Planwirtschaft funktioniert weder in roter noch grüner Farbe

Wenn man in einem anderen Land sitzt, betrachtet man die Energiepolitik der Schweiz und vor allem auch Deutschlands und weltweit aus einer ganz anderen Perspektive. Energie hat in Ländern mit grossen Distanzen oder in Ländern, die sich noch mitten im Aufbau befinden einen ganz anderen Stellenwert. Eines erkennt man ausserhalb der übersättigten schweizerischen Wohlstandsblase aber viel klarer, selbst wenn man es schon lange wusste:

Planwirtschaft funktioniert nicht. Planwirtschaft führt zu Wohlstandsverlust und Armut. Stichworte: Sowjetunion, DDR, Kuba, Venezuela. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Neben der menschlichen Tragödie – wie sieht der Umgang mit der Umwelt dort aus? 

Wir sind gerade drauf und dran, einer Neuauflage des sozialistischen Lösungsansatzes Planwirtschaft auf den Leim zu gehen. Diesmal nicht rot, sondern grün lackiert. Aber im Grund exakt das gleiche. 

Worauf baut Wohlstand auf?  Auf dem Gebrauch von Energie. Will man den Wohlstand gefährden, muss man Energie verknappen und sie damit verteuern. Das geschieht unter der Argumentation der vermeintlichen Klimarettung gerade weltweit. 

Der vermutlich schwachsinnigste aller Sprüche, der sogar von alt Bundesrätin Doris Leuthard propagiert wurde, ist: «Die beste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen.» Das ist Mumpitz. Nicht verschwenden ist richtig, aber nicht verbrauchen ist dumm. Es kommt der Verweigerung eines guten Lebens gleich. 

Wer so etwas propagiert, hat den Sinn von Ökonomie, auf Alt-Deutsch Wirtschaft, nicht verstanden: Aus einem begrenzten Gut – eben zum Beispiel Energie – das Maximum rauszuholen. 

Energie ist an sich kein begrenztes Gut. Energie ist in vielen Formen praktisch unbegrenzt vorhanden – bei der Sonne als Strahlungsenergie, bei Wind und Wasser als kinetische Energie, bei organischen Verbindungen wie Holz, Kohle, Öl und Gas als Verbrennungswärme und bei Kernbrennstoffen als radioaktive Strahlung. Begrenzt ist nur die nutzbare Energie. Begrenzt dadurch, dass sie mit einem gewissen Aufwand in nutzbare Energie umgewandelt werden muss. Nutzbar in der Zeit, in der sie gebraucht wird und genau in der benötigten Menge verfügbar ist. Und allein die Kosten dieser Nutzbarmachung sind entscheidend. Es ist komplett irrelevant, wenn die kurzfristigen Grenzkosten der Stromproduktion mit Photovoltaik gegen Null tendieren sollen, wie Ruedi Rechsteiner immer wieder hervorstreicht, relevant ist, was der Strom an der Steckdose kostet. Mit dem angestrebten Umbau der Energieversorgung auf der Basis von Sonne und Wind wird genau das erreicht, was man nicht haben will: teure Energie. Weil das dazu benötigte System teuer ist, die Gewinnung Ressourcen und Landflächen verschleisst und obendrein noch unzuverlässig ist. Eben gegen eherne Grundsätze der Ökonomie verstösst. 

Wie die Geschichte beweist, bedeutet erschwingliche Energie nicht nur Wohlstand, sondern auch die Möglichkeit, die Umwelt zu schonen und somit schliesslich auch die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Erschwingliche Energie ist ein Garant für Wohlstand und Sicherheit. Wie lange dauert es wohl noch, bis unsere Energieexperten in Politik und vor allem in unseren Parlamenten diese einfachen Tatsachen begreifen und die Planwirtschaft dorthin befördern, wo sie hingehört: In den Abfallkübel der Geschichte!

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7 thoughts on “Planwirtschaft funktioniert weder in roter noch grüner Farbe”

  1. Auch aus Australien perfekt auf den Punkt gebracht. Wann gehen der Deutsch sprechenden Bevölkerung endlich die Augen auf? Der Rest der Welt setzt auf Kernenergie der neuesten Generation, selbst das Windmühlenland Holland!

