Ketzerisches zum CO2-Treibhauseffekt

 

Viele „amtliche“ Klimawissenschaftler unserer Tage behaupten, dass unser Klima entscheidend von den sogenannten Treibhausgasen bestimmt wird. Diese sollen grosse Teile der von der Sonne eingestrahlten Energie daran hindern, die Atmosphäre wieder zu verlassen. Als Hauptschuldiger gilt dabei das CO2, welches der Mensch durch Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Kohle und Erdöl in die Atmosphäre freilässt. Diese Behauptung wird mit Abbildungen wie dem hier gezeigten Bild 1 untermauert.

Bild 1. Das Einleitungsbild des englischen Wikipedia-Kapitels über den „Treibhauseffekt“
(Grafik: Efbrazil 1), CC 4.0) (Grafik mit eigener deutscher Übersetzung modifiziert)

Was ist an diesem Bild falsch? Ganz einfach ausgedrückt, wird hier so getan, als ob die Temperatur der Erde ausschliesslich vom Gehalt der Treibhausgase in der Erdatmosphäre abhängen würde. Die Menge des auf der Oberfläche ankommenden Sonnenlichts wird dagegen als konstant betrachtet.

Leider wird diese Sichtweise von zu vielen der heutigen Klimawissenschaftler sowie Politikern und Journalisten in immer neuen Variationen verbreitet. Sie ist jedoch nicht nur einseitig vereinfachend, sondern schlicht falsch. Anschaulich ausgedrückt wird die Erde mit einem Haus verglichen, dessen Heizung stets auf gleichmässig voller Kraft läuft. Die Temperatur wird stattdessen dadurch geregelt, indem man das „Fenster“ zum Weltall mehr oder weniger weit öffnet. Die Rolle des Fensters übernehmen nach diesem Weltbild die Treibhausgase, deren Gehalt in der Atmosphäre der Mensch durch seine Zivilisation beeinflussen können soll.

Mit der Wirklichkeit hat dies nichts zu tun. Die Temperatur an der Erdoberfläche hängt von einem schwankenden Gleichgewicht zwischen eingestrahlter und zurück ins All abgestrahlter Energie ab. Die Menge der am Boden auftreffenden Sonnenenergie ist alles andere als konstant. Sie hängt statt vom CO2 ganz erheblich von der Wolkenbildung ab. Im Prinzip hat doch jeder von uns immer wieder die Erfahrung gemacht, wie sehr sich die Temperaturen an sonnigen beziehungsweise stark bewölkten Tagen unterscheiden können. Den Zusammenhang mit Wolken zeigt Bild 2.  

Bild 2. Die Globalstrahlung (direkte + indirekte Sonnenstrahlung), d.h. die Energielieferung der Sonne am Boden. Stundenmesswerte bei Konstanz an zwei nahe beieinander liegenden Tagen mit stark unterschiedlicher Bewölkung im Juli 2022 (Grafik: Autor, mit Werten aus Kachelmannwetter 2))

Wolken funktionieren demnach wie ein „Heizungsregler“, der direkt die am Boden ankommende Sonnenenergie beeinflusst. Sie können je nach Typ und Dicke bis zu mehr als 80 % des hereinkommenden Sonnenlichts daran hindern, überhaupt die Oberfläche zu erreichen. Der Unterschied kann an einem ganz normalen Sommertag am Bodensee je nach Bewölkung am Boden pro Quadratmeter locker bei mehreren kWh liegen. Beim Beispiel von Bild 2 waren es am 2. Juli 7,2 kWh/m2, am 7. Juli dagegen lediglich 4,1 kWh/m2. Der von der NOAA 3) den vom Menschen emittierten Treibhausgasen zugeschriebene 24-Stunden-Effekt beläuft sich dagegen auf nur 0,077 kWh/ m2. Der Unterschied zwischen dem solaren „Heizbeitrag“ der beiden Tage liegt bei 3,1 kWh/m2. Das ist 40mal mehr als der angebliche Beitrag der Treibhausgase im gleichen Zeitraum.

