Ich stimme dem letzten Satz unter Fazit grundsätzlich. Die Frage ist aber, ob KKW in der Nähe von Städten und Wohngebieten gebaut werden sollen, da sie ein grosses Restrisiko für diese Regionen darstellen. Der Krieg in der Ukraine und der Unfall von Fukushima beweisen es leider. Die Risiken sind real und können nicht einfach ausgeblendet werden. Die Gesellschaft muss dann frei entscheiden können, ob sie diese Risiken bereit zu tragen ist, oder andere Formen der Energieerzeugung, mit ihren Nachteilen, bevorzugt. Dem ersten Satz hingegen nicht. Technisch ist es möglich. das wird teuer und komplex, aber es ist machbar, sogar vermutlich günstiger als viele heute denken, da die Speichertechnologien und die IT rasante Fortschritte machen. Reply
Die Risiken der Kernenergie können relativ einfach drastisch reduziert werden: Indem man die unsinnig tiefen gesetzlichen Strahlengrenzwerte auf ein Niveau anhebt, welches mit dem heutigen Stand des Wissens in Biologie und Medizin vereinbar ist. Konkretes Beispiel: Die Limite für chronische Strahlung müsste von heute 1 mSv/a auf mindestens 100 mSv/a angehoben werden. Vgl. Petition der Strahlenmedizinerin Prof. Dr. Carol S. Marcus an die U.S. Nuclear Regulatory Commission vom 9.2.2015 (NRC-2015-0057). Die Antwort der NRC vom 11.8.2021 war so, wie man es von auf Einfluss bedachten Behörden erwartet: Die Petition wurde abgelehnt, ohne auf die Argumente einzugehen. Die heutigen Limiten sind ein Hohn, vor allem, wenn man ihre Entstehungsgeschichte in den 1950er Jahren kennt. Reply
Speicher sind grünes Wunschdenken, da fehlen Grössenordnungen, und IT hat nur wenig mit Stromerzeugung zu tun, sondern braucht im Gegenteil viel Strom. Fossile Brennstoffe sind in diesem Jahrhundert unersetzbar. Mit den Auswirkungen werden wir leben müssen und können, auf jeden Fall wäre die Nichtverwendung der fossilen Brennstoffe das schlimmste Szenario. Reply
ja, da bin ich ganz Ihrer Meinung. Sobald in der Schweiz das ganze Jahr die Mitternachtssonne scheint und die Solarpanel ohne die Verwendung toxischer Rohstoffe produziert werden, ohne den enormen Flächenbedarf auskommen und mit einer vergleichbar hohen Leistungsdichte wie KKW aufwarten können und zudem Batterien entwickelt wurden, die analog dieselben Bedingungen erfüllen, sollten wir die Energiestrategie 2050 wieder hervorholen. 😉 Reply
Lieber Philippe Huber, Man sollte endlich aufhören mit der Angstmache, dass KKW nicht in Stadtnähe und in Wohngebieten gebaut werden sollten. Wer noch nicht gemerkt hat, dass die Schweiz klein ist und dass die bestehenden Schweizer KKW aus dem letzten Jahrhundert nur noch laufen dürfen, weil sie sicher sind, der setze ruhig auf die französischen KKW: z.B. Bugey steht nur in der Nähe der Kleinstadt Lyon. Sollte dort etwas passieren, dann halten die radioaktiven Wolken exakt an der Schweizer Grenze bei Genf, was nach dir scheinbar, der “Krieg in der Ukraine und der Unfall von Fukushima beweisen”. Jeder technische und sonstige Prozess hat reale “Risiken” die “nicht einfach ausgeblendet werden”. Ein KKW Risiko und seine Folgen sind vernachlässigbar klein, sogar keiner als eine Strommangellage. Leider kann im Moment die Gesellschaft nicht frei entscheiden. Erst wenn die Initiative “Jederzeit Strom für alle BLACKOUT STOPPEN” (www.blackout-stoppen.ch) mit genügend Unterschriften eingereicht ist, wird die Schweizer Gesellschaft wieder “frei entscheiden können”. Darum rufe ich dich auf, bei deinen Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, bei deinen Verwandten und Bekannten Unterschriften für die Initiative zu sammeln! Die Initiative fordert die Regelung von Verantwortlichkeiten und die Technologieoffenheit, welche die zukünftige Generation, so sie dann nachhaltig handeln will statt den links-grünen und Mitte Utopien zu folgen, dringend brauchen wird. Reply
