Energiepolitik als Hütchenspiel

Wer erinnert sich noch an die Hütchenspieler im Zürcher Niederdorf Ende der 1990er Jahre in der Münstergasse? Zu allen Tageszeiten tauchten dort Hütchenspieler und ihre unerkannten Komplizen auf, um mit ihren betrügerischen Hütchen-Abzockmasche rasch ein paar Hundert Franken zu verdienen. Zwei Komplizen des Hütchenspielers waren als Lockvögel und Animateure tätig, um die steigende Schar von faszinierten Zuschauern zum Einsatz zu animieren. Obschon die meisten ahnten, dass die realen Gewinnchancen niedrig sein mussten und es wohl kaum mit rechten Dingen zugehen konnte, glaubten immer wieder Passanten daran, das System schlagen und das Hütchen mit dem Token darunter identifizieren zu können. Sie wagten Spieleinsätze von anfangs 5 oder 10 Franken und fühlten sich durch ihre ersten Gewinne bestätigt. Sobald sie aber hohe Einsätze tätigten, konnten sie mysteriöserweise nie mehr das Gewinner-Hütchen identifizeren.

In den neunziger Jahren entwickelte sich eine Variante des Hütchenspiels , die heute als «Energiestrategie 2050+» angepriesen wird. Sie verspricht beste Versorgungssicherheit auf Basis erneuerbarer Energieträger für alle Zeiten, günstiger Strom, Klimaschutz und vieles weitere mehr an positiven Entwicklungen. Die Verheissungen klingen heute in etwa so:

Eine zuverlässige Deckung der Energieversorgung kann anstelle der Einbindung von Kernkraftwerken durch eine intelligente Verschaltung erneuerbarer Energiequellen erreicht werden. Mittels Sektorkopplung und intelligenter Vernetzung von Solaranlagen, Windrädern, Wärmepumpen, Speichern und E-Autos zu einem virtuellen Kraftwerk werden auch fluktuierende Erzeugungsmengen berechenbar und steuerbar, zumal auch Wasserkraft, Geothermie und Biomassekraftwerke hinzugeschaltet werden können. Und dank Power-to-Gas wird erneuerbare Energie auch saisonal speicherbar.

Das Energie-Hütchenspiel wird – im Gegensatz zur klassischen Variante – mit einer sich über die Zeit ständig vergrössernden Anzahl Hütchen gespielt. Im oben erwähntem Absatz wird so ungefähr alles versprochen, was Menschen animieren soll, an die scheinbar einfach realisierbare, risikolose Machbarkeit und Zuverlässigkeit der erneuerbaren Energiestrategie zu glauben. 

Die Gesamtaussage sowie die einzelnen Versatzstücke obiger – im Grunde unseriöser – Argumentation, welche massgebliche Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Medien auf die Gesellschaft per Dauerschleife herab prasseln lassen, weisen strukturelle Ähnlichkeit mit den Taschenspielertricks der klassischen Hütchenspieler im Zürcher Niederdorf auf.

Euphorisierend: 100% Erneuerbarer Strom für die Schweiz ab 2050

Zunächst steht das Versprechen im Raum, mittelfristig – ohne die 26 TWh/a der heutigen KKW – den benötigten Strom für eine Schweiz des Jahres 2050 mit 9 bis 10 Millionen Einwohnern für alle Zeiten bereitzustellen. Das energetische Schlaraffenland! Und dies trotz zunehmender Computerisierung, E-Mobilität und wärmepumpengestützter Heizungen vornehmlich aus Hydro-Kraftwerken, Solar- und Windkraftwerken. Bis 2050 soll hierzulande die Energieversorgung zu 100 Prozent erneuerbar sein. Realistische Prognosen gehen jedoch von einem rasant zunehmenden Strom-Mehrbedarf gegenüber heute von ca.  +50% aus, also von einem Jahresbedarf von mehr als ca. 100 TWh/a bis zum Jahr 2050.

Zur Energiestrategie 2050 finden sich seit 2012 bis heute Studien, die in schönster Regelmässigkeit von Erneuerbarer Energiestrategie-freundlichen (resp. KKW-kritischen) Institutionen angefertigt werden. Studiert man diese, so zeigt sich stets, dass die Voraussetzungen und Bedingungen für eine gleichmässige und ausreichende Stromproduktion der Zukunft in der Regel nicht ausreichend konservativ angesetzt sind. Bei noch genauerer Prüfung zeigt sich, dass die Wintermonate und die Winternacht resp. der frühe Wintermorgen das unlösbare Problem – die Achillesferse – der Energiestrategie 2050 bleiben. Dies verschärft sich ohne die erwähnten, heutigen 26 TWh/a verfügbaren 7/24-Bandstroms aus den 4 aktiven KKW insbesondere ab deren sukzessiven Abschaltzeitpunkten nach 2030.

Hütchen Nr. 1: Grundlastfähigkeit aufgrund sich ergänzender Erneuerbaren

Unter dem ersten Energie-Hütchen befindet sich gemäss Gewinnversprechen, dass bei Nacht und in Schlechtwetterphasen die Windkraft den fehlenden Sonnenstrom ersetzen wird. Konsultiert man allerdings die europäische Windkarte, so stellt man fest, dass die Schweiz mit Ausnahme des Hochgebirges definitiv kein Windland ist. Die mittlere Windgeschwindigkeit ist eindeutig zu niedrig. Die im Winter häufig vorkommenden «Dunkelflautenphasen (so  auch Nov./Dez. 2022), in denen  sich durch Sonne und Wind kaum Strom produzieren lassen, können oftmals 14 Tage und länger dauern. Die beiden Systeme ergänzen sich somit nicht und vermögen daher die Lücke zum jeweiligen Leistungsbedarf des Marktes nicht zuverlässig zu schliessen. Unter diesem Energie-Hütchen befindet sich somit wenig Substantielles.

