There is No Climate Crisis

Probleme mit dem Klima

In der EU soll im Rahmen des «European Green Deals» eine Billion € für den Klimaschutz ausgegeben werden. Man will Verbrennerautos verbieten, fossile Stromerzeugung aus dem Markt drängen, alle möglichen Erneuerbaren Energiequellen massiv subventionieren und bis 2050 «klimaneutral» sein. Deutschland als einziges Land auf der Welt geht sogar so weit um ab 2025 prinzipiell alle Öl- und Gasheizungen zu verbieten. Energie- und Sanierungskosten werden explodieren, CO2-Zertifikate für die Industrie werden immer teurer. Auf EU- und auf nationaler Ebene drohen dem Steuerzahler und Verbraucher nicht absehbare Wohlstandsverluste und irreversible staatliche Eingriffe in die persönliche Freiheit als auch in die Natur. Dies gilt auch für die Schweiz. Eine Deindustrialisierung Europas kündigt sich obendrein an.

Die Schweiz hatte vor 2 Jahren das revidierte CO2-Gesetz abgelehnt, soll aber am 18. Juni 2023 bereits wieder über ein «Klima- und Innovationsgesetz» abstimmen. Das Gesetz stellt den indirekten Gegenvorschlag des Bundes zur damaligen «Gletscher-Initiative» dar. Die Unsinnigkeit der sog. «Gletscher-Initiative» lässt sich bei Verfolgung einer auf paläontologische Daten gestützten Zeitraffersimulation zur natürlichen Gletscher-Entwicklung über die letzte Eiszeit (Würmglazial, 120’000 Jahre) unschwer erkennen:  https://www.youtube.com/watch?v=TXzExbdHuDM (ETH, Autor: J. Seguinot, 2018).  Die Alpengletscher lassen sich durch kein Gesetz der Welt und auch kein Schweizer Klimaschutzgesetz retten. In den letzten 400’000 Jahren (Mindel-, Riss- und Würmglaziale) sind diese Gletscher ca. 15 mal vollständig abgeschmolzen und – zum Teil bis in die norddeutsche Tiefebene ausgreifend – wieder vorgestossen. Aber solche erdgeschichtlichen Detailbetrachtungen führen hier zu weit.

Item, das Gesetz mag zwar auf den ersten Blick nicht so radikal wie das deutsche Pendant wirken, soll aber im Endeffekt die gleichen Ziele, nämlich in zeitlich gestuftem Takt die «Klimaneutralität» bis 2050 erfüllen – und wird logischerweise somit bei uns ähnliche finanzielle Aufwände erfordern. Das schweizerische «Klimaschutzgesetz» sollte also in seiner Kostenkonsequenz und Härte nicht unterschätzt werden. Auch in der Schweiz werden die Kosten dafür explodieren. Unter dem Strich muss das Geld für diesen Massnahmen-Tsunami ja irgendwo her kommen bis 2050.

Bei den meisten Abstimmungsthemen – insbesondere bei denen, mit grossen Kostenfolgen für die Gesellschaft und den Einzelnen – hat man doch eine Art gedanklich quantitativen Zugang und kann über Ursachen und Folgen in Grenzen erfahrungsgestützt nachdenken und entscheiden. Nicht so bei der Klimafrage. Hier heisst es wirklich zu glauben.

Glauben, zum ersten, dass es den menschengemachten Klimawandel gibt. Und glauben, zum zweiten, dass er, falls wir nichts sofort dagegen unternehmen, fürchterliche Konsequenzen für uns alle haben wird. Und zum dritten, zu glauben dass eine schweizerische Netto-Null-Megaanstrengung irgendwas am globalen oder lokalen Klima ändert. Seit zwei Jahrzehnten werden uns diese drei moralischen Dogmen in immer kürzerer Kadenz eingehämmert. Dass es sich aber nicht um Religion, sondern um harte Wissenschaft handeln soll, macht die Sache nicht zugänglicher und überzeugender für den Einzelnen. Der schlüssige Nachweis, dass die Menschheit zu über 95% das Klima negativ beeinflusst, steht noch immer aus. Entsprechend gibt es auch weiterhin eine grosse schweigende Mehrheit unserer Gesellschaft, die diese Zusammenhänge nicht glaubt oder diesen zumindest skeptisch gegenüber bleibt. Richtig: Es ist erstens nicht plausibel, sich auch nur eine Sekunde der Illusion hinzugeben, dass sich beim heutigen Weltenergieverbrauch von mehr als 80% an fossiler Energie, das «Problem» weltweit bis zum Jahr 2050 auf «Netto-Null» herabregeln liesse.  Und zweitens schon gar nicht, dass die Schweiz via eines irrwitzigen «Klimaschutzgesetzes» bei ihrem «munzigen» 0,11 % CO2-Ausstoss (d.h. ca. 0,001°C-Welt-Temperatur-Erhöhungsanteil auf “Klimakonto” Schweiz) weltweit auch nur im Entferntesten irgendwas zu einem vermeintlichen «Klimaschutz» beiträgt.