Lieber Hans, Es hat mit Angstmacherei nicht zu tun, und wenn die KKW-Befürworter nur so argumentieren, wie du es tust, werden sie leider scheitern. Es genügt nicht zu behaupten, dass die Risiken sehr gering sind, wenn das Schadenpotential sehr gross sein kann. Wieso trauen sich sonst kaum liberale und Mitte Politiker für neue KKW gerade zu stehen. Und nur links-grün verantwortlich für die aktuelle Situation zu machen greift auch zu kurz. Sowohl im Ständerat wie im Nationalrat sind sie in der Minderheit! Reply
Wenn das Schadenspotenzial sehr gross sein kann, muss schlicht gefragt werden, wie gering oder marginal das Risiko eines GAU-Schadens ist. Wenn dieses Risiko marginal ist, ergibt die Multiplikation Potenzial mal Risiko einen sehr kleinen Wert. Dieses Abwägungsproblem hat die Menschheit auf einigen Gebieten und verzweifelt trotzdem nicht, zum Beispiel auch in Bezug auf eine unkontrollierbaren Amoklauf künstlicher Intelligenz oder einen Asteroideneinschlag – einem Risiko, das man inzwischen beeinflussen kann. Aber wir geben gemäss Schätzungen von Roger Pielke Jr. 100 mal mehr Geld aus für den “Kampf gegen den Klimawandel”. Reply
Die von Rüegg vorgelegten Elemente sind korrekt und gültig. Es ist nicht meine Absicht, sie in Frage zu stellen. Störend ist, dass ein wesentlicher Mangel (im Titel: “die toxische Seite…”) einer wachsenden Industrie darin gesehen wird, dass sie Rohstoffe abbauen muss. Sollten diese Technologien sich nur von sauberer Luft und frischem Wasser ernähren? Wenn die intermittierenden “erneuerbaren Energien” eine vernichtende Kritik verdienen, dann weil sie keine Lösung bieten und zusätzliche Störungen in der Stromversorgung des Landes und des Kontinents verursachen. Dies ist der entscheidende Mangel dieser Technologien. Ihre eigenen Versorgungsketten sind nicht schlechter oder besser als andere und sollten deshalb nicht stärker verurteilt werden als andere. Zu anderen Zeiten hätte man die Chancen begrüsst, die sich daraus für die Entwicklung von Ländern wie Bolivien oder dem Kongo ergeben können. Heute wird daraus mit einer gewissen moralisierenden Arroganz ein Problem gemacht. Offensichtlich sind die Arbeitsbedingungen in diesen Minen schrecklich und die Umwelt leidet darunter. Diese Bedingungen müssen saniert werden, und die Geschichte zeigt, dass sich Gesundheits- und Umweltschutz durch Wohlstand entwickeln. Es bedarf eines Transfers von Know-how und Qualitätsanforderungen, nicht einer Liste von Mängeln, die als unheilbar dargestellt werden. Reply
In seinem zweiten Teil, ist Michel natürlich Recht zu geben. Im ersten Teil… jein oder nein. Natürlich verzehren alle Energieproduktionstechnologien Ressourcen und sind Teil von Versorgungsketten. Aber die Frage ist, wie viele Ressourcen die eine Technologie im Vergleich mit anderen Technologien verzehrt, um eine nutzbare KWh hervorzubringen. Die Opportunitätskosten. Und da sehen die angeblich erneuerbaren Energiequellen grottenschlecht aus. Je weniger dicht eine Energieform ist, desto mehr Ressourcen sind aufzuwenden, um sie in nutzbare Form zu bringen – bezogen auf die Menge, die verfügbar gemacht werden kann. Die Erneuerbaren sehen beim aktuellen Stand der Technik nicht nur ökonomisch, sondern – paradox ! – auch ökologisch schlecht aus. Reply