Hütchen Nr. 2: Gesicherte internationale Stromimporte

Das nächstes Hütchen wird von den Anhängern der Energiestrategie 2050 als leichter Gewinn angepriesen: Die notwendigen zukünftigen Stromimporte in der Grössenordnung von über 5 bis 7 GW (vorallem im Winterhalbjahr) aus dem Ausland werden als geplant und gesichert dargestellt – als einfache Fortsetzung des heutigen Status quo. Wichtiges Detail dabei: Diese Stromimporte sind schon heute nötig, obwohl unsere KKW noch in Betrieb sind und zuverlässig den grössten Teil des Winterstroms produzieren.

Die Realität ist aber, dass heute niemand weiss, ob andere Länder uns inskünftig überhaupt noch Strom liefern können – und wollen. Mittlerweile leidet ganz Europa am gleichen Syndrom: Eine knapp gewordene Stromerzeugung insbesondere im Winter. Ursache für diese generelle Stromknappheit ist, dass in den vergangenen Jahrzehnten europaweit wenig bis keine Grosskraftwerke gebaut worden und die Gasimporte jüngst europaweit abrupt gefallen sind.  Der Ersatz für das russische Gas bleibt jedoch limitiert und sehr teuer. Schlimmer noch, der baldige klimabedingte Verzicht auf die Kohlekraftwerke verschärft die Situation nochmals deutlich. Wer seriös und sicherheitsgerichtet argumentiert, erkennt unschwer: Die Chancen für verlässliche, langfristige internationale Stromimporte als Teil einer sicheren Versorgungstrategie stehen ausgesprochen schlecht . Ergo, unter diesem Hütchen befindet sich das versprochene Token nicht.

Hütchen Nr. 3: Ausreichende Speicherkapazität zur Winterstromversorgung

Wer das Versprechen der Stromimporte in Frage stellt, dem wird flugs das nächste Hütchen präsentiert: Es trägt die Aufschrift “Stromspeicher” und ist ein sicherer Gewinn. Es wird darauf hingewiesen, dass die Kapazitäten der Pumpspeicherwerke sowie andere Arten von lokalen elektrochemischen «Gross»-speichern selbstverständlich inskünftig noch ausgebaut oder erfunden werden müssen. In diesem Zusammenhang wird die Gesellschaft seit Jahren vorgegaukelt, dass die Batterieforschung und -entwicklung hoch dynamisch ist – und die matchentscheidenen Verbesserungen nur eine Frage weniger Jahre sind. Doch die ausreichend grossen und günstigen Speicherkapazitäten (mit Ausnahme der zu wenigen Pumpspeicherwerke) fehlen heute. Und sie werden auch in den nächsten Jahrzehnten fehlen.  Weist man dem Gegenüber aber nach, dass eine Speicherung der verlangten Mindestgrösse von 10 bis 15 TWh Strom für das kritische Winterhalbjahr (ohne KKW-Grundlast) unmöglich ist, so wird abgelenkt und ein weiteres Hütchen mit angeblich sicherer Gewinnchance hervorgezaubert:

Hütchen Nr.4: Power-to-Gas-To-Power-Prozess

Dieses Hütchen hat das Label «Grüner Wasserstoff» als Winterspeicher. Die idealisierte Vorstellung: Man sammelt im Sommer per Sonnen- oder Windkraftwerksparks und anschliessender Wasser-Elektrolyse den dabei entstehenden Wasserstoff, verdichtet ihn und lagert ihn bis zum Winter ein. Im Winter bei Dunkelflaute wird bei Versorgungsengpässen mittels Gaskraftwerken im sog. Power-to-Gas-To-Power-Prozess zu Strom und Wärme rückverwandelt (verbrannt) . Auch unter diesem Hütchen befindet sich – wenig überraschend – keine brauchbare Lösung: Der Gesamt-Wirkungsgrad bei dieser Umwandlungskette liegt bei miserablen 25% und ist unbezahlbar. Zudem müsste die Natur mit drei bis viermal so vielen Solarkollektoren und Windrädern zugepflastert werden, um den benötigten Winterstrom in Gasform zu speichern. Und dies zusätzlich zu den Anlagen des direkten «online» Stromverbrauchs im Sommer, versteht sich. Einer der Gründe für den schlechten Wirkungsgrad: Bereits die Kompression des Wasserstoffgases für Transport und Lagerung braucht enorme Energiemengen. Diese wird noch grösser, wenn man den Wasserstoff zur Volumenminimierung als Flüssigkeit hochdruck-verdichtet. Einfache Berechnungen zeigen zudem: Die Speicherung von ausreichend viel Wasserstoffgas zur Winterverstromung erfordert enorm grosse räumliche Lagerkapazitäten, wie diese hierzulande nicht realisierbar sind. Absolut kein Gewinnerhütchen also.

