Klare Darstellung, die für sich selbst spricht. Eine Frage habe ich trotzdem: Es dürfte unbestritten sein, dass Windturbinen und Solarpanels nicht viel nützen, wenn der durch sie produzierte und nicht unmittelbar verbrauchte Strom nicht gespeichert werden kann. Es ist ebenso unbestritten, dass diese Speicherung sehr teuer zu stehen kommen kann, wie der vom Autor erwähnte massive Ausbau von Pumpspeicherwerken. Bloss: woher sollen wir den Strom zum Hochpumpen nehmen, wenn nicht von Windfarmen oder PV-Anlagen? Das unter der Prämisse, dass künftig aus fossiler Energie und Kernenergie ausgestiegen werden muss. Ohne diese Prämisse käme ja ohnehin kein vernünftiger Mensch auf die Idee, in grossem Stile Wind- und PV-Anlagen zu bauen. Reply
Herr Vogel, Ja, wenn wir wie z. Z. gewollt voll auf Solar und allenfalls etwas Wind setzen, dann sind grosse Kapazitäten an Pumpspeichern ein Muss, will man auch die Versorgung sicherstellen. Alleine schon der Ersatz der Kernkraftwerke erfordert 7 Pumpspeicher der Kapazitäts-Grössenordnung “Grand Dixance”. Eine “Netto-Null” Zielsetzung ebenfalls nur auf der Basis Solar und Wind würde diesen Pumpspeicher Kapazitäts-Bedarf sicher verdoppeln. Da stellen sich zwei fundamentale Fragen: Erstens wo könnte diese in der Schweiz noch untergebracht werden und zweitens ist zu der allfälligen Umsetzung im gegebenen Zeitfenster der Zug nicht längst abgefahren? Und da gibt es noch die Träumer der Speicherung im PtoGtoP Modus. Da sind die Prozessverluste derart hoch, dass die Zahl der notwendigen Solar- und Windanlagen um Faktor 4 (!) erhöht werden müsste. So oder so ein Irrsinn, predigt man doch Energieeffizienz und meint ernsthaft, man könnte das Versorgungsthema mit einem hochgradig ineffizienten Verfahren lösen. Würde man statt dessen auf neue Kernkrafttechnik setzen, so wäre das Thema der Versorgungssicherheit mit ein paar 100’000 m2 Landbedarf gelöst. Zusätzliche neue Pumpspeicheranlagen wären nicht dringend notwendig und bezüglich anrechenbare CO2 Emissionen bei weitem die beste Lösung. Reply
Merci für Ihre ausführliche Antwort! Sie haben mir bereits vor einem Monat (auf meinen Beitrag: Herr Vogel, wie sehen Sie das CCN?) geantwortet, “dass der Ersatz der bestehenden Kernkraftwerke durch PV und dazu noch Elektrifizierung des Individualverkehrs, zusätzliche 13 bis 14 saisonale Speicher der Kapazität von Grande Dixence braucht”. Jeder, der die Geographie und Topographie unseres Landes kennt, weiss, dass so etwas unter Einhaltung der bestehenden Rechtsordnung unmöglich ist. Ob es ein Diktator (selbstverständlich nicht innerhalb weniger Jahrzehnte) schaffen könnte, bleibe dahingestellt, da irrelevant. Trotzdem bleibe ich – mit meinem dicken Bernerschädel – bei der im erwähnten Beitrag geäusserten Auffassung: es sollte auf der Landeskarte dargestellt werden, welche Gebiete mit Solarpanels und Eoliennes bestückt und welche Gebiete überflutet werden müssten, um eine funktionierende, bloss auf neuen “Erneuerbaren” basierende Energieversorgung anbieten zu können. Der Durchschnittsbürger und der Durschnittsjournalist kennen wahrscheinlich nicht einmal den Lac des Dix und noch weniger sein maximales Volumen oder die Fallhöhe bis zur Zentrale von Bieudron, um sich überhaupt etwas vorstellen zu können. Sehen sie aber auf der Karte oder auf Fotomontagen, welche Katastrophen die heutige Politik auslösen kann, kommt vielleicht Bewegung in die Sache. Und auch das Parlament könnte möglicherweise dazu gebracht werden, etwas zur Bekämpfung des in den letzten Sessionen ausgebrochenen Riederwahnsinns beizutragen. Reply
Danke Herr Höhener für Ihre fundierten Stellungnahmen. Zum ökonomischen Unsinn der 7 genannten Pumpspeichern in der Grössenordnung “Grande Dixcence” zwei weiter Aspekte. 1. Die politische Dimension: Das Wasserschloss Helvetia kann kaum derartige Mengen Wasser horten, ohne mit seinen Nachbarn in ernsthafte Konflikte zu geraten. Man stelle sich vor, dieses Wasser wird im Frühjahr bis Herbst zurückgehalten, wo andernorts Wassermangel herrscht (z.B. Provence) – usw – dann im Winter zur Energieerzeugung «entsorgt»! 2. Die erosionsbedingte Lebensdauer von Stauseen: Sehr langfristig gedacht sind zudem Stauseen auch eine zu hinterfragende Option, da ihre Kapazität stetig durch sich ansammelndes Geschiebe abnimmt! Reply
Werden solche Beiträge und weitere Beiträge vom Carnot-Cournot Netzwerk von den Herren und Damen im Parlament in Bern überhaupt gelesen, es wäre, meine ich, wichtig, doch ich zweifle, dass sie es tun und entsprechend ihre Meinung gut übwerdenken. Reply
Wenn eine Windfarm oder eine Solaranlage Überschüsse produziert, muss die Speicheranlage in der Lage sein, diese gesamte Leistung sofort zu übernehmen (Produktionsspitze bei maximaler Leistung). Dies geschieht häufig und schnell. Das bedeutet, dass die Speicheranlage genauso leistungsstark [MW] sein muss wie diese Spitze und daher genauso schlecht ausgelastet sein wird wie die Primärproduktion. Das bedeutet auch, dass die Pumpanlagen, Supercharger oder Wasserstoff-Elektrolyseure massiv überdimensioniert werden müssten. Dies wird als Kapitalverschwendung bezeichnet und treibt die Kosten in unerschwingliche Höhen (auch wenn chinesische PV-Module zu Dumpingpreisen angeboten werden). Jahresdurchschnittliche Nutzung der installierten Nennleistungen in der Schweiz (Kapazitätsfaktoren) : Solar 11% (89% der Nennleistung wird nicht genutzt), Wind 20% (80% nicht genutzt). Reply
Wer nicht hören/verstehen will/kann, muss fühlen/bezahlen. Leider erst in 20 Jahren, wenn auch die ersten angeblich ‘erneuerbaren Energien’ ersetzt werden müssen. Ich bin bezüglich technischer Infrastrukturplanung skeptisch, bezogen auf die halbdirekte Demokratie. 95% der Erwachsenen weisen ungenügende elementare Kenntnisse der Technik und Physik auf (noch besser bei den Schülern). Verwechseln Kraft mit Energie, und Atomhüllen mit Atomkernen. Viele politische Probleme könnten durch rationale Planung angegangen werden. Vorbild hier Singapur, nicht die Schweiz, aber auch nicht Deutschland, aber aus anderen Gründen. Reply
Dank der Energiewende werden spätestens 2035 viele E-Autos morgens nicht genug geladen sein und werden nicht wegfahren können. Damit wird auch das Problem des morgigen Verkehrstaus entschärft. Die Autobatterien stehen dann auch zur Verfügung für die Lastregelung, da sie nicht unterwegs sind. Das ist ganz im Sinne der Grünen und eine perfekte neue Weltordnung. Reply