Bewölkung ist wechselhaft – und sie bestimmt über die „Beheizung“ des Planeten

Wie jeder aus eigener Erfahrung weiss, ist die Bewölkung nie reproduzierbar oder konstant. Sie schwankt im Tages- und Jahreszeitenverlauf ebenso wie von Jahr zu Jahr. Der tatsächliche Netto-Mittelwert des Wolken- Strahlungseffekts liegt nach Erkenntnissen sowohl des NOAA Geophysical Fluid Dynamics Laboratory 4) als auch des DWD Deutscher Wetterdienstes 5) bei -20 W/m2. Mit anderen Worten: Mehr Wolken als üblich reduzieren die Energiezufuhr zur Oberfläche und kühlen das Klima ab, weniger Wolken bewirken dagegen eine Aufheizung.

In Europa ist es wärmer geworden, weil wir weniger Bewölkung haben als früher

Die Menge an Strahlungsenergie der Sonne, welche die Bewölkung durchlässt, wird erst seit einigen Jahrzehnten gemessen. Die entsprechende Entwicklung für das Flächenland Deutschland zeigt Bild 3.

Bild 3. Entwicklung der in Deutschland jährlich am Boden eintreffenden globalen Solarstrahlung in kWh/m2 (Daten ermittelt nach einer Grafik des DWD 6))

Diese Auswertung zeigt, dass die jährlich von der Sonne eingestrahlte Energie von 1001 kWh/m2 im Jahre 1983 bis 2022 im Mittel auf 1174 kWh/m2 im Jahr angestiegen ist. Das sind volle 173 kWh/m2 mehr als vor 48 Jahren. Die nach den Daten der US-Behörde NOAA ermittelte Zunahme der Strahlungsenergie durch die Treibhausgase erreicht im Vergleich dazu lediglich 12,5 kWh/m2. Der Mangel an Wolken hat demnach eine um den Faktor 14 höhere Energiezufuhr bewirkt als der „Treibhausgaseffekt“. Diese Entwicklung ist nicht allein auf Deutschland beschränkt. Aehnliche Zunahmen der Globalstrahlung werden auch von den Meteorologen in Schweden und den Niederlanden beobachtet. Leider konnten für die Schweiz keine entsprechenden Zeitreihen gefunden werden. Ein indirekter Rückschluss kann lediglich aus dem Rückgang der Niederschläge in den Jahren ab ca. 2000 gezogen werden, Bild 4.

Bild 4. Jahres-Niederschläge Schweiz für die Jahre 1864 – 2022. Für die Zeit nach 2000 ist ein Rückgang zu erkennen (Grafik: MeteoSchweiz 7))

Dieser Rückgang entspricht auch der Lage in Deutschland, wo die Niederschläge seit etwa dem gleichen Zeitpunkt zurückgehen. Zur Schweizer Grafik sei hier angemerkt, dass sich die Schweiz bezüglich der freien Bereitstellung von Klimadaten für die Oeffentlichkeit sehr zugeknöpft zeigt. Dabei sind diese Daten mit Steuergeldern ermittelt worden. Tabellarische Zeitreihen zur Globalstrahlung konnten trotz längerer Suche nicht gefunden werden. Das gibt manchen Klimaaktivisten im Professorenrang freie Bahn, die aktuell auch in der Schweiz steigenden Temperaturen öffentlichkeitswirksam dem CO2 zuzuordnen. In anderen Ländern wie Deutschland oder den USA sind solche vom Steuerzahler bezahlten Messreihen zumeist öffentlich zugänglich.