Hütchen Nr. 5: Autobatteriespeicher als Tagesspeicher

Und auch das nächste Hütchen – die Idee, dass die Summe der künftig vielen E-Auto-Batterien als nationaler Megaspeicher dienen soll – entpuppt sich als plumper Taschenspielertrick. Die zugrundeliegende Idee: Es geht darum, die Nacht und den Stromverbrauchspeak der frühen Morgenstunden (ohne Solarstromeinspeisung) zu überbrücken.  Bei den kurzen, meist bedeckten Wintertagen funktioniert aber eine Stromspeicherung in Autobatterien extrem schlecht. Winterperioden mit Dunkelflautebedingungen tun ihr Übriges dazu. Insgesamt ist (ohne KKW)  an solchen Tagen allgemein zu wenig Netzstrom verfügbar (auch aufgrund des enormen Verbrauchsanteils an künftigem Wärmepumpenstrom), um den Batteriepark dieses nationalen E-Autopools überhaupt halbwegs zu laden. Durch die Wintertemperaturen ist zudem der thermodynamische Batteriewirkungsgrad (sprich: Kapazität korreliert mit Reichweite) auf bis zu 50 Prozent reduziert. Zudem will man aus politischen Gründen kleinere E-Autos mit entsprechend kleineren Batterien für den Kurzstreckenbetrieb bevorzugen und propagiert ja darüberhinaus heute bereits den Verzicht auf Individualverkehr auf lange Sicht (Verkehrswende). Autobatterien sind unter diesen Bedingungen kein belastbares Teil des Stromversorgungssystems – neben allen ungeklärten eigentumsrechtlichen Fragen. Unter diesem Hütchen steckt also auch nichts wirklich Brauchbares.

Hütchen Nr. 6: «Smart Grid»

Unter dem letzten Hütchen versteckt sich der angepriesene Hauptgewinn: Die ominöse Wunderwaffe der Energiestrategie, das Multitalent «Smart Grid». Mit diesem werden nicht nur «natürliche» Stromproduktions- und Verbrauchszeiten für die Stromkonsumenten problemlos mittels «digitaler Verschaltung» «harmonisiert». Auch die Umstellung bisheriger fossiler Verbraucher wie Auto (Verkehr) und Heizung (Wärmemarkt) mittels «Sektorenkopplung»  werden verbrauchstechnisch integriert gelingen. Im Klartext ist «Smart» einen Tarnbegriff – gleichzusetzen mit einer teilweisen Plan- und Kontrollwirtschaft. Denn die Stromnutzung von Haushalten, Agrar, Dienstleistung, Verkehr, Wärmemarkt und Industrie soll mittels fortgeschrittener IT-Technik  hinsichtlich produktionsgünstiger Zeiten «sektorgekoppelt» exakt kontrollier- und steuerbar werden. Mittelfristig führt das zu einem gigantischen Neu- und Umbau des heutigen «passiven» Stromverteilnetzes zu einem «intelligent» versorgenden, regelnden, steuernden und auch kontrollierenden Stromnetzwerk. Neben den kaum zu realisierenden, megalomanisch anmutenden Konsequenzen, wie z.B. jahrzehntelange Baustellen, Durchfahrverbote, gigantischer Materialverbrauch, Aufblähung von Bundes- und Kantonsverwaltung, endlose juristische Verfahren, etc. , die ein solches komplexes Netzwerks in der dicht besiedelten Schweiz zwangsläufig mit sich bringt, poppen dabei vor allem rechtliche Problemstellungen zur individuellen Freiheit und Selbstbestimmung, Datenschutz und Sabotage (IT-Netzhacking) als grosse und noch völlig ungelöste Themenkomplexe auf. Für solch ein Netzwerk – selbst auf kleinster lokaler Ebene – gibt es heute nirgendwo auf der Welt Erfahrungen. Ein landesweites Smart Grid ist auf der Zeitachse der nächsten zwanzig, dreissig Jahren eine technoide Illusion und reine Selbsttäuschung.

Dieses vorläufig letzte ist das betrügerischste und gefährlichste aller Hütchen. Denn es gilt in die Zukunft zu denken: Bestimmte, zentrale Knotenpunkte eines solchen intelligenten Netzes ermöglichen den gezielten Überblick und damit Eingriffsmöglichkeiten in die Gesellschaft und ihre Individuen. Das bedeutet faktisch die Umkehr unserer schweizerischen Staats- und Demokratieverständnisses: Die einmaligen Schweizer Volks- und Mitbestimmungsrechte werden so langfristig in Frage gestellt. Leider beunruhigt das nicht alle Politiker: Die engagiertesten der Erneuerbaren-Politiker und vehementesten Smart Grid-Befürworter stehen mit ihren IT-Firmen nämlich bereits in den Startlöchern, um die elektronischen Komponenten des heiss angestrebten Smart Grids zu liefern. Es sind schlaue Hütchenspieler, die uns zu ihrem raffinierten Spiel animieren wollen. Sie selbst werden immer gewinnen (Kontroll- und Lenkungseinfluss, Subventionen, Absatz von Produkten, etc.). Wir als freie Gesellschaft und Stromkonsumenten können dabei nur verlieren: Unser Einsatz für das Energie-Hütchenspiel ist hoch – viel zu hoch: Bisherige Werte wie individuelle Freiheit, Privatsphäre und Anonymität, Selbstbestimmung, beste Versorgungssicherheit bei günstigen Strompreisen, Natur und Heimatschutz, werden so irreversibel ausgehebelt.

Vorprogrammierte unauflösbare Zielkonflikte

Das Energie-Hütchenspiel basiert auf einer ausgeklügelten Vernebelungsstrategie: Unter keinem der Einzelhütchen und auch nicht unter der Gesamtheit der Hütchen findet sich Brauchbares und Robustes. Doch die Erneuerbarenlobby wirbelt argumentativ pausenlos zwischen all diesen leeren Hütchen hin und her, verspricht das grenzenlose Energieparadies in alle Ewigkeiten, um die Gesellschaft in die ihnen genehme Richtung zu ködern. Merke: Wir werden dabei nie gewinnen. Weder als Einzelne noch als gesamte Gesellschaft.