Fakt ist: Das Verhältnis von uns aufzubringender Verzichtsleistungen, Kosten und dem dabei unwiederbringlich vernichteten Wohlstand steht in eklatanter Schieflage zum effektiv erreichbaren Nutzen.

Sinn und Ziel meiner folgenden Überlegungen ist es, dem Schweizerbürger in der Phase pausenloser Schreckensmeldungen, die sich scheinbar nur durch einen massiven CO2-Ablasshandel mit beträchtlich negativen Folgen abwenden lassen, ein irgendwie plausibilisierendes Werkzeug an die Hand zu geben, um etwas Komplexität zu reduzieren, und ihm für den kommenden Abstimmungstermin am 18. Juni eine eigene Entscheidungsbasis anzubieten.

4000 Seiten Klimabericht – Wer liest schon sowas?

Der im August 2021 erschienene 6. Assessment Report des IPCC mit seiner Working Group 1: The Physical Science Basis füllt nahezu 4’000 Seiten. Kaum einer kann und will das lesen. Wissenschaft, Medien und Politik geben Wesentliches aus neuen IPCC-Berichten oftmals nur aus dessen Zusammenfassungen und Pressemitteilungen wieder. Die im Allgemeinen oft langfädig hergeleiteten wissenschaftlichen Resultate und Projektionen der einzelnen IPCC-Working Groups werden in solchen Kurzzusammenfassungen nur stichpunktartig beschrieben. Oftmals übertreiben oder verfälschen diese «Zusammenfassungen der Zusammenfassungen» leider die eigentlichen Resultate, Fakten und Kernbotschaften – und befeuern damit Zukunfts- und Untergangsängste. Schon klebte sich die erste Schweizer Aktivisten-Professorin Julia Steinberger der Extremistengruppe «Renovate Switzerland» auf der Strasse fest. Müssen wir dem Beispiel folgen – im Sinne “Follow the Science” – und uns nun auch irgendwo hinkleistern? Was bleibt uns, den Klimadilettanten übrig, um nicht von Heerscharen aktivistisch stimulierter Klimaforschender mit ihren zigtausenden von qualitätsgesicherten IPCC-Veröffentlichungen zwangs-überzeugt bzw. überschrien zu werden?

Es muss also nach Möglichkeiten zur Plausibilisierung inmitten des Dschungels der Panikmeldungen, Massnahmenstakatos und Veröffentlichungstsunamis Ausschau gehalten werden, die auch dem gesunden Menschenverstand des Nicht-Klimawissenschaftlers zugänglich sind. Im Folgenden wird eine vereinfachende Möglichkeit diskutiert, um wenigstens eine etwas realistischere Einschätzung des künftigen Klimazustandes, also so eine Art “Nullte Näherung” zu gewinnen. Frei nach Immanuel Kant, den Mut zu haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Sapere aude.

Gesunden Menschenverstand einschalten – selber denken

Ankerpunkt bilden dabei die erstmals seit Ende der 1970er Jahre erhobenen globalen Temperatursets für repräsentative Teile der Erdoberfläche mittels Satellitenmessungen. Diese sind wesentlich genauer und reproduzierbarer als alles früher Gemessene. Also verwendet man diese am besten.

(Diagramm aus: «YT-Klimanachrichten» von Prof. Vahrenholt vom 28.04.2023 von University of Alabama, Huntsville)

