Buchbesprechung

«Eine karbonfreie Schweiz: Suche nach einer verwirklichbaren Strategie» von Prof. Richard Voellmy

CCN-Mitglied Prof. Richard Voellmy schlägt in seinem Buch einen Weg vor, wie die notwendige Abkehr von fossilen Brennstoffen in der Schweiz zu erreichen wäre. Um es vorwegzunehmen: Auch Richard Voellmy kommt zum Schluss, dass ohne Kernenergie eine Substitution fossiler Energieträger nicht stattfinden wird. Um von den Fossilen loszukommen, sieht er allerdings auch ein ausreichend grosses Potential in den neuen Erneuerbaren Wind, Sonne und vor allem der Geothermie. In der Geothermie erkennt er den Vorteil, unabhängig von Tageszeit, Jahreszeit und Wetter, rund um die Uhr, Energie liefern zu können. Ich teile seine Einschätzung zu diesen Vorteilen. Wärme aus Geothermie kann bei Heizungen ganz direkt Heizöl und Gas substituieren und auf diese Weise einen effizienten Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. Und das gerade zu Jahreszeiten, in welcher von der Sonne wenig zu erwarten ist. Weniger optimistisch bin ich in seiner Einschätzung einer geothermischen Stromproduktion in der Schweiz. Bis auf weiteres sehe ich diese beschränkt auf vulkanische Gebiete der Erde. Dort kann sie einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Doch machen Sie sich ihre eigene Meinung und lesen Sie das Buch selbst. Voellmy’s Vorschläge inspirieren. Erhältlich ist das Buch online beim BoD Buchshop.

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6 thoughts on “Buchbesprechung”

  1. Ohne das Buch gelesen zu haben, frage ich mich, wie dessen Autor das finanzielle und das ökologische Element der Nachhaltigkeit bewertet. Wir hinterlassen unserer Nachkommenschaft m.E. einen finanziellen Schuldenberg und zusätzlich eine ‘angeknabberte’ Natur, die wir jahrelang versucht haben zu konservieren. Im Weiteren erhält man bei Kernenergie Abwärme, die nutzbar wäre. Falls man das CO2 Ziel wirklich nachhaltig erreichen will, dann sollte man m.E. so schnell wie möglich mit Kernkraft beginnen. Denn die KKW haben neben Wind die kleinste CO2 Emission pro kWh und können die zukünftig benötigten Strommengen liefern. Mit subventionierten Solarpanels, Wind, Geothermie-Bohrungen, etc. anfangen zu probieren, um später festzustellen, es gibt eine einfachere bzw. nachhaltigere Methode um das Ziel ist m.E. wenig zielführend. Ich lasse mich gerne belehren, wenn meine Gedankengänge irgendwo nicht logisch sind oder wenn es eine nachhaltigere Politik gibt.

  2. Auch ich habe das Buch (noch) nicht gelesen – ich stosse mich aber etwas an der Formulierung “die notwendige Abkehr von fossilen Brennstoffen”! Das wird jeweils stillschweigend vorausgesetzt, ist aber nach wie vor rein hypothetisch. Alle engagieren sich für CO2 Ziele, ohne je die Grundvoraussetzungen in Frage zu stellen. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass keinerlei Dringlichkeit für eine Reduktion des CO2 Ausstosses besteht.

    1. In der Tat: Wenn die globale Dekarbonisierung dringlich wäre, dann hätten wir damit ein unlösbares Problem, denn die fossilen Energieträger werden noch lange unverzichtbar – weil unersetzlich – sein. Die rasche, global nicht koordinierte Dekarbonisierung in gewissen Teilen der Welt wird dazu führen, dass in anderen Teilen der Welt erst recht fossile Energie zum Einsatz kommen wird. Was an Fossilen aus der Erde geholt wird, das wird auch früher oder später irgendwie verbrannt, sei es direkt oder im Form der Verbrennung von Abfall.

      1. Und die USA werden in Alaska bald wieder nach Öl bohren. Was denn sonst. Auch in Venezuela hat es noch jede Menge Öl.

    2. Zur Aussage “notwendige Abkehr von fossilen Brennstoffen” stehe ich. Ich habe selbst nach Erdöl und Erdgas gesucht. Fossile sind die Grundlage unseres Wohlstandes. Aber es ist langfristig keine zukunftsfähige Ressource. Selbst ohne die CO2- und Klimaproblematik müssen Alternativen für eine nachhaltige Energieversorgung entwickelt werden. Physikalisch ist nur Kernspaltung und Fusion noch effizienter als die Verbrennung. Zudem haben Kernspaltung- resp. -Fusion geringere Umweltauswirkungen als Solar- und Windkraft. Bei der Fusion sehe ich allerdings noch keinen fassbaren Zeithorizont der kommerziellen Nutzung.

  3. Ich habe das Buch nur quer durchgeschaut. Interessant, interessant. Allerdings sagt der Autor, dass wir für eine massive geothermische Stromproduktion in schier geologischen Zeiten rechnen müssen. Solange haben wir für die Lösung der Energieprobleme nicht Zeit – die Lösung mit Kerntechnologie (Fission heute, Fusion ev. in Zukunft) ist schneller und wird geothermische Lösungen obsolet werden lassen.

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