Der Zukunftstraum einer ausschliesslich «erneuerbaren» Stromproduktion unter Verzicht auf fossile und nukleare Energieträger vermittels eines megalomanisch anmutenden Versorgungs-, Regel- und Kontrollnetzwerks lässt sich nicht verwirklichen. Was die Hütchenspieler als Gewinn für alle versprechen («Wind & Sonne schicken ja keine Rechnung») bedeutet in der Konsequenz für uns Stromkonsumenten immense Kosten in Form von teuren Kleinspeichern, teuren neuen Heizungsanlagen und Autos, komplett neuer Vernetzungsstruktur mit  gewaltigen Rechnerleistungen und höchstem IT-Sicherheitsaufwand bei einer sich dramatisch verschlechternden Versorgungssicherheit. Verfassungsrechtlich garantierte Qualitäten, wie Eigenverantwortlichkeit, Selbstbestimmung, Föderalismus und Naturbewahrung werden zur Bedeutungslosigkeit degradiert. Die modernen Energie-Hütchenspieler werden jedoch nichts unversucht lassen, um uns zu ihrem Spiel zu animieren und irreversible Tatsachen zu schaffen – unserer Einsatz wird verzockt, während wenige den Gewinn einstreichen.

Das deutsche Energiefiasko und die damit verbundenen negativen gesellschaftlichen Entwicklungen, welche nun schon ein Stück fortgeschrittener sind als bei uns, sollten uns eine ernste Warnung sein: In Deutschland verdichtet sich nun alles hin auf einen riesigen unlösbaren, desaströsen Zielkonflikt mit jeder Menge Verlierer und gigantischen Verlusten. Schlüsselindustrien – wie z.B. Bayer AG – wandern ab, KMU schliessen ihre Betriebe, der Naturschutz wird der Energiepolitik geopfert und immer mehr Bürgerinnen und Bürger verarmen.

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25 thoughts on “Energiepolitik als Hütchenspiel”

  1. Was die meisten PV-Verfechter nicht begreifen, ist die fehlende Skalierbarkeit: Was auf Ebene Einfamilienhaus so “häpchläpf-solala” mehr schlecht als recht funktionieren mag, funktioniert nicht auf Ebene einer Volkswirtschaft. Unsere hochmoderne PV-Anlage auf dem Dach (und Batterie im Keller) produzierte zwischen November und Dezember 2022 Strom in vernachlässigbarer Grösse (Autarkiegrad unter 20 Prozent) – also just in der Jahreszeit, in der die Stromknappheit am Akutesten ist.

    Damit ist klar: PV im Mittelland auf Höhen unter 800 m.ü. M (Nebelgrenze) liefern im Winter keinen belastbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit, sondern sind bestenfalls ein teures Hobby für Eigenheimbesitzer. Bezüglich der geplanten grossen Solar- und Windparks im Alpenraum fordere ich – im Sinn der Rechtsgleichheit – von den Betreibern die kontinuierliche und behördlich kontrollierte Äufnung von Stillegungs- und Entsorgungsfonds. #Nachhaltigkeit

    1. Eine PV-Anlage mit einer Batterie es ist nicht nur ein teures Hobby für reiche Eigentumsbesitzer, sondern erlaubt es diese Besitzer Steuern auf Kosten von den wenigen Betuchten bzw. Mietern zu sparen . Das ist die Perfidie, für viele Akteure, die Steuern sparen können oder damit Geld verdienen (Elektro- und IT-Firmen, Berater, Wissenschaftler, aber auch Stromversorger und Netzbetreiber, usw.) ist die Energiewende eine sehr attraktive Angelegenheit. Deshalb gibt es auch in der Politik, abgesehen von der SVP, kaum Politiker, die die heutige Energiestrategie in Frage stellen. Das ganze wird auch von der Wissenschaft eng begleitet (ETHZ und weitere Hochschulen), welche die Machbarkeit einer günstigen und sicheren Stromversorgung ohne neue KKW immer wieder mit tollen Studien und Berichten bestätigen. Wann wird das liebe und ahnungslose Volk verstehen, dass es der Hauptverlierer sein wird?

  2. Gesucht ist ein besserer Begriff für ‘Erneuerbare’, obwohl deren Proponenten diese Beschönigung natürlich weiter behalten wollen. Das einzige, das in der Natur erneuerbar ist: das Leben selber, weil die Information, vielleicht nicht ausschliesslich, über den genetischen Code funktionell bewahrt wird. Alle anderen Prozesse unterliegen dem Zweiten Hauptgesetz der Thermodynamik, was ständige Degradation bedeutet, besonders auch der Materialien für die sogenannt ‘nachhaltigen, erneuerbaren Energieproduktionsmittel’.

    Die Kernenergie ist grundsätzlich quasi-nachhaltig, weil deren inherente Energie überwältigend gross ist. Typisch 1 Million mal mehr als bei den chemischen Energien.

    Bisher nicht beachteter Aspekt: werden Autobatterien täglich als Speicher benutzt, reduziert sich deren Lebensdauer auf die Hälfte oder weniger.

    1. Guter zusatzpunkt: Bei beschleunigten Lade-Entladezyklen reduziert sich die Lebensdauer der Batterien wesentlich schneller.

      1. Wobei noch zu ergänzen wäre, dass die Herstellung von Batterien, bzw. der Abbau der hierfür benötigten Rohstoffe, heute in den meisten Fällen weder auf energiesparende noch auf umweltfreundliche Weise geschieht. Möglicherweise sind unsere teuren CO2-Reduktionsmassnahmen auf die globale Umwelt bezogen ein Nullsummenspiel.

