Vielen Dank für dieses ausgezeichnete Gespräch. Das CCN hegt schon lange den Plan oder Wunsch, die Thematik “Wissenschaft und Politik” oder “Politik und Wissenschaft” aufzunehmen – bisher fehlte es uns leider an Mitteln. Aber das muss ja nicht immer so bleiben. Reply
Herzlichen Dank. Es hat grossen Spass gemacht, dieses Interview mit Prof. Esfeld für das CCN führen zu dürfen. Reply
@Calista Fischer Ich kann mir nicht vorstellen, wie man Spass an etwas haben kann, das im Wesentlichen sehr nachdenklich stimmen solltet!! Reply
@Nikolaus Baumann: Es ist – unabhängig von den Antworten und den daraus resultierenden Schlussfolgerungen – ein Privileg und intellektuelles Vergnügen mit einem integren Menschen mit messerscharfem Verstand und Mut wie Michael Esfeld ein Gespräch führen und ihm Fragen stellen zu dürfen. Reply
An Mitteln hätte es nicht gefehlt, wenn eine solche Unterstützung nicht existenzielle Ängste hervorrufen würde. Nicht nur in den Akademien möchte niemand als Nestbeschmutzer gelten, sondern auch in der Industrie und weiteren Wirtschaftskreisen. Reply
Als pensionierter Wissenschafter habe ich mich immer gegen zu viel Einfluss durch die Politik gewehrt, Wissenschaftliche Arbeit darf nicht von States wegen gesteurt und diktiert werden. Was Michael Esfeld für das Thema Corona eingehend und für mich einleuchtend darlegt wiederholt sich nun beim Thema Globale Erwärmung. Fakten und Personen die dem ICPP nicht passen werden verdrängt. Aengste werden geschürt mit haltlosen Argumenten; die wirklichen Fakten werden der breiten Oeffentlichkeit nicht klar dargelegt. Es wäre auch bei diesem Thema dringend nötig, dass die Stimme der unabhängigen Wissenschaft voll zum Tragen kommt und dargelegt wird, dass wir bei weitem die Komplexität des Klimas nicht umfassend verstehen, die gängigen Klimamodellvorhersagen noch viele Mängel aufweisen. Mehr echte Fakten ehrlich und neutral dargelegt, bei viel weniger Politikeinmischung, sind gefragt. Reply
Lieber Herr Rüegg Herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Als Historikerin pflichte ich Ihnen bei, dass das Schüren irrationaler Ängste ein etabliertes Mittel ist, um die Bevölkerung zu steuern. Erfrischend ist daher Prof. Esfelds Haltung, dass die Wissenschaft der Öffentlichkeit und nicht dem Staat verpflichtet ist. Doch scheint gerade die Vorstellung von der Rolle und Aufgabe des Staates bei der jüngeren Generation und den Alt-68ern das eigentliche Problem zu sein, denn diese Kreise idealisieren den Staat und seinen Machtapparat. Es wird nicht mehr zwischen Staat, Recht und Gesetz unterschieden, d.h. Recht, Gesetz und Staat sind identisch. Bei diesem gedanklichen (Fehl-)Konstrukt sind dann auch politische Eingriffe in die Wissenschaft legitim. Wir haben das während der Pandemie erlebt und wir erleben es in der Klimadebatte. Reply
