Ein in zweierlei Hinsicht interessantes Interview

Die Sonntagszeitung hat es gewagt, unseren Vizepräsidenten Johannis Nöggerath über das KKW Beznau und die Sicherheit seiner beiden Reaktoren zu interviewen, die immer noch in einem jugendlichen und sicheren Zustand gehalten werden.

AKW Beznau: Wie gefährlich ist der alte «Schrottreaktor»? | Tages-Anzeiger (tagesanzeiger.ch)
Die Kommentare sind überwiegend negativ, aber man muss sich mit Jahrzehnten von Vorurteilen zu diesem Thema abfinden.

Es ist nicht nur erfreulich, dass fachliche Informationen, die oft von politischen Reden überlagert werden, in dieser Zeitung veröffentlicht werden, sondern auch, dass diese Publikation und das Medienhaus, dem sie gehört, sich dazu entschliessen, ihre Spalten für Stimmen zu öffnen, von denen man denken konnte, dass sie in den Mainstream-Medien zum Schweigen gebracht wurden.

“Der Artikel in Kürze
  • AKW-Sicherheitsexperte Johannis Nöggerath mischt sich in die AKW-Kontroverse ein:
    Die Reaktoren in Beznau gehörten trotz ihres hohen Alters zu den sichersten weltweit, sagt er.
  • Eine Betriebszeit von 70 Jahren sei ohne Sicherheitseinbussen möglich, sagt der Physiker und ehemalige Atomaufsichtsinspektor.
  • Es gebe eine Methode, wie man die AKW-Laufzeiten sogar um weitere Jahrzehnte verlängern könne, sagt Nöggerath.”
2024-04-07Interview-Tamedia-KKB

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7 thoughts on “Ein in zweierlei Hinsicht interessantes Interview”

  1. Sehr gutes Interview – Fragen sehr gut, Antworten sowieso sehr gut (Johannis N. versteht diese Thematik wie sonst kaum einer oder eine). Ich teile auch das Lob von Michel de R. an die Sonntagszeitung. Kommen wir im Presse-Mainstream doch langsam wieder auf den Weg des investigativen Journalismus zurück? Es wäre höchste Zeit dafür!

    1. Die Sonntagszeitung ist seit einiger Zeit eindeutig nicht mehr auf der Linie des Tages-Anzeigers. Dort fand das Umgekehrte statt wie bei der NZZ, wo die NZZaS inzwischen so “woke” daherkommt, dass ich das Abo wahrscheinlich nicht verlängern werde.

      1. Ich kündigte die NZZaS schon vor Jahren. Leider wird auch die NZZ selber immer woker – ich habe sie inzwischen auf ein Abo von nzz.ch reduziert. Kann sein, dass ich noch ganz aussteige.

  2. Cass Sunstein hat in seinem Buch “Gesetze der Angst” (aus dem Amerikanischen übersetzt) darauf hingewiesen, dass Sachinformation zu Themen mit Risikopotenzial (neben Kernenergie z.B. auch GMO/grüne Gentechnik) nicht nur auf viele taube Ohren fällt, sondern sogar kontraproduktiv wirken kann. Die Kommentare zum Interview geben einen Hinweis warum: Es werden sofort all die Bedenkenträger aktiviert, die wieder all die Vorurteile über Risiken aller Art ins Spiel bringen, welche die Leute schon hundert Mal gehört und längst verinnerlicht haben. Dann sagen sie sich, wenn da wieder so eine Diskussion losgetreten wird, dann muss doch an den Einwenden gegen die Kernenergie etwas dran sein. Dazu kommt, dass die Menschen sehr schlecht sind, Risiken und Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen. Ich stiess vor einiger Zeit auf eine verhaltensökonomische Studie, die gezeigt haben will, dass die meisten Menschen ungefähr gleich auf Risikofaktoren von 10%, 1% und 0,1% Eintretenswahrscheinlichkeit
    reagieren.

  3. Bravo Johannis! Aber eigentlich bringen Diskussionen auf diesem Gebiet kaum etwas. Die Lager sind fest verwurzelt. Einen „Atomgegner“ zu überzeugen ist völlig unmöglich. Die meisten Menschen aber interessieren sich nicht für Stromerzeugung solange der Strom fliesst. Ein Blackout würde da wohl helfen, aber das kann man ja nicht ernsthaft wünschen. Es wird ein langer, mühsamer Weg zurück zur Vernunft. Man muss stetig weiter machen und hoffen, dass der Wind sich allmählich dreht. Zeichen dafür mehren sich, auch wenn z.B das heutige Urteil des Menschenrechtsgerichtes in Strassburg zugunsten der Seniorinnen, denen zu heiss ist, wieder einmal ein Narrenstreich ist, der einen verzweifeln lassen könnte, wäre es nicht so völlig lächerlich. OK, hat nichts mit „Atom“ zu tun aber dafür mit der anderen Religion,“Klima“.

    1. Danke Axel! Deine Antwort freut mich sehr. Immer mehr Leute merken – nicht zuletzt durch das deutsche Negativbeispiel – dass der Weg mit allein Erneuerbaren nicht zum Ziel führen wird. So scheint bei der Energiefrage eine gewisse gesunde Desillusionierung einzutreten. Schwieriger steht es jedoch um den Klimahype. Selbst in den IPCC WG1 Berichten von 2013 und auch 2021 steht ja nichts über “Klimakrise” oder “Klimakatastrophe”. Jedoch haben es NGOs mithilfe der Klimajünger von 2016 -2019 geschafft, Politik, Wissenschaft und Medien in den Zustand permanenter Klimahysterie zu treiben. Dies gab NGOs Auftrieb, bestimmte Gruppen zu Verfassungs- & Menschenrechtsklagen zu instrumentalisieren. Mit dem Resultat, dass daraus nun beispiellos unverhältnismässige und absurde Urteile folgten, die ihrerseits nun wiederum die Politik vor sich her treiben. Dieser Irrsinn schadet der Demokratie und unserer Freiheit mittlerweile.

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