  1. Der erste visuelle Eindruck obiger Kurve zeigt einen insgesamt gleichmässig ansteigenden Temperaturtrend über die letzten 45 Jahre. 
  2. Legt man mittels Lineal eine Approximationsgerade durch den satelliten-gemessenen Temperaturverlauf (rote Kurve in obiger Abb.), so stellt man einigermassen erstaunt fest, dass seit über 40 Jahren die gemittelte Temperatur der ganzen Erde real nur um etwa 0,13 °C pro Jahrzehnt ansteigt.
  3. Man kann – gestützt auf die Vergangenheit – mittels einfachem Dreisatz vorsichtig eine eigene Temperaturprognose abschätzen.
  4. Dazu extrapoliert man rechnerisch: 0,13 °C /Dekade auf das Jahr 2050: Das sind noch 26,5 Jahre. Also: Temperaturanstieg bis Jahr 2050: 0,13 °C/Dekade x 2,65 Dekaden = + 0,35 °C:
    1. Addiert man zu den bisherigen 1 °C Erhöhung (Temperaturerhöhung seit 1900) diese + 0,35 °C bis 2050 hinzu, so resultieren 1,35 °C. Das wäre also sehr wenig. Es würde bedeuten, dass die Welt selbst ohne drastische CO2-Netto-Null-Massnahmen das Pariser 1,5 °C-Klimaschutzziel für 2050 nicht einmal überschreiten würde.
  5. Bis 2100 sind es noch 77 Jahre. Also: Rechnerischer Zuwachs bis zum Jahr 2100: 0,13 °C/Dekade x 7,7 Dekaden = + 1,0 °C:
    1. Das wären also insgesamt: 1 °C bisherige Zunahme (Temperaturerhöhung seit 1900) + 1,0 °C = 2,0 °C für Jahr 2100 ebenfalls ohne CO2-reduzierende «Klimaschutzmassnahmen». Künftige Generationen sollten es bis zum Jahr 2100 wohl schaffen, mit + 1,0 °C mehr an globaler Durchschnittstemperatur umzugehen und bestens weiter zu existieren.

Gegenargumente auf dem Prüfstand

Man kann dagegen argumentieren, dass eine massive Erhöhung dieser kleinen Steigung von 0,13 °C/Dekade in den nächsten Jahrzehnten nicht auszuschliessen sei. Doch die Steilheit obiger Kurve dürfte sich in der Zukunft nur wenig erhöhen. Selbst unter der (ja nicht gesicherten) Prämisse einer überwiegend (anthropogen) CO2-getriebenen globalen Temperaturänderung sprechen folgende Gründe für die Zulässigkeit einer plausiblen Extrapolation der satelliten-gestützten Temperaturdaten in die Zukunft:

  • Die Messdaten stammen aus einem Zeitabschnitt, maximalen Weltwirtschaftswachstums, wo gerade die Aufsteiger China, Indien und andere «Tigerstaaten», aber auch die USA, Japan und Europa zu ungeahnten BIP aufstiegen und damit auch maximal fossile Energieverbräuche – sprich CO2-Emissionen aufwiesen.
  • Das grosse Wirtschaftswachstum von Europa, Japan und den USA (seit 1945) und auch das von China (seit 1995) scheint jedoch mittlerweile einer gewissen Sättigung zuzustreben. Das bislang auch in IPCC-AR6 meist genutzte Strahlungsantriebsszenarium RCP 8.5 heute neu: SSP5-8.5 ist daher zu pessimistisch gewählt. Dies wird inzwischen nicht nur von Skeptikern (wie vor einigen Jahren Prof. Judith Curry), sondern neuerdings auch von verschiedenen hochrangigen IPCC-Klimawissenschaftlern so gesehen.
  • Die Prognosen zum globalen Bevölkerungswachstum ab 2050 deuten ebenfalls auf eine allmähliche Sättigung zwischen 10 und 11 Mrd. Menschen hin.
  • Seit ca. 1880 bis heute wurde der CO2-Spiegel in der Atmosphäre durch alle anthropogen-fossilen Energieanwendungen um ca. 150 ppm erhöht. Im 21. Jh. werden Indien, Südamerika und Afrika mit ähnlichen Wachstumsraten folgen, wobei möglicherweise nochmals 150 bis 200 ppm anthropogene CO2-Erhöhung resultiert.
  • Dieser CO2-Anstieg wird allerdings inskünftig wegen des logarithmischen Zusammenhangs zu einer weniger starken Temperaturerhöhung führen, als es bei dem vergangenen 150 ppm CO2-Zuwachs bis heute der Fall war.
  • Es wird unmöglich zu einer Verdoppelung auf 850 ppm CO2 kommen. IPCC geht von mittelfristigen Klimasensitivitäten (TCS) von ca. 3 °C /Verdoppelung CO2 aus. Eine derartige globale, mittlere Temperaturerhöhung wird somit nicht mehr eintreten.

