Grundsätzlich führt nicht die CO2-Reduktion der Schweiz im Ausland in die Irre – ganz im Gegenteil, dort könnte mit dem Schweizer Geld viel mehr erreicht werden – immerhin geht es schliesslich auch um die Zeit, und CO2-Emissionen sind global kumulativ. Aber wie Kai R. richtigerweise rügt, darf man nicht kontraproduktive Massnahmen treffen – egal wo! Vonplon, der nunmehr schon seit Jahren über Energie schreibt, mit dem Thema nicht ausreichend vertraut? Ich weiss nicht, das ist mir noch fast eine zu milde Beurteilung… Klar ist aber, dass die NZZ Redaktion (noch) über ein paar sehr gute Ökonomen verfügt – Vonplon muss im Bereich Umwelt und Energie ersetzt werden! Reply
David Vonplon hat an der Uni Zürich Wirtschaftsgeschichte und Sozialökonomie studiert und auch danach nichts gemacht, was auf Kompetenz im genannten Thema schliessen lässt. Keine guten Voraussetzungen, um solche Artikel zu schreiben und als Meinungsmacher aufzutreten. Man muss Geschriebenes nicht nur lesen und verstehen, sondern auch kritisch hinterfragen können, und das erfordert ein solides Fundament. Das scheint ihm zu fehlen. Reply
Hier ist nicht nur die Art der Klimaschutzmassnahme falsch, sondern die ganze Betrachtungsweise. Will man nämlich unsere inländische CO2-Freisetzung im Ausland kompensieren, so muss man konsequenterweise auch die CO2-Freisetzung im Ausland im Zusammenhang mit Herstellung und Lieferung all unserer Importgüter aufrechnen (abzüglich der Freisetzung im Inland bei der Herstellung unserer Exportgüter). Macht man das jedoch, so kollabiert das Phantasiekartenhaus unserer eidgenössischen Energiepolitik augenblicklich. Reply
Hier noch eine Ergänzung, weshalb der Einbezug unserer ausländischen Emissionen nicht nur einen Einfluss auf unsere Klimapolitik, sondern auch auf die Energiepolitik hat. Zu unseren ausländischen Emissionen gehört unser Anteil am internationalen Flugverkehr. Gemäss Statistik wurden im 2019 in der Schweiz 1’846’453 to Kerosin vertankt. Laut Rolls-Royce SMR wird für die Herstellung von 280 to/Tag synthetischem Kerosin eine Dauerleistung von 470 MWe Elektrizität benötigt (vgl. https://www.kivi.nl/uploads/media/618255d56cb66/Rolls-Royce SMR Overview Enschede Final.pdf, Seiten 4 und 25). Rechnet man einen jährlichen Wartungsunterbruch von 1 Monat ein, so reicht 1 MWe Strom für die Herstellung von 200 to Kerosin pro Jahr. Das bedeutet, dass für die Herstellung des durch uns zu verantwortenden Flugtreibstoffs die Dauerleistung von 9’232 MWe erforderlich ist, was ca. 7.5 AKWs Leibstadt entspricht. Die Treibstoffproduktion muss kontinuierlich laufen können und in den Industrieländern erfolgen, denn nur hier ist genügend angereichertes CO2 verfügbar. Ausserdem hat Wüsten-PV derart viele und gravierende Nachteile, dass meines Erachtens dort nie eine nennenswerte Synfuel-Produktion stattfinden wird. Also bleiben für die Dekarbonisierung nur noch Wasserkraft und Kernenergie als Stromquellen. Reply
habe weiter recherchiert und einen Artikel geschrieben, den ich gerne im Blog publizieren werde, sobald mein Gesuch zur Aufnahme ins C-C-Netzwerk akzeptiert worden ist Reply