20 begann sie sich für Klima und Umweltprobleme zu interessieren». Und dabei sei ihr «die riesige Diskrepanz aufgefallen», sagt Cordelia Bähr: «Die grosse Kluft zwischen dem, was aus ihrer Sicht getan werden müsste, und dem, was effektiv getan werde». «Das hat mich immer angetrieben.» Wenn sie ein Problem sehe, dann mache sie etwas dagegen. «Ich kann nicht einfach die Ohren und Augen verschliessen und das ignorieren und weiterleben wie vorher.»

Man beachte: Laut dieser Aussage interessiert sich die Dame nicht dafür, was der Rest der Bürger ihres Landes weiss oder möchte. Sie will vielmehr unbedingt das durchsetzen, was sie selbst für richtig hält. Demokratische Mehrheitsmeinungen sind für eine solche Mentalität eher hinderlich. Angesichts einer solchen Denkweise könnte einem fast das hässliche Wort «Fanatismus» in den Sinn kommen. Arm scheint sie dadurch auch nicht geworden zu sein.

Die vorgeschobenen «Aktivistinnen»

Zu den von ihr vertretenen «Klimaseniorinnen» weiss der Artikel folgendes zu berichten: «Manche der Seniorinnen, die sie vertritt, sind doppelt so alt wie Cordelia Bähr, haben in der 68er-Bewegung politisiert und sind seit Jahren als Aktivistinnen unterwegs. Trotz dieser Gegensätze: Die Sache verbinde sie. «Ich habe selten so engagierte Frauen erlebt, die wirklich mit Herzblut für ihr Recht kämpfen», sagt die Klimaanwältin. Und: «Das Kämpferische verbindet uns, ja.»

Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass es sich hier um Personen handelt, die offenkundig bereit sind, ihre Heimat vom Ausland aus in die Knie zwingen zu lassen. Es geht ihnen nur um ihre ganz persönlichen Vorstellungen, wenn sie vom Bundesrat fordern, er müsse «mehr für den Klimaschutz tun und das Leben von Seniorinnen besser schützen, denn ältere Frauen würden unter Hitzewellen besonders leiden».

Auch hier wird danach getrachtet, einen vermeintlichen persönlichen Vorteil ohne Rücksicht auf die demokratische Mehrheit der Bevölkerung und Belange des Landes durchzusetzen. Diese Damen sind in Wirklichkeit Feinde der Demokratie. Zur Demokratie gehört nämlich, dass man zwar streiten kann und soll, aber einmal mit Mehrheit getroffene Entscheidungen dann auch für alle gelten. Holt der Verlierer sich stattdessen «ausländische Legionen» zu Hilfe, dann haben wir nicht Demokratie, sondern Anarchie und verlieren unsere nationale Souveränität.

Die Nachteile für unser Land

Die grossen Nachbarn der Schweiz und deren oberste EU-Behörde in Brüssel streben seit Jahren danach, der Schweiz ihre Vorstellungen aufzuzwingen. In Deutschland gilt beispielsweise seit Jahren als eiserne Regel, dass Gesetze aus dem europäischen Parlament ohne Abstriche übernommen werden müssen. Auch die Neutralität der Schweiz und ihre Handhabung der Zuwanderung sind der EU zuwider. Wenn wir dem nachgeben, können wir uns von unserer direkten Demokratie verabschieden. Ausländische Grosskonzerne würden uns daraufhin mit ihren Waren und Dienstleistungen rücksichtslos in Grund und Boden konkurrieren.

Gerade weil unsere CO2-Bilanz dem Rest Europas weit voraus ist, sind wir nach dem EGMR-Urteil jetzt im Nachteil. Je tiefer man unten steht, desto schwieriger wird es nämlich, nochmals grosse Reduktionen zu erreichen. Deutschland lag 2022 bei 8,16 t CO2/Kopf und Jahr, die Schweiz bereits bei 4,11. Die aktuellen grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutschlands liegen vor allem daran, dass man dort schon jetzt zu drastischen Massnahmen greifen muss, um den Ausstoss noch weiter zu drücken. Das Land ist bereits in einer Rezession, weil nach Stillsetzung von Kern- und Kohlekraftwerken die Energiepreise immer weiter explodieren. Uns droht bei Umsetzung der Forderungen des Klimadamenklubs ähnliches: Wir haben keinerlei Veranlassung, uns über das Urteil des EGMR zu freuen, im Gegenteil. Wir sollten uns besser ein Beispiel an Grossbritannien nehmen, wo daran gearbeitet wird, die EGMR-Urteile künftig nicht mehr zu akzeptieren.