Hot Models

Insgesamt zeigt der Vergleich zwischen Resultaten der obigen Extrapolation und der IPCC-CMIP 6 Modellkurvenschar (2021) beträchtliche Diskrepanzen. Dies insbesondere bei den wesentlich höher resultierenden Modell-Temperaturen in der fernen Zukunft (2100) im Vergleich mit der hier vorgeschlagenen empirisch basierten Extrapolation der Satellitendaten. Irritierenderweise stellen sich bei den neuen CMIP 6 Modellen jedoch auch bei gegenwärtigen und vergangenen globalen Temperaturen systematisch zu hoheWerte heraus, verglichen mit den von Satelliten gemessenen Erdtemperaturen. Sie lassen sich also nicht einmal an der Vergangenheit oder der Gegenwart verifizieren. Erstaunlicherweise ist heute auch die Streuung der Temperaturmodelle von CMIP 6 (2021) höher als bei den CMIP 5-Modellierungen von 2013. Diese gestiegenen Unsicherheiten im gegenwärtigen Klimamodell CMIP 6 werden sogar von verschiedenen führenden IPCC-Klimaforschern (z.B. J. Hansen, Z. Hausfather, etc.) kritisiert. Mutmassungen gehen von einer zu schwach angesetzten negativen Rückkoppelungscharakteristik bei wichtigen, unverstandenen Teilprozessen (z.B. kühlende und lokal-zeitlich komplex fluktuierender Wolkenbildung) aus. Die Modelle mögen wissenschaftlich relevant und hilfreich sein, dürfen aber bei ihrem heutigen Stand mit Sicherheit keinesfalls als Prognosewerkzeuge eingesetzt und damit missverstanden werden. Leider ist dem aber exakt so.

Um es nochmals klar zu sagen: Die Prognosequalität dieser hochkomplexen, nichtlinearen, unvollständigen und von chaotischen Anteilen geprägten Klimamodelle hat bis auf weiteres kein anwendbares Niveau erreicht, das es für langfristige politische oder wirtschaftliche Entscheidungsprozesse einsetzbar macht. Dies gilt es für die Abstimmung am 18. Juni zu beachten.

Es ist zu beobachten, dass ein nicht unerheblicher Anteil der allgemeinen Klimaverunsicherung innerhalb der Gesellschaft und die momentan übersteigerte Klimaangst vor allem Kinder und Jugendliche trifft. Dies geht klarerweise auf die teils extrem hohen, nicht zuverlässigen Werte der modellmässigen Temperatursimulationen zurück. Daraus werden von Medien und Teilen der Politik furchteinflössende Interpretationen sowie verschreckende Kipppunkte, Naturkatastrophen und Gesellschaftsdystopien abgeleitet. Verstörend, das kürzlich viral gegangene YouTube Video mit der schluchzenden 22-jährigen Klimaaktivistin Pauline Brünger aus Deutschland (Fridays for Future), die sich im Zustand sektenähnlicher Panikekstase direkt vor dem offenen Tor der brennenden Klimahölle wähnte.

Und um nochmals daran zu erinnern: Die Klimamodelle werden zwar rein rechnerisch in hohem Mass vorallem durch die Variable CO2 kontrolliert. Es ist jedoch noch nicht erwiesen, wie hoch das effektive Verhältnis zwischen CO2-getriebener, menschgemachter Erwärmung und der natürlichen Erwärmung nach der kleinen Eiszeit (Dauer von 15.Jh. bis Mitte 19. Jh) in der Realität ist. Die IPCC-Working Group 1 schreibt dem menschgemachten Klimaeinfluss zwar einen überwiegenden Anteil zu, weist dies aber nicht als unumstössliche Tatsache aus. Es heisst im aktuellen Bericht AR6 “Observations of climate change” wörtlich: “The SR1.5 estimated with high confidence that human activities caused a global warming of approximately 1°C between the 1850–1900 period and 2017.” Ergo, weder wird gemäss IPCC-Bewertungsskala von «Very High Confidence» (Aussage geniesst sehr hohe Glaubwürdigkeit) noch von «Statement of Fact» (Aussage ist Tatsache) geschrieben. Es ist also gut möglich, dass natürliche Erwärmungs- resp. Abkühlungsmechanismen eine über alle betrachteten Zeiten weit grössere Rolle spielen, als heute angenommen. Dies wird derzeit in Medien und Politik konsequent ignoriert.

