Mehr Strom statt mehr Staat

Es gibt in der Schweiz mehr und mehr politische Forderungen, die Strombranche noch enger an den Staat zu binden als ohnehin bereits. Das wäre jedoch kontraproduktiv.

Lesen Sie hier meinen Leitartikel in der “Finanz und Wirtschaft” (online 9. Februar, Papier 11. Februar 2023).

«In einem freien Markt würden die heute in der Tat grenzwertige Versorgungslage und die Aussicht auf eine dauerhaft weit höhere Nachfrage zu steigenden Preisen und einem Investitionsboom führen.»

M. Saurer
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8 thoughts on “Mehr Strom statt mehr Staat”

    1. Lieber Herr Huber, Sie kommen immer mit diesem Marktreligionspunkt… Apostel und dgl. mehr. Lesen Sie doch einmal genauer, was es heisst…. es heisst, erst müsse alles sorgfältig analysiert werden. Bislang sei es Staats- und nicht Marktversagen, dass zu wenig Produktionsanalagen enstanden sind. Dann müssten die Strategien korrigiert werden…. und dann erst dann seien Strukturen festzulegen.

      Soweit insbesondere Reservekapazitäten den Charakter öffentlicher Güter haben, muss in der Tat der Staat dafür sorgen, dass sie ausreichend bereitgestellt werden. Schon seit langem ist die Rede von einem Kapazitätsmarkt, auf dem der Staat Reserven auktioniert. Aber passiert ist nichts.

      Auch die Umwelt wird durch die Märkte nur ausreichend (oder wie sozial erwünscht) geschont, wenn z.B. die Umweltlasten durch Regulierungen internalisiert werden.

      Ich kenne keinen einzigen Industrieökonomen, der ein Marktapostel wäre. Das ist einfach eine Unkenntnis Ihrerseits. Bräuchte es für funktionierende Märkte in gewissen Bereichen nicht gewisse staatliche Regulierungen, dann bräuchte es auch gar keine Mikro- und Industrieökonomen.

      Hier geht es nur darum, dass die Regulierungen grottenschlecht sind.. und statt diese zu korrigieren, wollen die Kantone nun direkt auf die Operationen von Axpo und Co. eingreifen. Das ist der Punkt.

      Sie haben hier mehrfach in Kommentaren die aktuelle Misere als Ergebnis einer Liberalisierung bezeichnet, die es seit der Ablehnung des Elektrizitätsmarktgesetzes noch gar nicht gegeben hat. Es geht nicht an, einer Phantomliberalisierung Fehler anlasten zu wollen.

      Schliesslich geht auch immer vergessen, dass wir mit der EU ein besseres Abkommen benötigen, sobald die EU Einfluss auf die Verwendung der Netze nehmen wird. Und für ein Abkommen mit der EU müssen wir zwingend alle Endkunden aus dem Monopolkäfig der gebundenen Kunden befreien.

      Die Linken schreien nach Stromabkommen und wollen in extremis sogar der EU beitreten. Aber gleichzeitig verhindern sie die Liberalisierung seit Jahrzehnten – mit Erfolg.

      1. Es freut mich, dass ich den Nerv getroffen habe … Na ja, immer wieder sind die Linken und die Grünen Ihrer Ansicht nach verantwortlich für die Misere. Das ist wieder viel zu einfach. In erster Linie sind es die vielen lokalen EVU’s, welche die geplante vollständige Liberalisierung mit Erfolg blockiert haben und weiterhin scheuen.

        1. Es sind die linken aller Parteien… die findet man auch zuhauf in der SVP. Das habe ich in mehreren FUW-Leitartikeln so gesagt.. oder sinngemäss so.

          Die EVU sind für mich neben Leuthard hauptverantwortlich für die seit Anbeginn missratene ES 2050. Und dann die Presse, die das Ganze nie ausreichend kritisch hinterfragt hat.

          Sie wollen einfach immer irgendwie die Etikette Markt oder Staat anhängen und mich als unreflektierten, schier religiös verklärten Marktapostel hinstellen. Die reale Wahl geht aber nicht so…. sie lautet, wie Charles Wolf jr. in seinem so betitelten super Buch sagt: “Markets or Goverments – Choosing between Imperfect Alternatives”. Wenn Sie sich besser informieren würden, was so meine Tätigkeiten sind und bisher immer waren, dann könnten Sie diese dämlichen Etiketten vielleicht einmal zur Seite legen, um sich umso stärker mit den normativen und positiven Argumenten auseinanderzusetzen.

          Aber wie auch immer, ich freue mich über jeden Kommentar .. und über Streit sowieso 😉

          1. Ich habe nichts gegen Apostel, auch nichts gegen Moralapostel z.B., das ist für mich nicht negativ geprägt, im Gegenteil die Apostel haben früher die Botschaft Gottes in die Welt getragen. Und missionieren hat schlechte und gute Seiten …

          2. Apostel verbreiten einen Glauben. Das tue ich nicht. Ich propagiere die Analyse und die reflektierte Auswahl. Und dann: Sie können bei mir keine irgendwie bis dato verborgenen Nerven treffen, meine Meinungen und Nerven habe ich ja schon hundert- und mehrfach an die Öffentlichkeit getragen. Sie sollten sowieso nicht immer die Personen charakterisieren wollen… diskutieren Sie doch einfach, was geschrieben steht.

  1. Mit allem einverstanden: wir haben uns selbst in die heutige Lage hineinmövriert. Von einem Marktversagen kann keine Rede sein. Der Markt reagiert “bloss” auf das, was insbesondere wir und unsere nördlichen Nachbarn angerichtet haben.
    Trotzdm scheint mir, es wäre nicht schädlich, das Spannungsverhältnis zwischen freier Marktwirtschaft und Streomversorgungssicherheit etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Offenbar war die Strombranche bis heute nicht in der Lage, die Risiken ihrer Termingeschäfte abzusichern. Aber selbst dann: was geschieht, wenn – entegen aller Verträge – kein Strom importiert werden kann, weil dieser im Ausland schlicht und einfach nicht verfügbar ist? (Die Corona-Maskengeschichte lässt grüssen). Pflichtlager?

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