  3. Grossartige Idee von Johannis, die in Glanzprospekt- Manier angepriesenen “Errungenschaften” der Energiewende» aus einen neuen Optik darzustellen: die “Hütchen Parabel”.
    Ein weiteres Hütchen könnte noch zugefügt werden: Die Begriffsverdrehung in bester Orwell’scher Manier. “Newspeak” nennt er dies in seinem Roman 1984. Dazu gehört meiner Meinung nach die gesamte Palette an schöngeredeten (negativen) Fakten der vorgestellten Lösungen zur neuen Energiewelt. Ich nehme da nur einige heraus, wie:
    * Anschubfinanzierung: Es wurde anno 2011 vorausgesagt, dass PV wie auch Wind sehr bald ökonomisch selbsttragend sein werden. Gegenwärtig diskutiert die Politik über weitere, massive Subventionierung der Technologien um deren Ausbau zu beschleunigen.
    * Ein bestimmtes Wind- oder PV Projekt “würde für n-Haushalte Strom liefern”. Diese typische Schönredner Aussage suggeriert einiges. Eine kontinuierliche Versorgung sei damit sichergestellt und auch, dass es quasi einen «Stromsee» gibt, welchen man zu irgendwelcher Zeit und irgendwo füllen könne und dass das Leeren des Stromsees auch irgendwann und irgendwo erfolgen könne.
    * «Das wird pro Haushalt und Jahr 40 Franken kosten». Bereits damals haben CCN Studien darauf hingewiesen, dass die Realität wohl um die Grössenordnung Faktor 80 höher ausfallen wird. Warum wohl werden zusätzliche Subventionen gefordert.
    * “Grundlast ist so was von gestern, dank der hohen Flexibilität von PV ist solches nicht mehr nötig”! So oder ähnlich seit 2011 mehrfach gehört, womit alle Vertreter, welche das Vorhandensein von Grundlast-Werken als wesentliches Element einer sicheren Versorgung verstehen, als Ewiggestrige Angehörige einer “Beton-Kopf” Fraktion abgetan werden sollen. Zudem PV und «flexibel» ist übelste Verdrehungs-Machart, etwas Unflexibleres gibt es wohl nicht.
    Es ist leider so, die CH-Bevölkerung hat sich anno Mai 2017 durch gezielte Falschaussagen der obersten politischen Ebene zur Energiestrategie irreführen lassen. In einem Interview, welches im Frühjahr 2022 mit der damals (2011) obersten verantwortlichen Person geführt wurde, hat diese sich verteidigt, keine Fehler gesehen, ausser dass nicht bereits damals noch viel mehr an Subventionen hätten bereit gestellt werden müssen.
    Orwell vom Besten und zu Viele lassen sich noch immer von dieser Masche beeindrucken – man rettet schliesslich die Welt.

    1. Und noch etwas wäre zum Thema Orwell “1984”, worin er den idealen Kontrollstaat definiert, anzufügen: Ein Smartgrid wie Johanniss Nöggerath beschreibt, wäre ein voll passendes Element zu den Thesen von Orwell.
      Zudem, der Schweizer Bürger muss endlich aufwachen und sich aus der Geiselhaft der Minderheit eines Grün- Roten- Ideologen- Mobs befreien, welcher leider in gewissen Unternehmer- und Beraterkreisen, welche vom Subventionstopf profitiern, Unterstützung gefunden hat.

  4. Fragen:
    – Wer reinigt bei den alpinen PV-Anlagen die Solarzellen vom Schnee und Eis, und das eventuell täglich?
    – E-Autos als Tagesspeicher. Diese müssten dauernd am Stromnetz hängen, wenn das funktionieren sollte. Wie geht das mit den Laternen-Parkierer?
    – Wenn die Biomasse für die Gasherstellung verwendet wird, fehlt uns der natürliche Dünger für die Erhaltung des Ackerbodens. Müssen wir dann vermehrt Energie intensiven Kunstdünger von weit her importieren müssen?
    – Die Kinetische Energie des Windes kann in der Schweiz höchstens zu etwa 30% genutzt werden und auch das nicht rundum die Uhr. Der wichtigste Faktor dafür ist dessen Geschwindigkeit und die ist bei uns zu klein. Baut man sie weiter oben in unserer Bergwelt, nimmt die Luftdichte ab und die Ausbeute wird noch schlechter. Ab welcher minimaler Windgeschwindigkeit bringt der Generator des Windrades seine volle Leistung?

    1. Ein Windrad muss auf eine maximal mögliche- (soll-), Standort bedingte, Windgeschwindigkeit ausgelegt werden. Bei solchen Bedingungen kann folglich auch die Nennleistung am Generator erzeugt werden. Ist die Windgeschwindigkeit darüber, so muss aus Festigkeitgründen (Zentrifugalkraft an den Rotorblättern) die Anlage stillgelegt werden, was durch Drehen der Rotorblätter in Segelstellung geschieht. Die Leistungsabgabe ist proportional zum Kubik der Windgeschwindigkeit, d.h. bei halber der max. Geschwindigkeit kann noch ein Achtel (1/8) der max. Leistung erzeugt werden. Daher werden “Schwachwindräder”-Auslegungen sehr schnell zu “Schwachsinn-Räder”, denn der Materialaufwand wird überproportional hoch, verglichen mit dem möglichen Ertrag.

