Die Schweiz ist Deutschland wieder einmal voraus

Eine in Deutschland weiterhin rechtskräftige regulatorische Bilanzfälschung ist in der Schweiz abgeschafft worden.

Der Betreiber des deutschen Kernkraftwerks Isar2 hatte noch Ende 2023 versucht, das Kraftwerk in Essenbach zu retten, und angeboten, Industriestrom für 6 Ct/kWh zu liefern – ganz ohne die für die deutsche Energiewende typischen (und sogar überlebensnotwendigen) Subventionen. Vergebens: Das wahrscheinlich zuverlässigste Kernkraftwerk der Welt wird nun zerlegt.

Nun schlägt Wirtschaftsminister Habeck vor, der Bund solle sich das deutsche Gasnetz aneignen – um es stillzulegen. Ziel ist es erneut, die Nutzung politisch unerwünschter Energiequellen zu unterbinden. In Augsburg erhielten die ersten Kunden bereits eine Warnung, dass die Belieferung mit Erdgas in zehn Jahren eingestellt wird.

Die deutschen Grünen lassen nichts unversucht, um Deutschlands Energieversorgung zu sabotieren.

Japan fährt einen anderen Kurs. Dort werden z.B. Millionen Wohnungen mit Brennstoffzellen beheizt. Anders als in Deutschland gibt es keine ideologisch bedingte Fixierung auf eine vollständige Elektrifizierung der Energieversorgung. In Japan ist den Politikern bewusst, dass Energieautarkie nicht nur für ihr Land keine Option ist und man auch zukünftig auf die Teilnahme am globalen Energiehandel angewiesen sein wird. Ferner scheint dort bekannt zu sein, dass als interkontinentaler Energievektor nur chemisch gebundene Energie in Frage kommt, darunter synthetisches Methan. Brennstoffzellenheizungen sowie das zur Versorgung nötige Gasnetz werden daher nicht als Altlast, sondern als Investition in die Zukunft betrachtet. In den kommenden Jahrzehnten wird in diese Anlagen immer mehr grünes Gas eingespeist werden.

Zurück zur Schweiz: Die eFuel Alliance meldet, dass der Schweizer Nationalrat sowie das Parlament kürzlich mit großer Mehrheit die Anrechenbarkeit von synthetischen Kraftstoffen bei Neufahrzeugen im Straßenverkehr verabschiedeten.
Es wird noch lange dauern, bis im fernen Ausland nennenswerte Mengen synthetischer und preisgünstiger Kraftstoffe hergestellt werden. Aber da Flugzeuge und Schiffe anders gar nicht entfossilisiert werden können und sich für die zukünftigen internationalen Energieströme keine andere Handelsform abzeichnet – s.o. -, ist dieser Weg unausweichlich.
In Deutschland gelten E-Autos noch immer als Nullemissionsfahrzeuge, und sei der Strom noch so schmutzig. Mit Synfuels betankten Autos hingegen werden die Emissionen fossiler Kraftstoffe angerechnet. Während also die deutsche Bundesregierung mit solchen Regelungen und dem Verbrennerverbot de facto versucht, die eigene Automobilindustrie totzutrampeln, haben Schweizer Politiker zumindest in einem Bereich die Fähigkeit bewiesen, selbstständig zu denken und sich den Einflüsterungen von Kampagnentruppen wie Transport & Environment zu widersetzen.

Bildquelle: E-Fuel Alliance

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4 thoughts on “Die Schweiz ist Deutschland wieder einmal voraus”

    1. Bei einer solch kranken Energiepolitik wie sie in Deutschland betrieben wird, ist das nicht mal eine besondere Leistung. Auch hier in Australien schüttelt man den Kopf was in Deutschland abgeht. Hier wird der Einsatz von Kernenergie ernsthaft erwogen, obwohl es hier Sonne, Wind und Platz im Überangebot gibt.

  1. Ohne Synfuels keine Alternative für klimafreundlichen Schiffsantrieb? Hier ein Ausschnitt aus einer Meldung, die heute über NucNet verbreitet worden ist:

    Nuclear shipping stakeholders have formed a new association that aims to help nuclear and maritime regulators in the development of standards and rules for the deployment, operation and decommissioning of nuclear power plants for the maritime industry.

    Headquartered in London, Nuclear Energy Maritime Organisation’s (Nemo) membership is open to companies with a “bona-fide link to the floating nuclear power segment” and who meet the organisation’s membership criteria, which includes “a commitment to sustainability, innovation, and excellence”.

    Die Marinen der Weltmächte machen es seit mehr als einem halben Jahrhundert vor: mit Flugzeugträgern, U-Booten und Schlachtschiffen.

    1. Das Potential der Kernenergie als Schiffsantrieb ist zweifellos enorm. Doch ihr Anteil an der Weltstromproduktion beträgt nur 10 %. Der Anteil an der Weltenergieversorgung liegt gar nur bei 2 %.
      Wenn der Ausbau der Kernenergie auf Land endlich Fahrt aufnimmt, wird man sicher irgendwann auch wieder über den Einsatz auf Schiffen reden.
      Doch da manche es bei der Entfossilisierung offenbar recht eilig haben, wird man wohl zuerst versuchen, die vorhandenen Schiffe mit grünen Treibstoffen zu betreiben, bevor man den Weltbestand an Schiffen verschrottet und mit Atomantrieben neu bauen lässt.

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