Die Luft in Kalifornien kann mit emissionsarmen Verbrennern schneller verbessert werden als mit E-Autos

In Kalifornien tragen saubere Autos mit Verbrennungsmotor mehr zur Verbesserung der Luftqualität bei als Elektroautos.

Nicht nur deutsche Grüne, SPD, IG Metall und EU-Kommission, auch die Demokraten in Kalifornien träumen davon, dem Verbrennungsmotor bis 2035 den Garaus zu machen. Neufahrzeuge sollen bis spätestens 2035 „zu 100 Prozent emissionsfrei“ sein. Damit sind Elektroautos gemeint (obwohl auch in Kalifornien fossile Kraftwerke knapp die Hälfte des Stroms erzeugen).

Zur Begründung behauptet das California Air Resources Board (CARB), dass die Kraftwerks-Emissionen selbst am oberen Ende der Schätzungen zehnmal niedriger als die niedrigsten Auspuffemissionen sein werden.

Die amerikanische Unternehmensberatung Stillwater Associates hat sich die vom CARB verwendeten Daten etwas genauer angeschaut und kommt zu einem ganz anderen Ergebnis:

Fast jedes zweite Automodell mit Verbrennungsmotor, das zwischen 2019 und 2022 als Neufahrzeug erhältlich war, emittiert weniger Stickoxide und weniger Feinstaub als die Stromerzeugung für Elektroautos.

Haben Elektroautos wenigstens niedrigere CO2-Emissionen?

Zitat aus einer amerikanischen Studie von 2023, welche die Emissionen (wie auch das CARB) konsequent mit dem Marginalansatz ermittelt: „Es gibt derzeit keine Belege für die Annahme, dass Elektroautos im Vergleich zu Hybridautos zu einer allgemeinen Verringerung der Fahrzeugemissionen führen. Viele Szenarien ergeben sogar höhere Treibhausgasemissionen.“

Wenn die Politik tatsächlich in erster Linie die Luftqualität verbessern und die Treibhausgasemissionen verringern will, warum wählt sie dann nicht den am schnellsten umsetzbaren und kostengünstigsten Weg?

Ein Verbrennerverbot lässt sich mit den Daten des CARB nicht begründen.

Mehr dazu dort.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/manner-und-frauen-im-roten-tragershirt-sind-bereit-auf-dem-leichtathletikfeld-zu-laufen-3764538/

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6 thoughts on “Die Luft in Kalifornien kann mit emissionsarmen Verbrennern schneller verbessert werden als mit E-Autos”

  1. Na ja, mit dem sogenannten Marginalansatz, welche immer wieder von M. Saurer & Co propagiert wird, kann sogar ad absurdum behaupten werden, dass jede weitere Elektrifizierung von heutigen mit Erdöl und Erdgas laufenden Prozessen die Klimaerwärmung vorantreibt. Das ist eine leider eine reine statische und konservative Sichtweise, welche die Dynamik der technologischen Entwicklung kaum Rechnung trägt.

    1. Der Marginalansatz ist nicht irgend ein Ansatz, sondern der einzige Ansatz, mit dem die Emissionsveränderung von Massnahmen wie dem Ersatz von Gasheizungen durch Wärmepumpen oder dem Ersatz von Verbrennermotoren durch Elektromotoren richtig erfasst werden kann.
      Klar ist, dass Dekarbonisierungsmassnahmen im Verbrauch (eben Heizung, Motoren) nichts zur gesamten Dekarbonisierung beitragen oder diese sogar konterkarieren, wenn parallel dazu und in ausreichendem Ausmass nicht auch die Stromproduktion dekarbonsiert wird.
      Und genau der Marginalansatz ist ein dynamischer Ansatz. Statisch und abolut irreführend ist hier eine Durchschnittsbetrachtung im Sinne von Huber. Wie gesagt, man muss immer zurücklehnen und messerscharf nachdenken. 😉

      1. Der Marginalansatz, wie Sie ihn anwenden, führt leider zu Realitätsfremden Ergebnissen! Das kann ich Ihnen mal gern erklären, und in der Zwichenzeit locker zurücklehnen😉

    2. Der Marginalansatz hat genau das Ergebnis, das Sie behaupten. Wenn Dekarbonisierung durch Elektrifizierung erfolgen soll, und anders geht es nicht, dann muss zwingend eine weitestgehend CO2 freie Stromerzeugung erfolgen. Hier ging auch von Anfang an Frau Leuthard ( möge sie für immer…schmoren) mit ihrer ES2050 fehl. Dekarbonisierung erfordert einen höheren Stromverbrauch, daher der Marginalansatz. Bei Verminderung des Stromverbrauchs, wie in der ES anvisiert, kann man nicht dekarbonisieren. Punkt. Also müsste man ZUERST eine skalierbare, zuverlässige, CO2 freie Stromerzeugung installieren und erst DANN allmählich alle möglichen Techniken in Verkehr, Industrie und Haushalten einführen, die auf Elektrizität beruhen. Eine, genau eine solche Stromerzeugung existiert weltweit. Sie heisst Kernenergie. Skalierbar, das ist entscheidend, da man ja mehr und mehr Strom braucht, nicht weniger. Hydro dagegen ist nicht mehr gross ausbaufähig. Zuverlässigkeit und auch Skalierbarkeit schliessen auch die sogenannten Erneuerbaren aus. Und über Speicher reden wir dann, wenn es sie gibt.

    3. Wer die Ladestromemissionen mit dem Mittelwertansatz bestimmt, geht faktisch davon aus, dass diese lastunabhängig sind. Das ist eindeutig falsch.
      Das deutsche Umweltbundesamt schrieb daher noch 2019:
      “Für eine politische Bewertung verschiedener Technologie-Entwicklungspfade im Rahmen von Transformationsszenarien sollte eine Marginalbetrachtung erfolgen, um die spezifischen Effekte der verschiedenen Technologien bewerten zu können.” (S. 13)
      https://t.co/sK1t3JtGW5

  2. Das sehe ich genau so wie Sie hier darlegen. Eine durchaus logische Schlussfolgerung – bestechend reduziert auf das Wesentlich!

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