Krise des gesellschaftlichen Klimas

Die obige grobe Extrapolation auf eine mittlere künftige globale Temperaturentwicklung stützt sich auf fast 45 Jahre Erdtemperaturmessung per Satelliten. Sie erhebt keinen Anspruch auf absolute Genauigkeit oder Erhebung einer präzisen CO2-Sensitivität, aber sie kann mithelfen, sich in der Echokammer des immer panischer werdenden Klimageschreies etwas besser zu orientieren und positionieren. Mithilfe dieses einfachen Ansatzes lässt sich veranschaulichen, dass die postulierte künftige Erwärmung vermutlich weder sprunghaft ansteigen, noch exorbitant hoch ausfallen wird. Die Extrapolationsergebnisse konterkarieren auch die in Europa derzeit alternativlos geforderten und volkswirtschaftlich desaströsen CO2-Netto-Nullstrategien mit ihrer inzwischen salonfähig gewordenen, demokratiegefährdenden Zwangs-Transformation. Auch solche gesellschaftlich befremdlichen Entwicklungen leiten sich ganz wesentlich von den “zu heiss” laufenden IPCC-CMIP 6 Klimamodellen mit ihren überrissenen Temperaturprognosen ab.

Die aus dem satellitenbasierten Temperaturanstieg der letzten 50 Jahre abgeleitete grobe Extrapolation lässt für die angegebenen künftigen Zeiträume eine eher moderate Erwärmung plausibel erscheinen, welche ausreichenden Handlungszeitraum zulässt, um weltweit landesspezifische und volkswirtschaftlich verträgliche Anpassungsmassnahmen zu planen und rechtzeitig umzusetzen. Eine Klimakrise oder gar Klimakatastrophe zeichnet sich definitiv nicht ab. Und das gleichgültig, wie hoch die Anteile an natürlicher und menschgemachter Klimaänderung sein mögen.

Helvetia, Quo vadis?

Der Stimmbürger sollte sich also sehr gut überlegen, wie er am 18. Juni 2023 zum «Klima- und Innovationsgesetz» entscheidet: Soll er ein Gesetz annehmen, das klarerweise Null Komma Null Einfluss aufs globale Klima hat, jedoch ein gewaltiges Ausmass starrer Verbote, staatlicher Eingriffe in die Natur, in unsere Privatsphäre und immense Geldverschwendung für die nächsten Jahrzehnte bedeutet? Wo Wärmepumpe und E-Auto leichtfertig, und ohne gesicherte Stromzukunft als ultimo ratio gefeiert werden? Wo die Kernenergie auch bei innovativen Sicherheits- und Entsorgungsfortschritten weiterhin verboten bleibt? Wo die Problematik der Speicherung von Zufalls-Elektrizität für den Winter keine Zeile wert ist? Schon der sinnige Zusatz «Innovationsgesetz» bedeutet nichts anderes als das Signal zu einer grandiosen Subventionsjagd. Subventionen, die der Steuerzahler und Stromkonsument der nächsten Generation bis 2050+ zu bezahlen hat.

Die Schweiz ist das innovativste Land der Welt, wie das globale Innovationsranking jedes Jahr erneut belegt. Sollten wir uns daher nicht besser auf unsere traditionellen Kompetenzen und Fertigkeiten besinnen, und mit dem vorhandenen Geld – das übrigens nur einmal ausgegeben werden kann – bestrebt sein, zukunftsweisende Klimaadaptionstechnologien resp. Umwelt- und Energietechnologien so zu konzipieren und zu produzieren, dass sie auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig, exportierbar und geschätzt sind?

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13 thoughts on “There is No Climate Crisis”

  1. Danke Johannis, nur wird dieses Gesetz trotz deinem grossen Einsatz angenommen. Danach werden die gesetzlich fixierten Emissionssenkungsziele verfehlt, was den militanten Klimaaktivisten und – innen neuen Schub verleiht, wobei dann ihre Zerstörungen von Gerichten zunehmend als gerechtfertigt beurteilt werden.

    1. Ich hätte mir bei Ihren sonstigen interessanten Kommentaren eher gewünscht, dass Sie spezifisch auf meine Argumentationslinie eingehen. Pauschalverurteilungen sind da etwas schwach.

      1. Ich bin nicht Klimawissenschaftler und kann daher Ihre Ausführungen weder überprüfen noch widerlegen. Ihre Absicht ist aber klar: Massnahmen zur Reduktion des CO2 Ausstosses in Frage zu stellen, mit der Argumentation, dass es keine wissenschaftliche Evidenz für die Ursachen und die Dimension der Klimaerwärmung gibt. Mit dieser Argumentation positioniert sich das CCN klar auf der Seite der “Klimaskeptikern”, bietet aber damit unnötig Angriffsflächen, obwohl es vor allem mit vielen guten Argumenten die aktuelle Klimapolitik hinterfragen will.