Vielleicht sollten wir den «Klimaseniorinnen» und ihren Mitstreiter*Innen raten, einmal für ein halbes Jahr mit dem Lebensstil vorlieb zu nehmen, der in Ländern mit «vorbildlich tiefem» CO2-Ausstoss geboten wird. Beispiele gefällig? Demokratische Republik Kongo (0,04 tCO2/Kopf und Jahr), Niger (0,1) oder Afghanistan (0,14).

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18 thoughts on “Klimafanatismus siegt gegen Schweizer Demokratie”

    1. Franzosen qualifizieren solches Tun des EGMR als ‘ubuesque’. Aber nicht austreten! Jedes weitere irre Urteil hilft uns die Augen noch weiter zu öffnen, was für ein undemokratischer Haufen Europa regiert, was für Schindluder in Europa möglich ist und was uns erwartet, wenn wir uns der EU weiter annähern. Cassis soll endlich Klartext reden betreffend Gerichtsbarkeit, wer da in fine entscheidet, und nicht wieder duggimüsen, Zeit und Geld verschwenden um dann doch vom Volk eine auf den Deckel zu kriegen – wenn diese traurige Figur noch im Amt ist.

    2. Hr. Rentsch,
      ich halte es für wichtig, im Zusammenhang mit dem Urteil herauszustellen, wie unwissenschaftlich die sogenannte Klimawissenschaft tatsächlich ist. Das kann gar nicht oft genug wiederholt werden, es ist buchstäblich eine Ueberlebensfrage für die nächsten Jahrzehnte. Ohne ausreichend Strom (aus Kernkraft, anders geht es nicht) geht unser Land vor die Hunde. Sind Sie ganz sicher, dass sich SP-Ständerat Jositsch in dieser Richtung geäussert hat? Hat er darauf hingewiesen, dass wir wegen unzureichender Kapazitäten bei den sogenannten “Erneuerbaren” ohne Gas- UND Kernkraft nicht zurechtkommen werden? Gas für die Spitzen, Kernkraft für die Bandenergie. All dies wird ja von den Klimafanatikern sabotiert.

    3. sehe ich auch so, ich verstehe die ganze Aufregung über das Urteil auch nicht.
      Aber die Schweiz hat sich verpflichtet den CO2 Ausstoss bis 2050 massiv zu reduzieren und es gibt berechtigte Zweifel, dass sie es schaffen wird. Das hat nun das Gericht auch festgestellt und in der Folge eine Gefährdung für die Gesundheit der Senioren bestätigt. Ob Politik und Gesellschaft nun bereit sind neue Gesetze zu verabschieden, welche die Zielerfüllung mit grösserer Wahrscheinlichkeit gewährleisten könnten, steht in den Sternen. Solange die Klimaveränderungen uns das Leben nicht massiv erschweren und die Folgekosten nicht explodieren, wird es aber dafür leider kaum Mehrheiten geben.

      1. Cher Mr. Huber,
        Sie sagen: “Ob Politik und Gesellschaft nun bereit sind neue Gesetze zu verabschieden, welche die Zielerfüllung mit grösserer Wahrscheinlichkeit gewährleisten könnten, steht in den Sternen. Solange die Klimaveränderungen uns das Leben nicht massiv erschweren und die Folgekosten nicht explodieren, wird es aber dafür leider kaum Mehrheiten geben.”
        Das Problem ist, dass die Schweiz dabei ist, ihre Zukunft zu zerstören, durch unrealistische Massnahmen im Emissions- und Energiesektor. Wenn die Kernkraftwerke erst abgeschaltet sind und die Folgen dieses Irrsinns spürbar werden, dauert es 20 Jahre, unsere Stromversorgung neu aufzubauen. Bis dahin sind wir auf das Niveau von Heidi und Ziegenpeter zurückgefallen und haben unsere Selbständigkeit verloren. Wollen wir unsere Kinder im Winter wieder nach Schwaben schicken?