Wolken und nicht CO2 sind die „Heizregler“ der Erde

In diesem Beitrag wurde mit Daten, die von offiziellen Quellen der Klimawissenschaft stammen, gezeigt, dass Wolken und nicht Treibhausgase die „Heizregler“ der Erde sind. Der grundlegende Mechanismus ist selbst für Laien ganz einfach erkennbar: Wird es wärmer, so verdunstet mehr Wasser. Dies hat zwangsläufig die vermehrte Bildung von Wolken zur Folge, die wiederum eine kühlende Wirkung auf das Klima ausüben. Umgekehrt steigt bei einem Mangel an Wolken die Temperatur, was dann den Nachschub an Wolken wieder ankurbelt. Dieser Mechanismus unterliegt kurz-, mittel- und auch langfristigen Schwankungen, wie man an der Erdgeschichte mit der Wüstenbildung im einst fruchtbaren Sahara-Bereich oder an den Eiszeiten erkennen kann. Langfristig gesehen hat sich das System jedoch als so stabil erwiesen, dass es selbst Katastrophen wie den Einschlag des Asteroiden, der die Saurier ausrottete, wieder ausgleichen konnte. Es gibt seit mehr als 3 Milliarden Jahren Leben auf der Erde, und Verwandtschaften heutiger mit damals lebenden Organismen belegen, dass die Lebensketten trotz aller Katastrophen nie vollständig gerissen sind. Das bedeutet, dass die heutigen Lebensformen zumindest teilweise Stammbäume haben, die aller Wahrscheinlichkeit nach bis in diese Zeit zurückreichen. Das wissenschaftliche Fundament von Untergangsprophezeiungen wegen CO2 darf daher als wacklig betrachtet werden. Erdgeschichtlich hat der CO2-Gehalt in der Atmosphäre zeitweilig Werte von mehr als dem 20fachen der 280 ppm der 1750er Jahre erreicht. Deshalb erscheint die Theorie von einer hauptsächlich durch CO2 verursachten Klimakatastrophe eher unglaubwürdig.

Quellen

1)     https://en.wikipedia.org/wiki/Greenhouse_effect

2)     https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/baden-wuerttemberg/globalstrahlung-10min/20220621-1000z.html

3)     https://gml.noaa.gov/aggi/aggi.html

4)     https://www.gfdl.noaa.gov/cloud-radiative-effect/

5)     https://www.dwd.de/EN/research/observing_atmosphere/lindenberg_column/radiation/wolkenbeobachtung.html

6)     https://www.dwd.de/DE/leistungen/solarenergie/Trend_seit1983.html?nn=16102

7)     https://www.meteoschweiz.admin.ch/service-und-publikationen/applikationen/ext/climate-evolution-series-public.html

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8 thoughts on “Ketzerisches zum CO2-Treibhauseffekt”

  1. Tatsächlich ist es denkbar und möglich, dass eine weitere Zunahme der CO2 Konzentration in der Atmosphäre nicht nur ungefährlich sondern wahrscheinlich eher nützlich ist. Die fossilen Brennstoffe haben also nicht ein menschenfreundliches Klima menschenfeindlicher sondern ein menschenfeindliches Klima menschenfreundlicher gemacht. Beweis: Rückgang der Klimatoten in den letzten hundert Jahren um 98 Prozent und wir bewegen uns weg von der Todeszone von 180 ppm, wo wir vor etwa 30 000 Jahren waren. Bei 150 ppm überlebt keine Pflanze. Freuen wir uns doch lieber über den unverhofften und ungeplanten Erfolg. Die Menschheit rettet die Pflanzen und damit alles Leben durch die Trendumkehr bei der über Millionen Jahre abnehmenden CO2 Konzentration, die sonst zum Ende allen Lebens führte. Amen.

  2. Um die deutsche oder die schweizerische “Klimapolitik” zu kritisieren, braucht man nicht die (Hypo-)These vom menschengemachten Klimawandel, also die Grundlage all des Aktivismus, zu untergraben. Unsere moralisch aufgeladene, technisch und ökonomisch illusionäre Symbol-Politik bietet genügend Angriffspunkte auf sachlicher Ebene. Wer sich als “Klimaleugner” marginalisieren lässt, ist selber schuld, wenn man ihn nicht zur Kenntnis nimmt. Man kann die Regeln der politischen Kommunikation nicht ungestraft verletzen.

    1. Da bin ich 100% deiner Meinung. Es gibt viele gute Gründe dafür, langsam aber sicher eine Dekarbonisierung anzustreben. Und bei Fragen, wie man das gesellschaftlich und volkswirtschaftlich am besten macht, gehören wir Ökonomen ins Cockpit – wer den sonst? Sicher nicht Knutti, Stocker et al.

      All diese Ignoranten und Dilettanten und Rattenfänger, die den Leuten weismachen wollen, dass eine Rückkehr zu weniger dichten und daher enorm ressourcenzehrenden Energieformen den Wohlstand nicht schrumpfen, sondern sogar anwachsen lassen, müsste man vor den Richter zerren und verurteilen lassen.

      Auf klimawissenschaftliche Argumente und Kritiken sind wir dabei gar nicht angewiesen.

