Werbung von BKW u.a. für das Stromgesetz – polemisch durchleuchtet

Der folgende Beitrag geht auf die Idee eines CCN-Bloglesers zurück, der sich über die politische Einmischung der halbstaatlichen BKW geärgert hat. Diese redet uns in der Tat mit einem Sponsorbeitrag in der NZZ ins Gewissen, dass uns die Energiewende alle angeht. Sie lässt dazu die charmante Leiterin ihrer Geschäftseinheit Wind und Solar, Margarita Aleksieva, in einem fiktiven Interview sprechen.


Lesen Sie den Text aus der NZZ vom 13. April 2024, der von NZZ Content Creation und Sustainable Switzerland im Auftrag von BKW verfasst und publiziert worden ist.


Sustainable Switzerland ist übrigens eine Initiative des Unternehmens NZZ mit führenden Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft, die – nach eigenem Bekunden – “schon heute etwas tun, um das Morgen zu retten”. Darüber können wir ja nur froh sein. Doch nun zur Sache:

(Titel und Headline – für den ganzen Text bitte Bild anklicken.)
Werbetext-BKW_kommentiert-MSa

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8 thoughts on “Werbung von BKW u.a. für das Stromgesetz – polemisch durchleuchtet”

  1. BKW ist ein typisch schweizerischer Hybrid: halbstaatlich und damit politisiert. Deshalb hat man auch gerne dem politischen Druck nachgegeben und Mühleberg abgestellt – statt auf dem Beitrag zur Versorgungssicherheit zu bestehen. Und jetzt ist man wieder voll auf Linie mit Beschwörung von netto null nur mit Erneuerbaren. Widerlich! Solche Hybride wie die BKW haben wir viele, weil man sich in der Schweiz nie klar für Markt oder Staat entscheiden kann: die verblichene Swissair, Swisscom, Postdienste, Gesundheitswesen, Stromsektor, Medien. Dann wildern Hybride mit staatlichen Vorteilen in den Jagdgründen der Privatwirtschaft. Alles direktdemokratisch legitimiert…

    1. Ja, genau. Das ist schon fast eine helvetische Art der Korruption, dass man staatliche oder staatsnahe Unternehmen zu anderen Zwecken instrumentalisiert als für die Zwecke, für die sie an sich vorgesehen wären. Die Politführer in den Verwaltungsräten präsentieren sich dann den Partikularinteressen als Herkulesse und Wohltäter… immer mit der Kohle der inhomogenen Masse.
      Aus der Aufzählung von Hans würde ich aber Swisscom ausklammern, da sie zumindest überall dem Wettbewerb ausgesetzt ist.

        1. Kann sein, aber das Rennen wird langsamer, wenn man dem Favoriten einen Bleirucksack umhängt. Ob dieser nun von Geburt an besser sei oder durch fleissiges Training besser geworden ist…

      1. Seit der Strommarktöffnung in 2009 fühlen sie sich die bisherigen Monopolisten kaum noch verantwortlich für eine sichere und günstige Stromversorgung. Nicht ein Mal bei den gefangenen Kunden! Bei Investitionsentscheiden für den Bau von neuen Kraftwerken gelten nun die Regeln der Marktwirtschaft. Das ist die Konsequenz der Liberalisierung. Nur wer zahlungsfähig ist, bekommt in Zukunft den notwendigen Strom, das ist auch so bei vielen anderen Gütern der Fall.
        Wenn wir die Wasserversorgung in Zukunft auch liberalisieren, wird das gleiche geschehen. Wie früher, jeder muss für sich schauen, den Staat brauchen wir doch nicht!

  2. Den Nagel mitten auf den Kopf getroffen, oder ein grosser Teil unserer Gesellschaft ist zu einer Vollkasko- verluderten und dekadenten Wohlfühl-Gesellschaft mutiert. Das Geld kommt aus dem Bankomaten, der Strom aus der Steckdose und das Wasser aus der Röhre! Wo haben wir denn ein Problem?

  3. Wenn ich mich nicht irre, so ist der neue BKW-CEO ein Import aus Deutschland. Dort soll er sich angeblich einen Namen gemacht haben bei der Konzeption des Vernichtungsfeldzuges gegen die Nutzung der Kernenergie.

  4. Richtige und klare Absatz-für-Absatz-Entschlüsselung des zu einfach gelismeten BKW-PR-Textes.
    BKW war und ist rentabel. Sie teilt ihr Versorgungsgebiet nicht mit sog. Unterwerken, wie z.B. im Raum ZH das “Unterwerk” EKZ. Von der Produktion bis zum Endkunden, alles in einer Hand. Jedoch ist NUR Import-, Hydro- und Erneuerbarenstrategie für die künftigen Versorgungsanforderungen der Schweiz (2050: >100 TWh/a) ungenügend.
    Es war ein grosser – insbes. ökonomischer – Fehler im Jahr 2013 auf das Kernkraftwerk Mühleberg definitiv zu verzichten. Viele, auch bei BKW erkennen das heute, doch es wird darüber nicht mehr gesprochen. Die Sicherheitsnachrüstungen des KKM wären zweifelsohne teuer gewesen, aber nicht unrentabel geblieben. Heutige Strompreise hätten über die blosse finanzielle Kompensation hinaus einen lukrativen Langzeit-Weiterbetrieb des KKW ermöglicht. Heute sprechen wir unterdessen von 60 -70 Betriebsjahren auch für ältere, hochmodernisierte KKW in der Welt. Bezogen auf das grosse Thema “Versorgungssicherheit” wäre der Weiterbetrieb des KKM mit seinen 373 MW(e) (Winter-) leistung und seiner jährlichen Produktion von ca. 3TWh konstanten Stroms ein Segen für die Schweiz.
    So sollte auch die reiche BKW diese nachhaltige Stromproduktionsart wieder ins eigene Blickfeld rücken.

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