Michael Esfeld hat Recht: «Wenn der Staat in die Wissenschaft reinfunkt, entsteht ein Problem!» Das gilt genauso in der Energiepolitik, wie die von BR Leuthard gezimmerte Energiestrategie 2050 zeigt. Mit dem Abschalten der Kernkraftwerke fehlen jedes Jahr 24 Mia kWh Strom. Woher sollen die kommen? Natürlich aus «erneuerbaren» Quellen: PV, Wind, Biomasse und Geothermie, insgesamt 11,4 Mia kWh. Weil das nicht reicht, ist Sparen angesagt. Die Vorgaben waren also in sich schon widersprüchlich. Ebenso falsch ist die Vorstellung, man könne die kontinuierlich Bandenergie produzierenden Kernkraftwerke durch fluktuierende Stromquellen wie Wind und Sonne ersetzen. Deshalb führte das «Energy Science Center» der ETH am 2. September 2011 eine Energietagung durch. Referenten waren die ETH-Profs. Boulouchos, Andersson und Bretschger. Sie zeigten, was es braucht, um ohne Kernenergie auszukommen. Das sei möglich, weil PV und Speicher bald fast nichts mehr kosten würden. Weil die fossilen Importe stark zurück gingen und der Import von Uran wegfalle spare man erst noch Geld. Die trotz massivem Ausbau von PV, Wind und Geothermie fehlenden fast 10 Mia kWh im Jahr sollten mit Kombi-Gaskraftwerken produziert werden. Das Fazit von Boulouchos: Der Plan des Bundesrats ist durchführbar, aber es braucht technische Durchbrüche, eine intelligente Verknüpfung von Angebot und Nachfrage und politische Vorgaben. Die Tagung verlief so wie es sich BR Leuthard gewünscht hatte „Die ETH sagt, die Energiewende funktioniere und koste fast nichts“. ETH-Präsident Eichler konnte sich auf reichlich fliessende Forschungsgelder freuen. Wir hatten keine Chance gegen die Aussage: Die ETH sagt, es geht. Jetzt erst sieht man, dass es eben doch nicht geht, sondern die Schweiz in eine Strommangellage schlittert und in Birr 8 Gasturbinen mit Notrecht erstellt werden mussten. Die Finanzierung der Bundesuniversität ETH muss in Frage gestellt werden. Reply
Liebe Frau Aegerter, liebe Irene Wenn mit Steuergeldern finanzierte Wissenschaftler zu Polit-Aktivisten werden und sich direkt im Abstimmungskampf engagieren, wie wir das im Juni erlebt haben, wird es besonders stossend. Und ja, es ist so, wie Prof. Esfeld sagt: Wenn die Politik nicht neutral ist, wird es auch die Wissenschaft nicht sein. Ich vermisse die alten Polit-Debatten, als sich die Exponenten der verschiedenen Richtungen – von einem ausgewogenen Moderator geführt – öffentlich diskutiert und gestritten haben und man den Stimmbürgern zutraute, dass sie sich auf dieser Basis selbst eine Meinung bilden können. Reply
Welch eine Wohltat, dass das CCN solche Autorinnen bringt! Und solche Interviews. Danke Calista Fischer. Dran bleiben und mehr davon. Reply
“Die Massnahmen einschliesslich der Impfung haben viel grössere Schäden als das Virus verursacht.” Das hatte ich vorausgesagt: Einen Tag nach der Verkündigung des Lockdowns durch den Bundesrat am 16. März 2020 schrieb ich einen Blog-Artikel mit dem Titel “Verdrängte Risiken eine Corona-Hysterie – Divergenzen zwischen einer eng medizinischen und einer umfassend gesellschaftlichen Sichtweise”. Dort kritisierte ich zu jenem Zeitpunkt schon genau, was das Zitat oben aussagt: Die Verdrängung von Neben- und Folgeeffekten einer bestimmten Panik-Politik. Die Unfähigkeit der Politik, in Trade-offs zu denken und zu handeln. Wichtig: Schon zu jenem Zeitpunkt hatte man die statistisch-demografischen Risikodaten, um eine differenzierte Schutzpolitik zu betreiben. Und genau deshalb hiess der Titel meines zweiten Blog-Beitrags vom 20. März 2020 “Gleicher Fit für alle?” Alles auf volldaneben.ch nachzulesen. Reply
