Das CCN ist ein Think Tank der Vernunft

In der Aargauer Zeitung vom 11. Januar 2024 steht betreffend das Referendum zum Mantelerlass, für welches bis zum 18. Januar 2024 Unterschriften gesammelt werden, unter der Überschrift “Atomlobby hilft bei Referendum”:

“Hilfe erhalten die Referendumsbefürworter nun […] von unerwarteter Seite: Das Carnot-Cournot-Netzwerk, ein Thinktank aus Atombefürwortern, sammelt ebenfalls Unterschriften gegen das Energie-Gesetz.”

AZ, 11. 1. 2024

Dies hat den CCN-Präsidenten Emanuel Höhener zur folgenden E-Mail an die AZ veranlasst:

Von: Emanuel Höhener <emanuel.hoehener@bluewin.ch>
Gesendet: Montag, 15. Januar 2024 13:58
An: ‘onlineredaktion@chmedia.ch’ <onlineredaktion@chmedia.ch>
Betreff: «Atomlobby hilft beim Referendum», Aargauer Zeitung vom 11. Januar 2024

Sehr geehrter Herr Cavalli,

Mir wurde die Kopie des Artikels «Atomlobby hilft beim Referendum», welcher am 11. Januar 2024 in der Aargauer Zeitung erschienen ist, zugestellt. Darin wird auf das «Carnot-Cournot Netzwerk» (CCN) verwiesen, welches ein «Think Tank» der Atomlobby sein soll.

Einerseits ist es erfreulich, dass die Aargauer Zeitung CCN zur Kenntnis nimmt, andererseits befremdlich der Verweis auf Atomlobby. Gemäss allgemeinem Verständnis sind Lobbys Interessensvertretungen welche versuchen, in politische Meinungsbildungs- Prozesse Einfluss zu nehmen.

CCN ist ein völlig unabhängiger «Think Tank», finanziert einzig durch Beiträge der individuellen Vereinsmitglieder und allenfalls auch Gönnerbeiträge. Sie finden eine Kopie des Credo unseres Vereins im Anhang. Die aktiven Repräsentanten unseres Vereins verfügen in jenen Fachgebieten, die sie betreuen über eine hohe Kompetenz, welche auf Ausbildung, langjähriger Berufserfahrung und auch Berufserfolg beruht. Keine Schreibtischtäterschaft, sondern alles Fachleute, welche das, worüber sie freiwillig berichten, auch getan haben und daraus abgeleitet auch sich auch für neue Entwicklungen interessieren und solche beurteilen können.

Bereits im 2014 hat CCN einen Bericht[1] publiziert, worin festgehalten wurde, dass eine Energiewende wo die bestehende Kernkraft primär durch Solar- Wind- und etwas Geothermie ersetzt werden soll, ohne den gleichzeitigen gewaltigen Ausbau von Subsystemen, nicht machbar ist. Nicht machbar einerseits technisch und besonders auch bezüglich der anfallenden Kosten. Oberstes Kriterium bei solchen Beurteilungen ist immer die Sicherung der Versorgung, jeden Bruchteil der Sekunde, 365 Tage im Jahr.

In einem Buch[2], welches im 2018 publiziert wurde, sind die verschiedenen Autoren sehr detailliert auf die anstehende Thematik eingegangen. Die Konklusion unserer verschiedenen Studien[3] ist jeweils die, dass eine gesicherte Stromversorgung ohne Berücksichtigung thermischer Energieerzeugung nicht machbar ist. Unter der Auflage «Netto Null» lässt dies einzig die Nukleare Option zu. Solche, faktenbasierte unabhängig erarbeitete Erkenntnisse haben mit Interessenvertretung nichts zu tun, CCN als Atomlobby zu bezeichnen ist unzulässig da nicht zutreffend.

Würde Ihr Journalist Benjamin Rosch (bro) sich einmal die Mühe nehmen, unbedarft und  ohne ideologisches Besserwissen / Vorurteil dahinter setzen und die wesentlichen Parameter und Daten selbst erarbeiten, so würde er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu ähnlichen Erkenntnissen kommen. Physik und Ökonomie lassen sich nicht durch Wunschdenken bluffen.

Die Schweizerische Energiestrategie 2050+ fährt das Land an die Wand, ein Marschhalt und gründliches Umdenken ist dringend, je länger man zuwartet, desto mühsamer und teurer wird es. Diese Botschaft zu vermitteln, da besteht unseres Erachtens grosser Nachholbedarf seitens der Medien.

Mit freundlichen Grüssen
Emanuel Höhener

Kopie des Mails


[1] «Energiesreategie 2050: Eine institutionelle und ökonomische Analyse». Autoren: Silvio Borner / Bernd Schips / Dminik Hauri / Markus Saurer / Bernhard Wyss. Begleitgruppe: Hans Achermann / Irene Aegerter / Simon Aegerter / Markus O. Häring / Emanuel Höhener / Johannes Lüthi / Franz-Karl Reinhart.

[2] «Versorgungssicherheit – vom politischen Kurzschluss zum Blackout». IBSN 978-3-033-06869-8. Autoren: Silvio Borner / Bernd Schips / Hans Achermann / Emanuel Höhener / Markus O. Häring / Christian Rutzer & Rolf Weder / Peter Schneider / Eduard Kiener / Michel de Rougemont / Hans Rentsch.

[3] CCN Blog-Beiträge unter  «www.c-c-netzwerk.ch»

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3 thoughts on “Das CCN ist ein Think Tank der Vernunft”

  1. 👉„Das Gleichgewicht zwischen PRODUKTION und VERBRAUCH elektrischer Leistung muss IMMER gegeben sein“
    Präzisiert die Swissgrid.
    Was Zuviel ist, schaltet sich ab.
    Obiges eMail beschreibt diesen eindeutigen Sachverhalt unmissverständlich und sollte allen Medien und Meinungsbilder bekannt sein. Jede politische Umdeutung ist Betrug.
    Berichte über sachliche Stromvarianten wären ein Beitrag an eine sichere Stromzukunft.
    Naturgesetz: Stromlieferung und Verbrauch muss in jeder Sekunde im Gleichgewicht sein, es kann unmöglich mehr konsumiert werden als produziert wird.
    Kraftwerksverantwortliche sind eine elektrofachliche Minderheit und stehen einer finanzmächtigen Mehrheit von Strom Laien gegenüber.
    Wir wurden vor Strommangel und Blackouts gewarnt. Was jetzt noch zu machen ist, ist “Zurücklehnen und abwarten bis Sonne und Wind weniger fehlen oder die Energiewende sich selber an die Wand fährt”. Der Betrug wird den Laien, der Politik, den Investoren und Medien den Kopf kosten.
    Beste Grüsse eines ehemaligen Mitgliedes einer Energiekommission.

    1. KKW helfen nur bedingt das Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch aufrechtzuerhalten, genau wie PV und Windkraftwerke.
      Das ist aber nicht das Thema, entweder bauen wir 3 bis 5 neue KKW oder tausende Windturbinen und zig Gaskraftwerke (für die Winterversorgung), um den zukünftigen Strombedarf zu decken. Zehn TWh PV können wir auch gebrauchen, um die E-Autos tagsüber zu laden. Was unter dem Strich günstiger ist, hängt von vielen Annahmen ab, ich verweise nochmals auf den Axpo Power switcher, das ist konkret und neutral!!
      https://powerswitcher.axpo.com/

      1. KKW helfen wie sonst keine Technologie, um das Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch aufrechtzuerhalten. Wer das nicht weiss, sollte sich einmal die Kurve des Stromverbrauchs anschauen.

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