Einseitige Sicht is keine Sicht! Die Deindustrialisierung hat mehrere Ursachen und Auswirkungen, gute sowie schlechte: Umwandlung der Wirtschaft in Dienstleistungen, Drittweltentwicklung durch Globalisierung und Verlagerung von Aktivitäten mit grossem Volumen und geringer Wertschöpfung, Integration der Wertkette näher zu den Märkten, usw. Einzig die Stromproduktion kann nicht in die Ferne verlagert werden. Es begann in den 1990er Jahren, nicht 2017. Reply
Da ist m.E. Kollege Michel de R. etwas übertrieben streng. Der Artikel stellt eine wichtige Sicht in den Vordergrund – die Verfügbarkeit (und damit verbunden der Preis) von Strom. Und er betrachtet nur die wenigen letzten Jahre. Hingegen lese ich aus dem Bericht nicht, dass eine Deindustrialisierung in Europa in gewissen Ländern nicht schon früher eingesetzt hat. Ebensowenig lese ich daraus, dass es nicht noch andere Gründe für eine Deindustrialisierung geben könnte. Strom ist wichtig. Und ich würde sogar verallgemeinern, dass bei dauerhaft hohen Strompreisen und fraglicher Verfügbarkeit von Strom nicht nur die Industrie im engeren Sinne, sondern die gesamte Volkswirtschaft (alle Sektoren) in Mitleidenschaft gezogen wird. Und genauso wie im Aufstieg Akzeleratoreffekte wirken können, können diese mit negativen Vorzeichen auch im Niedergang wirken. Im Unterschied zur Natur, in welcher Tippingpoints (Kipppunkte) selten bis inexistent sind, sind sie in sozioökonomischen Systemen sehr oft anzutreffen. S. z.B. Entwicklung von Argentinien. Reply