  5. Das Hütchenspiel, bzw. der Hütchenbetrug ist eine gute Veranschaulichung unserer Energiepolitik, die mit PV & WKA als “Energieträger” aus rein physikalischen Gründen a priori zum Scheitern verurteilt ist. Sobald ein Hütchen nicht zieht, wird ein anderes Hütchen vorgegaukelt und am Schluss fängt das Karussell von Lügen und Ungenauigkeiten wieder von vorne an. Dass man eine solche Trickserei nicht ein für alle mal entzaubern kann, bleibt mir ein grosses Rätsel. Deutschland, mit gigantischen 130 GW installierter EE Leistung, ist ein eindrückliches Beispiel für das Versagen eines solchen Ansatzes! Es braucht nicht mal einen grossen naturwissenschaftlichen Background, um die Fehlkonstruktion zu durchschauen. So muss dann halt eine Strommangellage den Meinungsumschwung einleiten. Der Preis wird hoch sein!

  6. Nur so eine Idee zum letzten Hütchen: Der britische Thinktank Ember hat zum vierten Mal einen Bericht zur weltweiten Stromproduktion vorgelegt. Laut »Global Electricity Review 2023« lag der globale Durchschnitt der CO2-Emissionen zur Stromerzeugung im vergangenen Jahr bei 436 Gramm je Kilowattstunde, der beste bislang erreichte Wert. Zudem geht Ember davon aus, dass die Emissionen in absoluten Zahlen weiterhin abnehmen werden. 2022 werde als »Wendepunkt beim weltweiten Übergang zu sauberer Elektrizität« in Erinnerung bleiben.
    Zwar stieg der weltweite Stromverbrauch dem Bericht zufolge 2022 um 694 Terawattstunden (TWh), dieser Mehrbedarf sei aber zu 80 Prozent (557 TWh) durch zusätzliche Erzeugung von Wind- und Solarstrom gedeckt worden: Windkraft legte demnach um 312 TWh zu, Solarstrom um 245 TWh. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft stieg deutlich geringer um 73 TWh, hauptsächlich aufgrund trockener Witterung in vielen Ländern. Aus dem gleichen Grund sowie wegen der Abschaltung von Anlagen in Deutschland und Belgien sank die weltweite Atomstromproduktion – die Ember ebenfalls zu den »sauberen« Energien zählt – im Jahr 2022 um 129 TWh. Kohlestrom nahm hingegen um 108 TWh zu, Gas verlor zwölf TWH, andere fossile Quellen gewannen 86 TWh. Für 2023 sagt Ember einen leichten Rückgang der fossilen Stromproduktion voraus, der sich in den darauf folgenden Jahren beschleunigen werde.
    2022 dominierten fossile Energien die weltweite Stromproduktion von rund 28.300 TWh allerdings noch deutlich mit insgesamt 61 Prozent Anteil, davon 36 Prozent Kohle, 22 Prozent Gas und drei Prozent andere fossile Brennstoffe. Atomkraft steuerte neun Prozent zur Gesamtproduktion bei. Wasserkraft blieb mit 15 Prozent an der Gesamterzeugung die wichtigste erneuerbare Energiequelle im Stromsektor, gefolgt von Wind mit 7,6 und Solarstrom mit 4,5 Prozent. Biomasse und andere Erneuerbare stellten 2,8 Prozent. Quelle: https://ember-climate.org/insights/research/global-electricity-review-2023/

  7. Es ist an der Zeit, die vielen Fake News und Vorurteile aus Leser*innen-Zuschriften zu wiederlegen: Fischer etwa schreibt von fehlender Skalierbarkeit der Erneuerbaren Energien. Da sieht eine vor lauter Wald die Bäume nicht oder auch umgekehrt. Man betrachte die immer grösseren Solar- und Windanlagen in aller Welt und frau sieht, was Fischer offenbar nicht sieht. Mit dieser Skalierung (die umgekehrt bei Atomanlagen eben nicht möglich ist), haben die Erneuerbaren ihren Siegeszug während der letzten zwei Jahrzehnte begründet, einhergehend mit einer selten gesehenenen Senkung der Produktionskosten. Und sie geht immer weiter, derzeit besonders intensiv bei den Offshore-Windkraft-Anlagen. Zudem weisen auch die nun diskutierten alpinen Solar-Anlagen die gleichen Wesensmerkmale auf. Kann nur sagen: Wir werden ja sehen! Und das mit Verlaub noch viel teurere Hobby sind all die Atomspielereien wie etwa die Kernfusion.

    Ebenso verblendet scheint mir Schreiber Grob, der von einer Kernenergie faselt, di grundsätzlich quasi-nachhaltig sei, weil deren inherente Energie überwältigend gross ist. Typisch 1 Million mal mehr als bei den chemischen Energien. Da lachen ja die Hühner – oder aus aktuellem Anlass die Osterhasen. Zudem ist die Verminderung der Lebensdauer von Autobatterien auf die Hälfte durch die Nutzung als Speicher eine durch nichts belegte Behauptung.

    Wer wie Vogel feststellt, die Batterieproduktion geschehe heute in den meisten Fällen weder auf energiesparende noch auf umweltfreundliche Weise, impliziert damit, dass es offenbar auch anders geht. Zudem wird hier wieder mal der Grundfehler des Argumentationsschemas der Atom-Apologeten sichtbar: Während sie Atom alle möglichen technischen Fortschritte zubilligen (auf die wir aber mehrheitlich seit 50 Jahren warten), schliessen sie solche für die Erneuerbaren oder eben die Batterietechnologie vollständig aus. Und werden ständig eines besseren belehrt.

