Solar- und Windenergie: Ineffiziente Materialschlacht und Nichtnachhaltigkeit

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Am 1. Februar 2024 ist das Buch

Atomkraft
Das Tabu
Brauchen wir Kernkraftwerke?

von Martin Schlumpf erschienen.

Es enthält auch Beiträge (Exkurse) der CCN-Autoren Johannis Nöggerath, Hans Rentsch (Vorwort zum Buch) und Markus Saurer.

Lesen Sie nachfolgend meinen Beitrag des Titels dieses Blogbeitrags. Die zwei Beiträge von Johannis Nöggerath werden später in separaten Posts vorgestellt. Zunächst ist aber das Vorwort von Hans Rentsch (Download PDF) sehr zu empfehlen.


Schlumpf_Atomkraft_Saurer_Exkurs

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13 thoughts on “Solar- und Windenergie: Ineffiziente Materialschlacht und Nichtnachhaltigkeit”

  1. Es gibt durchaus andere Einschätzungen, etwa diese: Photovoltaik auf 0,3 Prozent der irdischen Landfläche kann den weltweiten Strombedarf decken! Eine internationale Forschungsgruppe behauptet, dass Rohstoffe und die Verfügbarkeit von Land kein wirkliches Hindernis für ein globales Energiesystem darstellen, das auf Solarenergie beruht. Demnach sollten sich die Prognosen für das Photovoltaik-Wachstum nicht auf Großkraftwerke konzentrieren, sondern auch vertikale Anlagen, Agri-Photovoltaik und schwimmende Solarkraftwerke als Quelle künftiger großer Marktvolumina betrachten siehe dazu: https://www.pv-magazine.de/2023/02/02/photovoltaik-auf-03-prozent-der-irdischen-landflaeche-kann-den-weltweiten-strombedarf-decken/

    1. Auch mit dieser Zahl könnte man die exorbitanten Opportunitätskosten eines solchen Systems leicht illustrieren. Schätzungsweise könnte der weltweite Strombedarf mit Kernkraft auf einem Hundertstel (0,003 % ) oder gar einem Tausendstel (0,0003 %) davon gedeckt werden. Die KKW müssen laufend erneuert werden, wenn auch mit relativ wenig Materialaufwand. Die PV-Anlagen müssen indes alle 15 bis 25 Jahre vollständig erneuert werden – das einzig Erneuerbare an den angeblich “erneuerbaren Energien” ist, dass die ganze Materialschlacht periodisch immer wieder anfällt…. die Anlagen müssen erneuert werden – und dies zu einem guten Teil mit knappem, nicht-erneuerbarem Material.

    2. Es ist wohl unbestritten, dass Kernenergie wesentliche Vorteile gegenüber Wind- oder Solarenergie hat. Der Flächenbedarf und der Materialaufwand sind z. B. um Grössenordnungen kleiner. In abgelegen Regionen, in Wüsten oder auf Seen mag das weniger eine Rolle spielen, aber in dicht besiedelten Gebieten wie die Schweiz wohl. Dazu kommt, dass KKW eine gesicherte Produktion liefern, was PV- und Windkraftwerke nur zusammen mit Gaskraftwerken gewährleisten können.

  2. Wir sollten das Verbot des Neubaus von Kernkraftwerken sofort aufheben. Ich denke das, obwohl ich es falsch fände, neue KKW zu bauen. Die Freigabe würde aber im aufgeregten Dialog über die Energiewende den grössten Streit in Luft auflösen, die Beweislast sozusagen umdrehen und wir könnten uns wieder voll auf die Massnahmen konzentrieren, die es zur Bewältigung der Energiewende wirklich braucht.
    Kernkraftwerke würden in der Schweiz trotzdem keine gebaut. Dieses Risiko würde ich locker eingehen. Deutschland hat in den letzten paar Jahren eindrücklich bewiesen, wie man sämtliche Behauptungen der Skeptiker über die Begrenztheit von erneuerbaren Energien laufend widerlegen kann. Noch ein paar Jahre weiterer Ausbau wie bisher, und die Sache ist gelaufen.
    Von vielen Überlegungen machen mich zwei recht einfache so zuversichtlich in dieser Position:
    Begründung 1: Nach jeder einigermassen rationalen Berechnung kostet die kWh beim Bau von neuen Kraftwerken bei Kernkraft mindestens das Doppelte (2- bis 6-fache) einer kWh Wind- oder Photovoltaik-Energie. Kein Privater finanziert daher neue Kernkraftwerke (in einem westlichen Rechtstaat).
    Begründung 2: Ist eigentlich eine direkte Folge der Begründung 1. Obwohl in den meisten Staaten der Welt Kernkraftwerke nicht verboten sind, werden sozusagen keine gebaut. Im 2021 z.B. wurden weltweit PV-Anlagen mit ca. 150 GW Leistung gebaut, Windkraftwerke mit ca. 100 GW und Atomkraftwerke mit einer Leistung, die sich aus der Tabelle nicht mehr ablesen lässt (könnte 1 AKW mit ca. 1 GW Leistung sein).
    Wir wissen, dass man die Generatorleistung von PV, Wind und Kernkraft nicht direkt vergleichen kann, aber bei 150 zu 100 zu 1 GW lässt sich doch sagen, dass die Kernkraft vernachlässigbar ist.