  1. Das Urteil ist schlicht und einfach lächerlich oder auf Englisch BS. Die „Richter“ sind parteiische Aktivisten, die bei weitem ihre Kompetenz überschreiten. Das abweichende Votum des britischen Richters sagt alles. Es bleibt eigentlich nur der Austritt aus dem Europarat. Aber dafür fehlt es an den nötigen Eiern in der Hose. Ausserdem bekäme Herr Berset dann nicht den schönen Posten.

    1. Pyrrhussiege brauchen Zeit, um zu erkennen, dass sie in Wirklichkeit Niederlagen waren. Unser gegenwärtiges Problem ist, dass wir selbst in dieser Zeit des Wartens leben, mit all den Fehlern und schlechten Entscheidungen, die diese Zeit mit sich bringt, und wir bedauern, was vermieden werden könnte und müsste. Die nächsten Generationen werden hoffentlich in der Lage sein, diese Idiotien zu korrigieren, denn es liegt nicht mehr in unseren “vieux croûtons” Händen.
      Leider wird bis dahin die Klimadoxa die Oberhand behalten.

  2. Man muss es neidisch zur Kenntnis nehmen: Greenpeace ist hier ein unglaublicher Coup gelungen. Unter Missbrauch einer privilegierten und deshalb peinlichen Gruppierung, hat ein gewieftes, nie an die Öffentlichkeit tretendes Anwaltskollektiv, eine Anklage so formuliert, dass das EGMR –dessen Besetzung man vorab genau studiert haben muss – genau dieses Urteil fällen musste. Spektakulär ist das Urteil, nicht weil es komplett absurd ist, sondern weil die viel zu unkritischen Medien, das Urteil als wegweisenden Durchbruch in der Klimafrage in die ganze Welt posaunt haben. Sogar im viel weniger politisierten Australien hat es in praktisch allen TV- Sendern zu einer Titelgeschichte gereicht. Man kann nur hoffen, dass der Rest der Welt, wie die Aussies, ziemlich schnell zu Tagesordnung übergehen und das Urteil im Sumpf peinlicher Ereignisse versinken lässt.

  3. Es gibt zwei Photographien vom Rhonegletscher bei Gletsch, eine um ca. 1856 und die zweite zwischen 1872 bis 1876 aufgenommen. Vergleicht man die zwei Aufnahmen, ist ein markanter Gletscherschwund feststellbar. Das wiederlegt klar die gängige Meinung, dass die Klimaerwärmung nur Menschengemacht sei.

    1. Guter Hinweis. Ergänzend dazu ist anzumerken, dass der Höchststand des Aletschgletschers bereits im Jahr 1653 zu verzeichnen war. Der SAC berichtet dazu folgendes: “Im Jahre 1600 erreichte das Eis Lärche 2 ( Abb. 13 S. 164 ) und weiter talaufwärts auch Arve 1. Innerhalb nur eines Jahrzehnts verlagerte der Grosse Aletschgletscher seine Stirn somit um 400 m weiter talabwärts”.
      Es ist auszuschliessen, dass an diesen Phänomenen eine Aenderung bei menschlich bedingten CO2-Emissionen Schuld sein könnte. Damals waren fossile Rohstoffe wie Kohle und Erdöl allenfalls Kuriositäten in den Kabinetten von Alchimisten.

  4. Wir alten Damen haben gewonnen. Nun fliegen wir im Sommer nach Südspanien und geniessen, Sonne, Siesta und chillen was das Zeug hält.

  5. Es steht ausser Frage, dass das Urteil des EGMR absurd, wenn nicht schwachsinnig ist. Allerdings ist die Argumentation mit alten Fotos des Rhonegletschers oder Schwankungen des Aletschgletschers gegen dieses Urteil genau so schwachsinnig. Die IPPC mag ja ein Haufen gleichgerichteter und von der Klimaforschung abhängiger Wissenschaftler sein, aber sie eindeutig gezeigt, dass die momentan laufende Erwärmung nicht in Zusammenhang mit diesen Ereignissen gebracht werden können/sollten. Wir tun uns einen Bärendienst, uns ins Lager der unwissenschaftlichen Klimagegner zu begeben, denn diese nehmen heute auch den Platz derjenigen ein, die damals Gallileo verurteilt haben.