    2. CCN hat keinen Anspruch auf Skepsis oder auf Leugnung. Das zu suggerieren, mit Hilfe des Zitats eines durch Inquisitoren des Klimakonformismus geschriebenen Artikel, ist entweder Schwachsinn oder eine strafrechtlich verbotene Verleumdung.

    3. Sie schreiben, dass Sie sich als Nicht-Klimaswissenschafter nicht in der Lage sehen, eine Stellungnahme zu den gezeigten Satelliten-Temperaturmessungen abzugeben. Im Artikel geht es doch gerade darum, uns Nicht-Klimawissenschafter zum selber Denken und zu Überlegungen zur Plausibilität anzuregen. Selber denken und sich als Nicht-Geweihter nicht auf die Dogmen ex cathedra abstützen zu müssen, ist ein Privileg, welches wir der Aufklärung verdanken und auch nutzen sollten. Wissenschaft, aber auch unser gesellschaftliches Klima leben von der offenen Debatte – nicht von der Ausgrenzung und dem Framing nicht-genehmer Aussagen.

  2. Johannis N. bringt viele sehr bedenkenswerte Argumente auf, die grosse Zweifel am Zusammenhang zwischen anthropogenen Treibhausgasen und dem Klima, wie er heute vom Mainstream suggeriert wird, aufkommen lassen.

    Indem er aber zugleich einen Zusammenhang mit dem Klimaschutzgesetz herstellt, suggeriert er selber, dass dieses Gesetz klimarelevant sein könnte. Dem ist aber nicht so. Wie auch immer ein Zusammenhang zwischen globalen Treibhausgasen und Erdklima sein könnte – von inexistent bis extrem stark – das Klimaschutzgesetz würde darauf keinen Einfluss haben. Also auch nicht auf die Gletscher.

    1. (Fortsetzung)
      Wir haben in diesem Blog meistens gesagt, dass eine Dekarbonisierung der Schweiz zwar auf das Klima keinen Einfluss habe, jedoch auch sonst sinnvoll sein könne. Wegen der Luftverschmutzung, weil die Fossilen endlich sind. Leider bringt das Klimaschutzgesetz gerade auch für die Dekarbonisierung nichts. Diese ist in der Schweiz nur mit der Erneuerung und dem Ausbau der Kernkraft zu haben (Importe fallen ausser betracht aus versch. Gründen). Mit einem Ausbau der neuen Erneuerbaren sinkt die CO2-Belastung nicht, sondern sie steigt im Gegenteil an.

      1. Richtig, zuerst steigt sie, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Mit der laufenden Substitution von Öl, Gas und Kohle singt sie danach. Das soll jeder verstehen können!

    2. Richtig. KIG hat nichts mit Klima zu tun: Ich sage im Text klar: “Es ist erstens nicht plausibel, sich auch nur eine Sekunde der Illusion hinzugeben, dass sich beim heutigen Weltenergieverbrauch von mehr als 80% an fossiler Energie, das «Problem» weltweit bis zum Jahr 2050 auf «Netto-Null» herabregeln liesse. Und zweitens schon gar nicht, dass die Schweiz via eines irrwitzigen «Klimaschutzgesetzes» bei ihrem «munzigen» 0,002 % CO2-Ausstoss weltweit auch nur im Entferntesten irgendwas zu einem vermeintlichen «Klimaschutz» beiträgt.”

      1. Falsch, es geht um die Signalwirkung und nicht darum, wie gross der Beitrag der Schweiz effektiv ist. Mit dieser Argumentation ist der Bau von neuen KKW ebenfalls nutzlos und bringt sogar mit sich untragbare Risiken im Vergleich mit dem Nutzen für das Klima.

        1. Haha. Das ist jetzt aber Satire, oder nicht? Signalwirkung wie etwa Deutschland, das ein Signal setzt, wie man Energiepolitik und Klimapolitik sicher nicht betreiben darf?

    3. Ich sage zum Thema “Gletscher”: Die Alpengletscher lassen sich durch kein Gesetz der Welt und auch kein Schweizer Klimaschutzgesetz retten. In den letzten 400’000 Jahren (Mindel-, Riss- und Würmglaziale) sind diese Gletscher ca. 15 mal vollständig abgeschmolzen und – zum Teil bis in die norddeutsche Tiefebene ausgreifend – wieder vorgestossen.
      Der Titel “Gletscher-Initiative” war also in höchstem Masse populistisch.

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