    Dass wie Höhener meint, die Hütchen-Parabel eine grossartige Gleichstellung von Erneuerbaren mit eben diesem Kinderspiel darstelle, zeigt exemplarisch, auf welchem Niveau sich diese Argumentation bewegt – nämlich dem des Kindergartens. Wer den Kontrollstaat bemüht, um den Erneuerbaren eins ans Bein zu geben, scheint wohl zu vergessen, wieviel von eben diesem Kontrollstaat rund um die Atomwirtschaft vonnöten ist, um dessen Sicherheit halbwegs aufrecht zu erhalten. Eben dieser ist ja eines der zentralen Kostenelemente, die eine Atomwirtschaft mit 400 bis 4000 mehr AKW zur weltweiten Stromversorgung absolut obsolet macht.

    1. Der Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung könnte kaum größer sein. Anderen so ausschweifend die Verbreitung von Fake News vorzuwerfen, ohne auch nur ein Wort über die System-Backupkosten der EE für die Phasen ohne Wind und Sonne zu verlieren … nun ja, so tickt er halt, der Guntram Rehsche.

    2. @Guntram Rehsche
      Unter Skalierbarkeit versteht man die Fähigkeit, eines Systems zu einer – meist proportionalen -Grössenveränderung. Die Skalierbarkeit technischer Systeme ist immer begrenzt. Es wird zwischen vertikaler und horizontaler Skalierbarkeit unterschieden, wobei ich mich in meinem obigen Beitrag auf die horizontale Skalierbarkeit bezog. Im Bereich der NEE ist weder die vertikale noch die horizontale Skalierbarkeit gegeben.

      Die fehlende vertikale Skalierbarkeit lässt sich mathematisch begründen: 100 multipliziert mit Null ergibt Null, will heissen: Selbst wenn für ein Haus die Zahl der PV-Module verzehnfacht wird, die Anlage aber aufgrund von Nebel, Schnee oder Nacht keinen Strom produziert, hängt das Haus zu 100 Prozent am Stromnetz oder an der Batterie, wobei diese spätestens nach zwei, bis drei Tagen leer ist. Die wochenlange Nebel- und Schneelage im Mittelland im November/Dezember 2022 hat dies eindrücklich belegt. Bei der von Ihnen propagierten “Skalierbarkeit der NEE” handelt es sich bei objektiver Betrachtung um eine scheinbare Skalierbarkeit: Bandstrom aus Wasser, AKW’s, Gas-, Öl- und Kohlekraftwerken hält heute das Stromnetz aufrecht, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

      Die in meinem Beitrag angesprochene fehlende Skalierbarkeit bezieht sich auf die horizontale Ebene – also die fehlende Skalierbarkeit von Ebene privatem Stromverbrauchs auf Ebene Volkswirtschaft. Wenn schon die vertikale Skalierbarkeit nicht gesichert ist, ist eine horizontale Skalierbarkeit gänzlich unmöglich: Industrie und Dienstleistungssektor sind für zwei Drittel des Schweizer Stromverbrauchs verantwortlich. Diese benötigen ihren Strom 7/24 mit zeitlich fixiertem Bedarfsanstieg am Morgen um 7.00 Uhr. Die kurze Tageslichtdauer im Winter in unseren Breitengraden (8.00 Uhr bis 16.30 Uhr) zeigen die engen Grenzen bzw. die fehlende Skalierbarkeit von PV. Der Strombedarf einer Volkswirtschaft lässt sich weder mit PV noch mit Wind decken. Wirtschaft und Dienstleistungssektor benötigen an 365 Tagen im Jahr und oft auch nachts Strom und sind auf eine entsprechende Stromversorgung angewiesen. Diese kann nur durch eine regelbare, planbare und damit von Wetter, Jahres- und Tageszeit unabhängige Stromerzeugung gewährleistet werden. Die dagegen oft ins Feld geführten saisonalen Grossspeicher bleiben die Zukunftsutopie der Hütchenspieler.

      Dem Bevölkerungswachstum und der zunehmenden Elektrifizierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche kann nur mit echter Skalierbarkeit bei der Stromerzeugung begegnet werden.
      Echte Skalierbarkeit ist nur bei den bestehenden Kernkraftwerken sowie neuer örtlich verteilter, kleiner modularer Reaktoren (SMR) gegeben.

      1. Deshalb machen Solar- und Windfarmen nur mit dazu gehörenden Pumpspeicherseen Sinn. Dann spielt es keine Rolle mehr, wann der Solar- oder Windstrom entsteht, sofern innerhalb eines definierten Zeitraums genügend davon anfällt, um die angenommene Menge Wasser hochzupumpen.
        Das an sich schon sündhaft teure Hobby Solarenergie wird dadurch allerdings noch einmal ganz wesentlich teurer.

        1. Ein weiteres Beispiel, wie Atomfans die Realität verkennen. Ausgerechnet an einem Wochenende, an dem das finnische AKW Olkiluoto scheinbar erstmals kommerziell Strom liefert, schreibt Vogel «Das an sich schon sündhaft teure Hobby Solarenergie wird dadurch allerdings noch einmal ganz wesentlich teurer.» Dabei hat Olkiluoto statt der veranschlagten drei fast 20 (!) Milliarden Euro gekostet – und der reine Bau dauerte statt der veranschlagten 4-6 fast 20 Jahre. Kommentar nicht flüssig, sondern überflüssig!