    1. Liebe Herr Müller, weltweit wird eine ganze Menge AKW gebaut. Aber das können Sie selber nachprüfen.
      Mit 150 GW Solarleistung werden etwa 130 TWh produziert. Davon geht durch Speicherung und weitere Umwandlungen noch rund 20 bis 30 Prozent verloren…. sagen wir, der Einfachheit halber, es werden rund 100 TWh verfügbar sein.

      Mit einem einzigen AKW von 1 GW Leistung können rund 8 TWh produziert werden – ohne Verluste mit Speicherung und weiteren Umwandlungen. Es würde also gerade mal 12 solche 1-GW-AKW brauchen, um die 150 GW Solarleistung zu ersetzen. Was das ressourcenmässig bedeutet, habe ich in meinem Text ja zur Genüge ausgeführt.

      Um die Produktion von 150 GW Windleistung zu ersetzen, bräuchte es etwa 20 1-GW-AKW.

      1. @Maurer: Sie belegen selbst, dass der Neubau von AKW vernachlässigbar ist. Z.B. wurden 2022 zwar 6 AKW gebaut, aber deren 5 stillgelegt. Netto also ein Zuwachs von der Leistung eines AKW resp 8TWh – der Zubau von Solar (250 GWp resp. nach Ihrer Rechnung 200 TWh) erreichte eine gänzlich andere Dimension. Vergessen Sie die Kernkraft! Sie ist niemals in der Lage, die nötige Leistung zu bringen (bei Verhältnis von 1:25 – immer gemäss Ihrer Berechnung, die erst noch zu bestreiten resp. zu positiv für die Atomkraft ausfällt).

        1. Haha… ich belege i.S. Neubauten nichts. Ich zeige nur die Grössenordnungen auf, dass selbst enorme Zubauten an PV und Wind nur geringe nutzbare Zusatzenergie abwerfen. Ganz im Gegenteil zu den KKW, deren Erntefaktoren bei 90 und mehr Prozent liegen.

          Warum sollte “Maurer” (statt Saurer) ein Freud’scher Verschreiber sein – ich bin parteilos und sowieso libertär…. meine Partei gibt’s gar nicht. Aber mit Maurer verschrieben zu werden, ist trotzdem eine Ehre. Das war einer der besten Bundesräte überhaupt!

      2. Ich habe gesagt, dass man die Generatorleistungen nicht 1:1 vergleichen kann, aber die Unterschiedes sind dennoch enorm.
        Ich denke, Sie sind informiert und kennen die Tabelle, bzw. Grafik über den Zuwachs von verschiedenen Energiearten in den letzten 6 Jahren. PV und Wind hatten dreimal so viel Zuwachs wie alle anderen Energiearten zusammen. Darunter haben Gasturbinen (ca. 40 GW), Kohlekraftwerke (ca. 20 GW) und Wasserkraftwerke (ca. 20 GW) noch nennenswerte Anteile, während die Kernkraft mit 0 (Null) im 2020 und die genannten etwa 1 GW im 2021 nur noch eine homöopatische Dosis beiträgt.
        Man kann über die Gründe noch lange streiten, aber die Nuklearenergie hatte ihre kurze Hochkultur von 1960 bis 2000, jetzt steht sie weltweit vor der Bedeutungslosigkeit; die Zahlen der letzten paar Jahre sind da unmissverständlich.
        Der dominante Antipode von allen erneuerbaren Energien war – wenn wir nicht nur den Strom, sondern den Energieverbrauch insgesamt anschauen – in den letzten hundert Jahren sowieso immer primär die Kohlekraft, ein paar Jahrzehnte zusätzlich das Erdöl und nun noch ein paar Jahre das Erdgas (siehe Wikipedia ‘erneuerbare Energien’).
        Seien wir glücklich, dass wir mit der Photovoltaik und der Windkraft durch technische Innovation nebst Wasserkraft und Biogas zwei neue Arten der erneuerbaren Energieerzeugung zur Verfügung haben, die fast unbegrenzt verfügbar, umweltschonend, ungefährlich und sehr günstig sind. Noch vor 10 Jahren war das keineswegs klar. Entsprechend hat selbst die IEA die Wachstumsraten von Photovoltaik immer unterschätzt und ist, wie fast alle, von der aktuellen Mengen-Explosion dieser Art der Energieerzeugung überrascht. Insbesondere die PV hat zudem noch eine Reihe weiterer Vorteile. Sie sind weniger grosstechnologisch, sicherer und haben einen grossen Teil von lokaler, handwerklicher Wertschöpfung.
        p.s.: Ihre immer wieder genannte Lebenszeit von ’20 bis 25 Jahren’ grenzt übrigens an Verleumdung. Sie und ich wissen inzwischen, dass es vermutlich eher 30-40 Jahre sind.

          1. Man kann in einem Kommentar nicht alle Punkte eines Artikels aufgreifen. Ich wollte nur begründet sagen, dass wir uns den Streit über die Kernenergie sparen können, da sie aus rein finanziellen Gründen sowieso obsolet ist.
            Ich wüsste da noch eine Reihe von weiteren Punkten. Dass Sie z.B. dauernd so tun, als ob das Recycling von PV-Modulen ein Problem wäre, ist schon stossend. Oder wenn Sie das Problem mit dem Recycling von Windrad-Flügeln mit der Endlager-Problematik von radioaktivem Material vergleichen wollen.

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