  2. Einfache Tatsachen über Energie toll erklärt. Die Mitte und auch ein grosser Anteil der FDP sind aber vor allem daran schuld, dass wir eine Strategie verfolgen, die voraussichtlich kläglich scheitern wird. Es gibt nämlich in der Schweiz keine rot-grüne Mehrheit sowohl im Parlament wie in der Bevölkerung. Leider wird es noch eine Weile dauern, bis die Kollateralschaden der heutigen Politik einen Meinungsumschwung bewirken.

  3. Es gibt in der Klima-/Energiepolitik den schweizerisch-deutschen Ansatz: verzichten, den Konsum einschränken, um allein mit Erneuerbaren über die Runden zu kommen. Und es gibt den chinesischen Ansatz: in Sachen Erneuerbare die Technologien und Produkte zu entwickeln (inklusive Kernenergie), die eine Dekarbonisierung überhaupt erst möglich machen. Das Pikante: ohne all die Produkte aus China wären die hiesigen “Energiewenden” ohnehin nicht machbar.

    1. Genau. Und … “Die NGO nehmen jetzt auch den Finanzplatz ins Visier”: Die Banken sollen keine klimaschädlichen Geschäfte mehr machen können. Als klimaschädlich wird die Förderung und der Handel mit Fossilen betrachtet.

      Die Energiewende benötigt aber zuerst einmal eine Umgestaltung der Systeme, die nur durch einen massiven Mehreinsatz von Energie umgesetzt werden kann. Und solange die Systeme noch nicht umgestaltet sind, kann es dabei nur um einen Mehreinsatz von Fossilen und von Nuklearenergie gehen.

      Die selbsterklärten Energie- und Klimawender, bremsen sich selber aus.

      1. Typisch NGO: Man will mit einer Initiative das Parlament zu einem Gegenvorschlag zwingen, der dann möglichst alle wichtigen NGO-Forderungen enthält. Vorbild “Gletscher-Initiative”. Die Initianten sparen sich den ganzen Aufwand eines Abstimmungskampfes. Auch noch zu erwähnen: Dem Stimmvolk wird eine oberflächliche Plausibilität der Argumente vorgegaukelt – wir erschweren die Finanzierung fossiler Energie und schon gehen die Förderung und der Verbrauch zurück. Erstens funktionieren Alleingänge (der winzigen) Schweiz nicht, und zweitens sind die Wirkungsketten auf den internationalen Energie- und Finanzmärkten so komplex, dass sich gar nicht voraussagen lässt, welche Wirkung eine solche Regulierung des Finanzplatzes überhaupt hätte. Das ist aber für die Initianten gar nicht der Hauptpunkt. Es geht ihnen primär, aber verdeckt, um die Demonstration von politischer Macht, die dann für spätere Projekte drohend eingesetzt werden kann.

  4. Was nützen Sonne- und Windstrom?
    Grundsätzlich hat die Schweiz eine perfekte und sichere Stromversorgung. „Das Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch elektrischer Leistung muss immer gegeben sein“ sagt die SWISSGRID. Die normalen Kraftwerke müssen also jederzeit alle Stromschwankungen von Verbraucher Sonne und Wind ausgleichen.
    Das Gleichgewicht wird grob reguliert durch Zu- und Abschalten von Stromproduktion und Verbraucher. Die Feinregelung geschieht Europaweit durch Konstant halten der 50Hz.
    Bei viel Sonne und Wind-Strom wird zum Beispiel die Stromproduktion der normalen Kraftwerke genau heruntergefahren usw.

    1. Normale Kraftwerke werden so gefahren, dass sie exakt auf Schwankungen der Nachfrage reagieren. Das erforderte bereits den Aufbau einer aufwendigen und teuren Infrastruktur. Wind- und Solarkraftwerke liefern Strom dagegen allein abhängig vom Wetter. Im Netz hat das die Wirkung von Störungen, welche durch die anderen Kraftwerke und die Infrastruktur ZUSAETZLICH zu den normalen Schwankungen ausgeglichen werden müssen. Die Kosten sind enorm und steigen z.B. in Deutschland seit Jahren mit zunehmender EE-Erzeugung immer steiler an. Deutschland investiert beispielsweise unglaubliche Summen in den Ausbau von Netzen, OHNE dass der Stromverbrauch angestiegen wäre. Der Grund ist allein die Umstellung von normalen Kraftwerken auf Wind und Sonne. Früher baute man Kraftwerke in der Nähe der Ballungszentren. Wind und Sonne zwingen die Netzbetreiber dagegen zum “Stromtourismus” von Nord nach Süd und sogar über ganz Europa hinweg.

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