Undifferenzierte Geschichte des “Klimaleugnertums” bei SRF 4

Offener Brief an SRF 4 betr.
Zeitblende vom 15. Juli 2023 sowie online Text von Klaus Ammann vom 25. Juli 2023

Sehr geehrter Herr Ammann

Als Wissenschaftsjournalist sollten Sie höhere Anforderungen an Sachlichkeit und Objektivität zeigen, als in Ihrem Beitrag für SRF4 zum Ausdruck kommt. Schon das Hantieren mit dem historisch-emotional aufgeladenen und auch sonst unsinnigen Begriff “Klimaleugner” ist bezeichnend. Die offensichtliche Tatsache ist doch die:

SRF und Sie sind Teil des staatlichen und staatsnahen Meinungskartells, das mithilfe solcher oberflächlicher Geschichten die schweizerische “Klimaschutz”-Politik rechtfertigen will. Dabei hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Was die Schweiz an illusionärer “Netto-null-2050”-Klimapolitik an Ressourcenverschwendung tut, ist global nicht skalierbar und nur in einem gesättigten Wohlfahrtsstaat einigermassen möglich. Mit “Klimaschutz” hat das nichts zu tun, sondern nur mit einer von der Regierung eingegangenen Verpflichtung. Dass diese Verpflichtung nun nach einer beispiellosen Propagandakampagne, an der sich die ETHZ aktiv beteiligte, als Netto-null-Ziel in ein Gesetz geschrieben wurde, ändert am energie- und klimapolitischen Murks nichts, den wir uns – garniert mit dem Ausstieg aus der Kernenergie – leisten zu können glauben.

Ihre Geschichte des “Klimaleugnertums” macht null Differenzierung und hört mit Santer/Seitz und Oreskes auf. Wie viele andere Klimawissenschafts-Skeptiker, die sich zudem auf IPCC-Berichte stützen, es inzwischen mit guten Gründen gibt, das ist in Ihrer Geschichte kein Thema. Bringen Sie doch mal etwas über Roger Pielke! Oder was die unsäglich verschwenderische westliche Klimapolitik betrifft, wäre mal ein Bericht über das neue Buch von Björn Lomborg angemessen, der seit Jahren aufgrund von sorgfältigen Kosten-Nutzen-Schätzungen auf die massive Ressourcen-Fehlallokation hinweist, alle anderen Weltprobleme der Klimapolitik zu unterstellen.

Als Zwangszahler der TV-Steuer wird man nach der Konfrontation mit solchem “Staatsjournalismus”  leicht zum Wutbürger.

Freundliche Grüsse

Hans Rentsch

Facebooktwitterlinkedinmail

7 thoughts on “Undifferenzierte Geschichte des “Klimaleugnertums” bei SRF 4”

  1. Es ist leider so, dass sich SRF über jeglicher Kritik betreffs seiner Klimaberichterstattung erhaben fühlt. Wenn am 27. Juli auf allen Kanälen verbreitet wird, dass der Juli 2023 der wärmste Monat seit Jahrtausenden gewesen sein soll, kann man das nur als billige Propaganda bezeichnen. Es offensichtlich, dass im Wahljahr von SRF wieder links-grüne Themen in den Vordergrund gestellt werden.

  2. Die Klimadiskussion ist zur Religion geworden. Da spielen Fakten keine Rolle mehr, nur der Glaube zählt und das aus einer der besten Hochschulen der Welt, Namens ETHZ! Förmlich unterstützt durch die Medien. Ein Katastrophe! Im Herbst könne wir das ändern! Nur die Leute nach Bern schicken die die Fakten kennen, kW von kWh unterscheiden können und von den Subventionsschleusen Abstand nehmen.

  3. Sind für Sie denn die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus nicht seriös genug. Haben Sie bessere Quellen?

    1. Das ist gar nicht der Punkt meines Leserbriefs an SRF-Ammann. Wer als Wissenschaftsjournalist gegen die “Klimaleugner” kämpft, löst bei mir spontan eine Abwehrreaktion aus. Zudem ist die Absicht sonnenklar: Es geht im Grunde um die Rechtfertigung der unsäglichen schweizerischen Energie- und Klimapolitik indem man behauptet “the science is settled”.

  4. Sich Sorgen ums Klima zu machen ist ein untrügliches Zeichen, dass man keine anderen mehr hat. Erinnert mich ein bisschen an die Gallier bei Asterix, deren grösste Furcht ist, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte.

  5. Sehr gut dieser Brief an diesen Journalisten von SRF. Eigentlich müsste jeder kritische Journalist aufhorchen und seine Sensorik ausfahren, wenn von “wissenschschaftlichem Konsens” zu einem hochgradig komplexen Thema die Rede ist. Die Kritik der heutigen Journi- Generation fokussiert beinahe ausschliessich auf eine Verleumdung der Kreise, welche berechtigte Zweifel am “wissenschaftklichen Konsens” äussern.
    Kürzlich habe ich diesbezüglich einen Kommentar zu solchen Verhaltensweisen gelesen, welcher darlegte, falls sich die Menschheit immer nach der Meinung der Mehrheit der Wissenschaft angepasst hätte, so würde die Sonne noch heute um die Erde drehen.
    Es scheint, dass sich neben dem journalistischen Desinteresse nach Hinterfragung derartiger “Mehrheitsmeinungen” auch eine grosse Portion Dummheit offenbart, ansonsten wären Aussagen wie “dass der Juli 2023 der wärmste Monat seit Jahrtausenden gewesen sein soll” nicht einzuordnen. Hat etwa ein Julius Caesar (oder andere) vor rund 2050 Jahren Tagebuch- Notizen hinterlassen, woraus hervorgeht, wie jeweils die Temperaturen im Juli waren? Solche Aussagen sind Schwachsinn vom feinsten!

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte beachten Sie: Kommentare sind auf 2000 Zeichen begrenzt.