    1. Herr Probst,
      es geht um die Frage, welche Faktoren das Klima der Erde steuern. Das CO2 ist es NICHT. Die Begründung finden sie hier:
      https://eike-klima-energie.eu/2019/08/16/unbequeme-wahrheiten-die-biologisch-geologische-co2-sackgasse/
      (Diesen Beitrag finden Sie auch im Buch “Strom ist nicht gleich Strom” von M. Limburg und Fred . Mueller, erhältlich unter anderem bei Amazon. Darin finden Sie auch zahlreiche Argumente gegen die “Energiewende”.

      1. Herr Müller,
        vielen Dank für Ihren Hinweis via Link. Ich kenne natürlich diese Argumentation (und ein bisschen Erdgeschichte – ich bin Geologe), aber auch die Wissenschaftler des IPPC sind mit diesen Tatsachen vertraut.
        Dazu ist zu bemerken, dass die gegenwärtige Zunahme des CO2 in einem noch nie dagewesenen Tempo erfolgt (etwa 100 mal schneller als am Ende der letzten Eiszeit) und dass dadurch das “System Erde” nicht genügend Zeit haben dürfte, sich anzupassen. Dadurch gerät das System aus dem Gleichgewicht, was mit möglicherweise schwerwiegende Folgen verbunden sein kann (was genau diese Folgen sein könnten oder ob sie bedrohlich sind oder nicht, ist eine ganz andere Frage).
        Fest steht, dass die gegenwärtige Zunahme des CO2 eindeutig mit der Verbrennung von fossilen Stoffen in Zusammenhang gebracht werden muss und dass eine rapide Zunahme des CO2 zu (möglicherweise temporären) Treibhauseffekten führen kann.
        Wenn wir schon die Erdgeschichte bemühen: Es bestehen wenig Zweifel, dass gewisse Massensterben mit der Erhöhung des CO2 Gehaltes in Zusammenhang gebracht werden können.
        Mein Bemerkung war aber, dass die Frage nach nach den Faktoren des Klimawandels (welche auch immer) nicht in die Argumentation gegen das EGMR Urteils gebracht werden sollten.

        1. Sehr geehrter Hr. Probst,
          leider muss ich Ihnen widersprechen. Es gibt einfach nachzuprüfende Fakten, die belegen, dass uns das IPCC wesentliche Daten zum Kohlenstoffkreislauf der Erde unterschlägt. Fangen wir damit an, dass nach Ansicht des IPCC pro Jahr 2 Gigatonnen Kohlenstoff aus der Erde im tiefen Ozean weggespeichert werden. Das IPCC liefert dazu keine Erklärung, keinen Mechanismus und auch keine Zeitachse. Zugleich verschweigt das IPCC, dass unsere Korallen in den flachen Meeren auch heute noch jährlich mindestens eine Gigatonne Kohlenstoff in Kalkgestein umwandeln, so wie sie es seit Jahrmillionen tun. Siehe: https://eike-klima-energie.eu/2021/10/10/co2-und-klimawandel-einige-grundlegende-widersprueche/
          Ausser Korallen gibt es noch zahlreiche weitere Meereslebewesen, die Kalkschalen bilden: Muscheln, kalkschalenbildende Algen, Krebse, Seesterne und etliche weitere Spezies. Allein Kalkalgen dürften Jahr für Jahr ebenfalls eine Gt dauerhaft abbinden, denn Kalk ist in Meerwasser unter Normalbedingungen kaum löslich.
          Und dann gibt es noch das Henry-Gesetz, das Ihnen als Geologe auch vertraut sein dürfte: Es beschreibt das Gleichgewicht von Gasen zwischen Atmosphäre und Wasser. Wird das Meer kälter, nimmt es CO2 aus der Luft auf, wird es wärmer – was ja derzeit behauptet wird -, denn gibt es CO2 an die Atmosphäre ab. Auch hierbei geht es um Gigatonnen. Siehe: https://eike-klima-energie.eu/2023/11/19/die-widerlegung-des-menschengemachten-das-henry-gesetz/
          Und auch noch: https://eike-klima-energie.eu/2021/06/29/karlsruhe-contra-freiheit-der-wissenschaft/
          Ich beschäftige mich seit Jahren mit diesem Thema, habe aber leider aus beruflichen Gründen kaum Zeit, das Ganze systematisch aufzuarbeiten.
          Das Klimaurteil des EGMR basiert auf falschen Behauptungen zu den Ursachen des Klimawandels. Deshalb gehören diese Argumente auch zur Diskussion.

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