Gratuliere zur Weitsicht! Bei mir hat es bis April 2020 gedauert, bis ich merkte, dass da etwas nicht stimmen konnte. Es war und bleibt unbegreiflich, dass in einer “Science Taskforce”, auf die sich das BAG stützte, weder Vertreter der verschiedenen Wirtschaftsbranchen noch von den Volksschulen sassen, die Gesamtgesellschaft also nicht vertreten war. Reply
Genau, Hans, sie sind nicht in der Lage in Trade-offs zu denken – ökonomisch heisst das, dass sie die Opportunitätskosten ihres Tuns vernachlässigen. In der Klima- und Energiepolitik wird dieser Kapitalfehler nunmehr in extremis durchdekliniert. Ich setze auf Albert Rösti, der immerhin auch jahrelang durchaus aufmerksam verfolgt hat, was wir da im CCN so schreiben 😉 Und er ist mit Sicherheit in der Lage, in Opportunitäten und Opportunitätskosten zu denken. Reply
Dass staatlich geförderte Forschung dazu neigt, politisch gewünschte Ergebnisse zu erzielen, zeigt sich gerade auf vielen Gebieten (die Energiepolitik wurde in den Kommentaren schon genannt). Aber wäre es denn wirklich eine Lösung, diese Förderung einfach abzuschaffen? Dann muss das Geld aus anderen Quellen kommen. Und auch dann gilt unverändert, dass die Musik bestimmt, wer zahlt. Reply
Es war ein Genuss, dieses Interview zu lesen. Wie wahr! Vielen Dank. Als in der Praxis tätiger Naturwissenschaftler habe ich selber viele Prognosen gemacht, die dann in der Umsetzung verifiziert wurden. Das hilft, das Vermögen der Wissenschaft etwas besser einzuschätzen. Reply
Auch ich darf mich dem Dank dafür anschliessen, einerseits dieses in seiner Qualität bemerkenswerte Interview zu führen und andrerseits dieses auch in den CCN Blog zu stellen. Der von Irene Aegerter erwähnte Anlass vom 2. September 2011 sowie eine betreffend der Machbarkeit der Leuthard’schen Energiewende sehr kritischen (Auftrags-) Analyse des IWSB, welche dann von der Auftraggeberin Swisselectric unter dem Deckel gehalten wurde, hat schliesslich dazu geführt, dass das Gründungs- Team des CCN bereits 2014 eine Analyse “Energiestrategie 2050: Eine institutionelle und ökonomische Analyse” publizierte. Obwohl damals, anfangs 2015 u. a. an einige Politiker verteilt (vor der Debatte des Themas in den Räten), wurde das Papier totgeschwiegen. Das CCN- Team hat seither unzählige Blog- Beiträge, Artikel und auch Bücher publiziert, welche die in genannter Analyse gemachten Aussagen vertieft behandelten, nie irgend einer Verpflichtung oder dem Mainstream folgend, sondern einzig am Stand des Wissens orientiert. Was aus dem Interview mit Prof. Esfeld hervorgeht, konstruktive Kritik ist nicht erwünscht, kann CCN aus eigener Erfahrung bestätigen. Allerdings können wir seit etwa 1 1/2 Jahren beobachten, dass unsere Kernbotschaften auch von den Medien aufgenommen werden. Plötzlich haben es viele gewusst, dass das mit der Energiewende nicht so gehen kann wie geplant. Ursprüngliche Kostenversprechen sind weit daneben (über Faktor 100), die Winter- Strom-Leistungslücke ist Realität (bereits gegen 5’000 MW fehlen zeitweise), wir sind voll vom Strom-Import abhängig, usw. Genau so wie es kommen musste, man hat dies bereits vor 10 Jahren gewusst, hat weggeschaut und wollte es nicht wahrhaben. Auch CH “Wissenschaft” hat diese unselige Entwicklung mit Gefälligkeitsstudien mitgetragen. Reply
Vielen Dank für die präzise Analyse, welche leider – auch wieder – nirgens im Mainstream Eingang finden wird. Reply