      1. Ich fürchte, ich muss hier widersprechen. Der CO2-Kreislauf der Erde wird vom IPCC vollkommen falsch wiedergegeben. Die Atmosphäre verarmt ständig an CO2, der entscheidenden Pflanzennahrung und damit Grundlage allen Lebens. Unterhalb von 150-180 ppm kommt das Leben zum Stillstand. Erdgeschichtlich befinden wir uns auf dem Weg dorthin, von über 6.000 auf heute nur noch 420 ppm. Eine leicht verständliche Darstellung dieser Zusammenhänge, die keine klimaphysikalischen Vorkenntnisse verlangt und gerade auch für Oekonomen gut verständlich sein dürfte, findet sich bei EIKE:
        https://eike-klima-energie.eu/2019/08/16/unbequeme-wahrheiten-die-biologisch-geologische-co2-sackgasse/
        Dieser Aufsatz steht übrigens auch als Kapitel 31 in dem Buch “Strom ist nicht gleich Strom”, das ich zusammen mit Hr. Limburg geschrieben habe. Er enthält zwar aus heutiger Sicht kleinere Fehler, die grundlegenden Zusammenhänge sind jedoch korrekt. Nach Lektüre mal einfach in den Jura fahren oder zur Beatushöhle, die riesigen Kalkmassen anschauen und sich klarmachen, dass dies alles mal atmosphärisches CO2 war, das von Pflanzen und kalkschalenbildenden Tieren in Gestein umgewandelt wurde.

  3. Seit Gründung des IPCC 1988, versagen relevante Teile der Wissenschaft, Politik und Bevölkerung pragmatisch über die gesicherten Zusammenhänge des Klimawandels überzeugend zu informieren. Sie haben es zugelassen, dass heutzutage Universitäts- und Politexponenten Informationen an die Medien weitergeben die an Volksverhetzung grenzen und damit strafbar sind:
    Art. 258 StGB vom 2020
    Schreckung der Bevölkerung
    Wer die Bevölkerung durch Androhen oder Vorspiegeln einer Gefahr für Leib, Leben oder Eigentum in Schrecken versetzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.

    1. Die Klimawissenschaft sollte sich eingehender mit der Trägheit des Klimas beschäftigen – sie müssten dann wohl sofort ihren “Dringlichkeitsfimmel” fallen lassen. Wir haben m.E. Zeit, sehr viel Zeit, um unsere Systeme geänderten Umweltbedingungen anzupassen. Nichts von Notstand oder Krise.

  4. Selbst wenn morgen die ganze Menschheit tot umfällt, also wirklich alle 8 Milliarden Menschen sofort aufhören zu existieren, wird der natürliche Kohlenstoffkreislauf der Erde – siehe: https://www.c-c-netzwerk.ch/enzyklopaedie/kohlenstoffkreislauf/ – um den Beitrag von CO2 aus der Verbrennung fossiler Energie ärmer, was im Gesamtkohlenstoffkreislauf einen Beitrag von grob 5% ausmacht. Nicht einmal das wird den Verlauf des Klimawandels dramatisch verändern. Das sind extrem träge Prozesse, deren Veränderungen erst über Jahrzehnte messbar werden. Die “Klimawissenschaftler” scheuen es wie der Teufel das Weihwasser, diese Dimensionen anzusprechen. Unvoreingenommene Wissenschaft geht anders. Deshalb darf man Knutti und Konsorten nicht mehr ernst nehmen.

    1. Peak Knutti und Konsorten
      Wenn die Trägheit bekannt wird und die Dringlichkeit verpufft, werden die Aktien von Knutti und Konsorten in den Keller implodieren. Das wissen diese sicher haargenau, darum unterlassen sie nichts, um die Dringlichkeit in die Köpfe von Politik und Öffentlichkeit zu hämmern. Und genau hier müsste die Wissenschaft – die echte Wissenschaft, nicht diese eigennützige Scharlatanerie – auf den Plan kommen sowie die Medien.

      Die echte Klimawissenschaft gibt es. Jeder geneigte Leser findet sie. Aber nur wenige geben sich die Mühe. Die Medien müssten die Kritiker verbreiten, und genau hier liegt das Hauptproblem: ein totales Medienversagen.
      Wir arbeiten dagegen. Kleine Fortschritte werden sichtbar.

      Wenn es Kippeffekte gibt, dann hier. Wir werden das positiv erleben!

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