          1. Es wäre dringend an der Zeit für Sie, Ihr Wissen hierzu aufzufrischen:

            Kernkraft und Wasserkraft lassen sich von allen klimafreundlichen Erzeugern am schnellsten zubauen.
            Das zeigen alle bisherigen Versuche bei der Dekarbonisierung von nationalen Energiesystemen.
            Von den 15 größten Dekarbonisierungserfolgen in einer Dekade, gelangen 8 dank Kernkraft und 6 dank Wasserkraft.
            Das mag überraschen, weil man immer wieder hört neue Kernkraftwerke kämen zu spät für den Klimaschutz.
            Das Gegenteil ist der Fall: Kernkraft ist gut vier Mal so schnell zugebaut, wie Wind und Solar zusammen.

            https://www.tech-for-future.de/geschwindigkeit-energie/

          2. “Dabei hat Olkiluoto statt der veranschlagten drei fast 20 (!) Milliarden Euro gekostet” ….
            …. und wird nichtsdestotrotz auf Dauer und planbar weit günstigeren Strom liefern als die Windredlis und Solaranlagen aus Resches Träumen. Deren Komponentenkosen könnten selbst auf Null fallen, sie würden immer noch exorbitante systemische Mehrkosten verursachen. Und dies, wie wir in Deutschland unschwer nachprüfen können, nicht nur pekuniär, sondern auch in der Währung CO2. Mit zunehmendem Anteil der NEE bei den Teutonen nimmt dort auch die CO2-Belastung der Stromproduktion zu. Gar nicht zu sprechen von den anderen Umweltbelastungen und der Landschaftsverschandelung.

  8. @Kai Ruhsert: Ihre Behauptung «Kernkraft und Wasserkraft lassen sich von allen klimafreundlichen Erzeugern am schnellsten zubauen.
    Das zeigen alle bisherigen Versuche bei der Dekarbonisierung von nationalen Energiesystemen» hält keinerlei Plausibilitätsüberprüfung stand (es sei nochmals an die beiden AKW-Bauten in Europa erinnert!). Zudem zeigt sich erneut, dass Sie sich mit Schweizer Verhältnissen die Bohne, also schon gar nicht auskennen. AKW-Bauten sind hierzulande schlichtweg verboten – da hilft eine Atom-getriebene Dekarbonisierungs-Strategie also gar nicht. Äussern Sie sich doch nicht zu Sachverhalten, mit denen Sie sich schon gar nicht auskennen!

    1. “… hält keinerlei Plausibilitätsüberprüfung stand.”
      Können Sie die im verlinkten Beitrag mit Quellen belegten Angaben über die Bedingungen, unter denen sich sehr hohe Zubaugeschwindigkeiten der Kernenergie erreichen lassen und in der Praxis erreicht wurden, widerlegen?

      Lesen Sie manchmal auch selber, was Sie so schreiben? Was hindert Sie eigentlich, ausnahmsweise mal einen Blick auf die Wirklichkeit zu werfen? Z.B. auf diesen Vergleich von Frankreich mit Deutschland: “Insbesondere die relativ CO2-arme Stromerzeugung in Frankreich trägt zu geringen klimaschädlichen Emissionen bei. Die CO2-Intensität der Stromerzeugung in Frankreich lag im Jahr 2020 bei etwa 57g CO2/kWh (Quelle: Statista). In Deutschland hatte der Strommix zur gleichen Zeit eine über sechs Mal so hohe CO2-Intensität von 366 gCO2/kWh (Quelle: UBA). Grund für diese hohe Diskrepanz sind die verwendeten Technologien zur Stromerzeugung in den beiden Ländern.”
      https://blog.energybrainpool.com/energiesysteme-vergleich-frankreich-deutschland/

      Sie schreiben außerdem:
      “AKW-Bauten sind hierzulande schlichtweg verboten – da hilft eine Atom-getriebene Dekarbonisierungs-Strategie also gar nicht.”
      Das stimmt!
      Woran das wohl liegen mag? Man kann es nicht oft genug sagen:
      Eine schrumpfende, aber immer noch einflussreiche Gruppe einfältiger Eingeborener sucht ihr Seelenheil in überlieferten Anti-AKW-Ritualen. Nur darum schaltete z.B. nun auch Deutschland emissionsarme Stromerzeugung ab. Die Welt außerhalb der DACH-Länder schaut kopfschüttelnd zu.

      Doch es besteht Anlass zur Hoffnung:
      “Etwa die Hälfte (49%) der Schweizer Bevölkerung spricht sich weiterhin für eine weitere Nutzung der Kernenergie aus, 38% lehnen diese ab. Das bestehende Neubauverbot für Kernkraftwerke hat gemäss Umfrage keine Mehrheit.”
      https://www.presseportal.ch/de/pm/100085642/100904008
      Aus Deutschland werden ähnliche Zahlen gemeldet. Immer weniger Menschen gehen den Scharlatanen und Lobbyisten der Flatterstromproduzenten auf den Leim.

  9. Ja, das ist leicht zu widerlegen – denn es handelt sich ja um Bedingungen (und nicht Realitäten), die eben nicht eingehalten werden! Und wenn Sie von Eingeborenen schreiben, erledigt sich jegliche Auseinandersetzung, kann nur sagen: typische deutsche Hochnäsigkeit (ich habe selbst deutsche Wurzeln), für die Sie sich schämen sollten – und weshalb Deutsche hierzulande so gar nicht wohl gelitten sind!

    1. “…denn es handelt sich ja um Bedingungen (und nicht Realitäten)…”
      Hatten Sie den verlinkten Text gar nicht geöffnet?
      Oder ist Ihnen geistig nicht zugänglich, dass darin von tatsächlich realisierten Ausbauraten die Rede ist, aus denen auf die erforderlichen Bedingungen schlussfolgert wird?

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